Arabische Airlines erneut am sichersten unterwegs
Deutsche Lufthansa belegt im globalen Ranking nur den 14. Platz
HAMBURG/FRANKFURT (dpa) - Die arabischen Fluggesellschaften Etihad und Emirates waren im vergangenen Jahr erneut besonders sicher unterwegs. In der Risikoanalyse des Hamburger Flugunfallbüros Jacdec liegen die beiden Airlines aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Vergleich vor der niederländischen KLM, der US-amerikanischen JetBlue und der britischen Easyjet.
Die Lufthansa belegte den 14. Rang im globalen Ranking der 25 Gesellschaften mit der höchsten Verkehrsleistung. Die im Jahr 2021 nicht ausgewertete Etihad verdrängte Emirates auf den zweiten Rang. Beide Gesellschaften verfügen über vergleichsweise junge Flotten, wie aus dem Report hervorgeht, der im Luftfahrtmagazin „Aero International“veröffentlicht wird.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde die russische Fluggesellschaft Aeroflot deutlich abgewertet und landete nur noch auf Rang 25. Sicherheitsrelevante Gründe für die Abwertung waren unter anderem die illegale Zulassung westlicher Leasingjets auf das russische Register und die durch Wirtschaftssanktionen unterbrorer chene Versorgung mit Ersatzteilen in Russland.
Der Jacdec-Risiko-Index beruht auf der Unfallhistorie der jeweiligen Fluglinie in den vergangenen 30 Jahren, der länderspezifischen Umgebung, in der sie operiert, sowie auf spezifischen Risikofaktoren der Fluglinien. Theoretisch ist ein Index-Wert von 100 erreichbar, den aber auch die besten Gesellschaften verfehlen. Wichtig sind die von den Airlines geflogenen Passagierkilometer: Je mehr davon eine Fluggesellschaft unfallfrei zurücklegt, desto risikoärmer und damit sichegilt sie in diesem Ranking. Unter den verkehrsreichsten Anbietern in Europa erreichte Finnair den höchsten Index-Wert, gefolgt von KLM und Transavia. Die LufthansaTochter Eurowings belegte Platz acht und der Ferienflieger Condor den zwölften Rang.
Grundsätzlich sei im Jahr des Wiederanlaufs nach der CoronaFlaute im zivilen Luftverkehr wieder ein extrem hohes Sicherheitsniveau erreicht worden, meinte Studienleiter Jan-Arwed Richter. Damit beeinflussten einzelne Ereignisse die Statistik besonders stark.