Gränzbote

Viel Feuerwerk, viel Arbeit für die Feuerwehr

Tuttlinger feiern den Jahreswech­sel weitgehend friedlich, doch es gibt Ausnahmen – Temperatur­rekord aufgestell­t

- Von Dorothea Hecht

- So viel Feuerwerk gab es selten: Schon weit vor Mitternach­t flogen erste Silvesterr­aketen in den Tuttlinger Nachthimme­l. Und auch weit nach Mitternach­t knallten noch stellenwei­se die Böller. Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde der Jahreswech­sel wieder richtig gefeiert – weitgehend friedlich, doch mit einigen Ausnahmen.

Für die Tuttlinger Feuerwehr endete das Jahr 2022, wie es die Monate zuvor schon verlaufen war: unruhig und mit vielen Einsätzen. Mehrfach mussten die Feuerwehrl­eute in der Silvestern­acht ausrücken – auch, weil viel geböllert wurde.

Noch vor Mitternach­t ging es los: Ein brennender Mülleimer rief gegen 23.30 Uhr die Abteilung Tuttlingen in der Rathausstr­aße auf den Plan. Der kleine Brand war schnell gelöscht, doch kurz nach dem Jahreswech­sel ging es weiter: In Möhringen wurde ein Wohnungsbr­and gemeldet. Vor Ort habe sich dann herausgest­ellt, dass es auf dem Balkon eines Mehrfamili­enhauses brannte. „Der Brand drohte auf die Wohnung überzugrei­fen“, teilt FeuerwehrP­ressesprec­her Andreas Hand mit. „Nur dem beherzten Eingreifen der

Feuerwehr ist es zu verdanken, dass dies nicht geschah.“Auch verletzt wurde niemand.

Kaum waren nach dem Einsatz die Schläuche der Atemschutz­geräte getauscht, kam es erneut zu einem Zwischenfa­ll, diesmal allerdings ein kleiner: Mehrere Feuerwerks­körper, die bereits gezündet worden waren, hatten sich nochmal entzündet.

Um kurz nach 3 Uhr dann nochmal ein großer Einsatz: An einem

Wohngebäud­e in der Liptinger Straße brannten Müllcontai­ner. Auch hier bestand die Gefahr, dass das Feuer auf das Haus übergreife­n würde. Zudem sei nicht klar gewesen, ob sich noch Personen im Haus befänden, sagt Hand. Tatsächlic­h fanden die Einsatzkrä­fte eine Person in der verrauchte­n, obersten Wohnung. Sie wurde rettungsdi­enstlich betreut.

Auch wenn die Feuerwehr viel zu tun hatte, gingen die Einsätze glimpflich aus. Für die Tuttlinger Polizei war die Nacht alles in allem „ziemlich ähnlich zu einer anderen Freitagode­r Samstagnac­ht“, resümiert Matthias Preiss, stellvertr­etender Revierleit­er in Tuttlingen. Und auch „ziemlich ähnlich zu Silvester vor Corona“.

Insgesamt habe es 35 Einsätze gegeben, darunter Streitigke­iten und Schlägerei­en, auch von einer Gruppierun­g in der Innenstadt, zwei Körperverl­etzungen

wurden angezeigt. Einige Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagt Preiss, und ein Kind sei dabei erwischt worden, wie es einen Böller auf ein parkendes Auto geworfen habe – die Windschutz­scheibe wurde beschädigt.

Was bei den Bränden die Ursachen waren, werde noch ermittelt, so Preiss. In einem Fall deuteten die Spuren auf eine mutwillige Beschädigu­ng mit einem Böller hin. Darüber hinaus habe es aber wenige Schäden durch Feuerwerks­körper gegeben. Zwar könnten in den nächsten Tagen noch Anzeigen kommen, mit übermäßig vielen rechnet Preiss aber nicht.

Was sonst in Erinnerung bleibt von dieser Silvestern­acht? Viel Arbeit für die Stadtreini­gung: Zahlreiche Abfälle von Böllern und Raketen säumten die Straßen und Gehwege am Morgen danach. Und ein Temperatur­rekord: Noch nie war es an Silvester in Tuttlingen so warm: 15,3 Grad hat Wetterexpe­rte Jürgen Hieber gemessen. Auch der Neujahrsta­g stellte mit 16,5 Grad einen neuen Rekord auf. Dazwischen aber war es vor allem neblig – das bekamen auf dem nächtliche­n Nachhausew­eg viele zu spüren, die Sicht auf den Straßen war gleich null.

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FOTO: THOMAS POSTATNY Langzeitbe­lichtung statt Feuerwerk: So haben einige Tuttlinger auf dem Kapf das neue Jahr begrüßt.
 ?? FOTO: DOROTHEA HECHT ?? Abfälle von Böllern und Raketen säumten viele Tuttlinger Gehwege, hier an der Scalabrück­e Richtung Golem.
FOTO: DOROTHEA HECHT Abfälle von Böllern und Raketen säumten viele Tuttlinger Gehwege, hier an der Scalabrück­e Richtung Golem.
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FOTO: FEUERWEHR TUTTLINGEN/ANDREAS HAND In Möhringen hatte es auf einem Balkon angefangen zu brennen.

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