Messi steht nun endgültig über Ronaldo
Wer ist denn nun der „Goat“, der „Greatest of all times“, der Beste der Geschichte? Schien sich die ganze Welt nach dem WM-Triumph Argentiniens einig, dass dieser inoffizielle Titel nur Lionel Messi zusteht, war nach dem
Tod Pelés in den meisten Nachrufen zu lesen, dass mit dem Brasilianer der für viele beste Fußballer aller Zeiten von uns gegangen ist. Das zeigt: Die Goat-Debatte ist unlösbar. Spieler unterschiedlicher Generationen sind einfach nicht vergleichbar.
Wohl aber jene, die zeitgleich wirken. Und was die aktuelle Generation betrifft ist ein für allemal klar: Der beste Spieler der vergangenen Dekade ist Lionel Messi. Nicht nur, weil er im hohen Alter noch mal zur Topform zurückfand und nun alle Titel gewonnen hat – vor allem auch, weil sein einzig
Der eine stemmt den WM-Pokal gen Himmel und krönt seine Karriere, der andere streicht die Riesensumme ein, beschmutzt sein Denkmal und grinst dabei noch arrogrant. Die Fronten scheinen klar, Messi ist Fußballgott, Ronaldo nur noch Schrott. Doch wie so oft beim Schwarz-WeißDenken, ist es auch bei diesem Thema nicht so einfach. Was bei dieser fadenscheinigen Debatte – vor allem hinsichtlich der Bewertung der Leistung bei der WM – oft vergessen wird: Messi ist über zwei Jahre jünger – im Leistungssport in diesem Altersbereich eine Welt. Dass Ronaldo nach Saudi-Arabien wechselt, ist zwar vor allem dem finanziellen Aspekt geschuldet, doch mangelt es dem Weltstar auch an attraktiven Alternativen. Hätte ein Topclub angefragt, Ehrgeizling CR7 hätte wahrer Widersacher sein eigenes Denkmal zuletzt selbst stürzte. Wie Cristiano Ronaldo seine beeindruckende Karriere gegen die Wand fährt, ist einfach nur traurig. Erst das arroganzbedingte Aus bei Manchester United, dann die Degradierung auf der WM-Bühne, schließlich die verzweifelte Suche nach einem neuen Club – und nun der unwürdige Wechsel nach Saudi-Arabien. Das Geld, mit dem der Golfstaat lockt, hat Ronaldo sicher nicht nötig. Indem er es nimmt, macht er sich zur willfährigen Werbefigur für das saudi-arabische WM-Projekt. Das macht seine unzähligen Rekorde und Topleistungen zwar nicht vergessen, doch das letzte Bild bleibt für immer.
Pro
●» m.deck@schwaebische.de
sicher zugeschlagen. Wieso also aus der Not nicht das Beste machen und die Riesensumme einsacken? Nicht zu vergessen, dass auch Messi seinen Herzensverein Barcelona gen Paris verließ, weil dieser das üppige Gehalt nicht mehr zahlen konnte. Die Goat-Debatte ist also nicht beendet, eher hat es sie nie gegeben. Fußballer unterschiedlicher Epochen zu vergleichen, ist unmöglich, doch auch während einer Generation variieren Parameter. Schaut auf Tore, auf die Titel, auf den Stellenwert im Team und der war bei beiden fast zwei Dekaden herausgehoben. Es gibt also keinen alleinigen Goat, beide sind die Über-Spieler ihrer Generation und auf ewig auf einer Ebene.
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„Das letzte Bild bleibt für immer.“Von Martin Deck
„Einfach nicht vergleichbar.“Von Felix Alex