Das sind die guten Nachrichten 2022
Sensationsfunde, expandierende Firmen – Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann Vieles erhalten und ausgebaut werden
(fawa) – „Nachrichten“, das müssen nicht immer nur Krisen, Unglücke und Flops sein. – Auch das Jahr 2022 hat in den Gemeinden des Landkreises Tuttlingen einige gute Neuigkeiten und erfreuliche Veränderungen gebracht. Hier eine Auswahl:
Die (Heu)Bergretter
Eine sehr wichtige Nachricht kommt 2022 für die Menschen auf dem Heuberg und darüber hinaus: Seit 1. Januar ist der Notarztstandort in Wehingen an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr besetzt. Den Notärzten stehen DRK-Notfallsanitäter zur Seite, das sind die am höchsten ausgebildeten nichtärztlichen Rettungskräfte. Der Standort ist zentral, auch für die bisherigen weißen Flecken. Und so fährt das Team auch in den Zollernalbkreis oder den angrenzenden Kreis Rottweil, wenn sie die nächsten verfügbaren Retter sind. Für die Rund-um-die-Uhr-Versorgung hatte sich neben den Heuberg-Gemeinden auch eine Unternehmerinitiative eingesetzt, die immerhin rund 10.000 in den Krankenkassen versicherte Arbeitnehmer repräsentiert.
Gerettet: SKF Mühlheim bleibt
Gute Nachrichten gibt es 2022 auch für die rund 140 Mitarbeiter bei SKF in Mühlheim: Der Verkauf des Werks Mühlheim ist seit Anfang Juni dauerhaft vom Tisch, so, wie es Mitarbeiter, Betriebsrat und Gewerkschaft von Anfang an gefordert hatten. Harald
Speck, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der SKF GmbH, erklärt in einer Pressemitteilung: „Wir werden jetzt nach vorne schauen und den Standort Mühlheim für die Zukunft stärken.“
KLS Martin expandiert in Tuttlingen
Und noch eine gute Nachricht aus der heimischen Wirtschaft: Das Medizintechnik-Unternehmen KLS Martin kündigt 2022 an, seinen Standort an der Ludwigstaler Straße im Tuttlinger Norden auszubauen. Da das Tuttlinger Familienunternehmen weiter auf Wachstumskurs ist und Rekordgewinne erzielt, will es seine Logistikund Verwaltungsgebäude erweitern. Geschäftsführer Christian Leibinger rechnet mit einer Investitionssumme im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Das neue Bürogebäude soll neben dem alten an der Ludwigstaler Straße entstehen, sechs Etagen hoch werden und etwa 300 Arbeitsplätze vorhalten. Als Baubeginn ist Ende 2023 angedacht. Geht alles nach Plan, soll es Mitte 2025 stehen. Außerdem will das Tuttlinger Familienunternehmen auch ein neues, mehrstöckiges Parkhaus mit 370 Stellplätzen errichten.
Tuttlingen steht finanziell besser da als befürchtet
2022 kann die Stadt Tuttlingen wieder – wie schon im Vorjahr – mehr Gewerbesteuer einnehmen als geplant: Diesmal sogar 18 Millionen Euro mehr. Damit kann die Stadt trotz steigender Preise und Zinsen voraussichtlich auch auf die Aufnahme eines Kredits über neun Millionen Euro verzichten, der bereits beantragt ist. Sollte es doch noch nötig sein, kann die Stadt bis Juli 2023 dieses Geld noch abrufen.
Kompetenzzentrum Amateurmusik öffnet
Trossingen baut 2022 seinen Ruf als „Musikstadt“weiter aus: Nach anderthalb Jahren Bauzeit wird im Juni das neue Kompetenzzentrum Amateurmusik eröffnet. Mit dem Neubau direkt neben der Bundesakademie schafft der Bundesmusikverband als Dachverband der Amateurmusik damit eine Anlaufstelle für die 14,3 Millionen Menschen in Deutschland, die in Chören singen oder in Musikkapellen oder Orchestern musizieren. Das Zentrum in Trossingen soll ein ThinkTank, eine Ideenschmiede und Anlaufstelle für die meist ehrenamtlich geführten Musikvereine des Landes sein. Bewusst wurde es nicht in Berlin, sondern im „ländlichen Raum“angesiedelt.
Sensationsfund in Gutmadingen
Der Geisinger Ortsteil Gutmadingen sichert sich 2022 einen Platz im Weltatlas der Archäologie: Bei Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet Westäcker sind vorgeschichtliche Siedlungsreste sowie ein Grab aus dem dritten Jahrtausend vor
Christus freigelegt und untersucht worden, also aus der Jungsteinzeit (Schnurkeramische Kultur). Gräber aus dieser Zeit sind in Südwestdeutschland selten. Im Bereich des Neubaugebiets wurde zudem ein frühmittelalterlicher Friedhof nachgewiesen. Dort wurden insgesamt etwa 140 Bestattungen entdeckt und ebenfalls sorgfältig dokumentiert. Viele davon waren von Plünderungen verschont geblieben und beherbergen Schmuck wie Glasperlen, Ohrringe, Gürtel oder Gürtelgehänge und auch Waffen wie Lanzen und Schwerter - Gegenstände, die teilweise sehr selten und einmalig sind.
Anwohner erhalten Lärmschutz
Gute Nachrichten auch für die Anwohner der Spaichinger Haupstraße: Seit Mitte Dezember 2022 gilt in der Ortsdurchfahrt der B14 Tempo 30. Der Gemeinderat hatte die Temporeduzierung eigentlich nur für die Nachtstunden vorgesehen. Doch hat die Untere Verkehrsbehörde eine ganztägige Tempo-Reduzierung angeordnet. So reduziert sich für die Einwohner auch der krank machende Lärm. Unter anderem hatten auch Laura Larissa Schurer und Roman Sivirin vom Gymnasium Spaichingen in ihrem Projekt „ „Tempo 50 vs. Tempo 30“gezeigt, wie stark Anwohner durch eine Temporeduzierung vor Lärm geschützt werden können.
Für dieses Projekt sind die beiden mit dem ersten Preis im Bundesumweltwettbewerb ausgezeichnet worden.
Dürbheim bekommt neuen Dorfladen
Die Dürbheimer dürfen sich 2022 freuen, dass sie trotz des Endes der Landmarkt-Genossenschaft weiterhin – und an gleicher Stelle – einen gut sortierten Dorfladen haben, in dem sie ihren täglichen Bedarf decken können. Im Oktober hat der „Frischemarkt Schnee“seine Pforten geöffnet. Das Sortiment ist sogar noch größer als vorher. Die Genossenschaft Dürbheimer Landmarkt e.G. i.L. verabschiedet sich im Dezember 2022 mit einem Adventsmarkt.
TuWass ist wieder warm
Es dampft wieder im Außenbecken: Seit Ende November funktioniert die Thermalpumpe im Tuttlinger Freizeitund Thermalbad TuWass wieder und pumpt wieder heißes Wasser aus der Tiefe herauf. Dennoch müssen Badegäste ausharren: Erst nachdem sich auch die Gasmangellage wieder einigermaßen entspannt hat, kann zusätzlich geheizt werden. Und so herrscht nun wieder in den Becken außen und innen die gewohnt wohlige Wärme.