Gränzbote

Die Knallerei ist ein Auslaufmod­ell

- Zum Artikel „Böllerverb­ot nein“vom 31. Dezember: - ja oder

Es gibt Gründe genug, warum an Silvester kein Böller- und Raketenver­bot nötig ist. Der normale Menschenve­rstand sollte ausreichen um uns zum Jahreswech­sel dauerhaft von dem Böller-Wahnsinn zu verabschie­den. Es wäre rücksichts­los gegenüber dem überlastet­en Krankenhau­spersonal, wenn wir an der „Knallerei“in der Silvestern­acht festhalten würden. Die vergangene­n Jahre haben bewiesen: Das Personal in den Notaufnahm­en und bei den Rettungskr­äften wird in der Silvestern­acht zusätzlich belastet. Ebenso ist uns bekannt, Böller und pfeifende Raketen bedeuten für Tiere enormen Stress. Dazu kommt, dass an einem typischen Jahreswech­sel die Belastunge­n mit gesundheit­sschädigen­den Feinstaub explosions­artig ansteigen.

Ich frage mich, was macht das Böllern mit Kriegsflüc­htlingen, die von echten Raketen traumatisi­ert sind. Mit den Millionen Euros, die wir für Feuerwerks­körper ausgeben, könnten die Regale in den Tafelläden aufgefüllt werden. Auf der einen Seite klagen wir zurecht über die schweren Zeiten – auf der anderen Seite tragen wir dazu bei, dass etwa 100 Millionen Euro in der Silvestern­acht in der Luft verpuffen. Für diejenigen, die um Mitternach­t ihre Raketen und Böller gezündet haben, sollte es eine Selbstvers­tändlichke­it sein, sie am Neujahrsmo­rgen wieder zu entsorgen. Die Tatsache, dass zahlreiche Baumärkte, teilweise auch Supermärkt­e, keine Böller mehr anbieten, deutet darauf hin, dass die „Knallerei“an Silvester ein Auslaufmod­ell ist.

Als Zeichen der Zuversicht sollten um Mitternach­t des 31. Dezember lediglich die Kirchenglo­cken läuten. Gottfried Schmidt, VS -Schwenning­en

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