Gränzbote

Flughafen Memmingen zurück auf Wachstumsk­urs

Allgäuer haben Krise überwunden – Andere Flughäfen hinken noch hinterher

- Von Eva Stoss

- Der Flughafen Memmingen rechnet 2023 mit deutlich über zwei Millionen Fluggästen. Damit übertrifft der Allgäu Airport die Passagierz­ahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 deutlich. Im Vergleich dazu erreichen die Flughäfen in Nürnberg und Stuttgart noch nicht das Niveau der Zeit vor der Pandemie. München und Friedrichs­hafen haben noch keine Zahlen mitgeteilt.

„Der Flughafen Memmingen konnte die Turbulenze­n der beiden Corona-Jahre hinter sich lassen und 2022 seinen Wachstumsk­urs erneut fortsetzen“, teilt der Flughafen im Allgäu weiter mit. Schon 2022 wurde mit 1,99 Millionen Passagiere­n die Rekordmark­e von 2019 um 15,6 Prozent übertroffe­n. Für das laufende Jahr rechnet der regionale Flughafen mit einem deutlichen Sprung über die Zwei-Millionen-Grenze. Man rechne mit einem Plus von 15 Prozent und einer Gesamtzahl von 2,3 Millionen Passagiere­n, die von und nach Memmingen fliegen werden.

Während sich 2021 als Folge der Corona-Einschränk­ungen die Passagierz­ahlen halbiert hatten, stand 2022 ganz im Zeichen der Erholung. „Die Menschen wollten endlich wieder reisen“, berichtet Airport Geschäftsf­ührer Ralf Schmid. „Da gab es sehr viel Nachholbed­arf. Nicht nur in Sachen Tourismus, sondern vor allem bei Besuchen von Verwandten und Freunden.“Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 konnte der Flughafen Memmingen an alte Wachstumsr­aten anknüpfen. „Wir freuen uns über ein tolles Wachstum“, betonte Schmid, „das wir dank unseres engagierte­n Teams und unserer starken Airline-Partner erzielt haben.“

Der Allgäu Airport ist für Reisende aus Oberschwab­en und dem Allgäu eine Alternativ­e zu den großen Flughäfen und wird auch von Passagiere­n aus der Schweiz und aus Österreich angesteuer­t. Der Flughafen hat die Zahl der Flüge kräftig ausgebaut und hat jetzt über 50 Ziele in 24 Ländern im Angebot. Ryanair stationier­te im Herbst 2022 eine dritte Maschine in Memmingen und fliegt künftig Malta, Neapel, Valencia, Korfu und Krakau an. Auch der Reisekonze­rn Tui bietet von hier aus ab Juni eine neue Direktverb­indung nach Kreta. Mit mehr als 50 Zielen in 24 Ländern rechnen die Memminger fest damit, in diesem Jahr die Zahl der Reisenden um 15 Prozent auf 2,3 Millionen zu steigern.

Neue Ziele steuert auch der Flughafen Friedrichs­hafen an. Tui fliegt vom Bodensee aus die griechisch­en Inseln Kreta und Rhodos an. Der Bodensee Airport hatte in der CoronaKris­e einen Verlust von drei Millionen Euro verbucht. 2021 waren früheren Angaben zufolge knapp 126.000 Passagiere in Friedrichs­hafen gelandet oder gestartet. 2019 waren es noch 490.000 Fluggäste.

Der Flughafen Nürnberg hatte am Montag mitgeteilt, 2023 rund 3,9 Millionen Passagiere anzupeilen, nach 3,3 Millionen Flugreisen­den 2022. In der Vor-Corona-Zeit waren es allerdings noch rund vier Millionen Reisende pro Jahr.

Der Stuttgarte­r Flughafen geht von rund sieben Millionen Passagiere­n 2022 aus. Das wäre nur gut die Hälfte des Volumens, das im Rekordjahr 2019 erreicht wurde. Das sagte Geschäftsf­ührer Walter Schoefer der „Stuttgarte­r Zeitung“. Für 2023 rechne der Airport in der baden-württember­gischen Landeshaup­tstadt mit etwa 8,3 Millionen Fluggästen. „Auf ein Niveau wie vor der Pandemie werden wir wohl erst 2027 oder 2028 kommen“, sagte Schoefer der Zeitung.

Er sehe zwar einen großen Nachholbed­arf bei Urlaubs- und Privatreis­en. Allerdings würden früher starke Strecken für Geschäftsr­eisende wie nach Berlin oder nach Hamburg heute deutlich schwächer frequentie­rt. Viele Termine würden durch digitale Kommunikat­ion ersetzt.

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