Weniger Dynamik am Arbeitsmarkt im Dezember
(sz) - Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist im Dezember nahezu gleichgeblieben. Zum Jahresende lag die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk zum dritten Mal in Folge bei 3,5 Prozent. Die landesweite Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent. In den letzten 12 Monaten hatten sich im Agenturbezirk in der Summe 28.300 Menschen arbeitslos gemeldet, gleichzeitig ist es aber im selben Zeitraum 27.284 Menschen gelungen, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Die Chancen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, hatten sich im vergangenen Jahr verbessert – im Durchschnitt waren es rund 8 Prozent weniger Arbeitslose als im Vorjahr und die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Schnitt um 11,4 Prozent.
Im Landkreis Tuttlingen blieb die Zahl fast konstant: 3138 Menschen waren ohne Arbeit, zwölf Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um ein Zehntel auf 3,9 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslosen leicht an: Im Dezember waren 2190 Personen arbeitslos, 42 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 2,7 Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden 4561 Arbeitslose gezählt – 16 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,8 Prozent.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag insgesamt dagegen 12 Prozent über dem Vorjahreswert, die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen war hoch. „Nicht nur viele Arbeitgeber hinterfragen, warum trotz der relativ hohen Zahl an arbeitsuchenden Menschen offene Stellen in manchen Berufen über eine lange Zeit nicht besetzt werden können“, berichtet Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.
So bleibt die Hälfte der gemeldeten Arbeitsstellen drei Monate oder länger vakant, jede fünfte Stelle sogar sechs Monate oder länger. „Dies lässt sich vor allem damit erklären, dass die Anforderungen der gemeldeten Stellen und die tatsächliche Qualifikation der arbeitslosen Menschen nicht zusammenpassen.“So stehen in einfachen Dienstleistungsberufen, wie beispielsweise den Reinigungsberufen, zahlreiche Arbeitssuchende für gemeldete Arbeitsstellen zur Verfügung, in IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen gestaltet sich die Stellenbesetzung jedoch ausgesprochen schwierig. Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen hat keine Berufsausbildung, gesucht werden aber überwiegend Fachkräfte. Um diesem Ungleichgewicht zu begegnen, nahmen 1321 Menschen aus dem Agenturbezirk 2022 an einer geförderten beruflichen Weiterbildung teil – um einen anerkannten Berufsabschluss zu erreichen oder neue Kenntnisse zu erlernen