Dämpfer im Dauerregen
Langläufer verpassen Topplatzierungen in Oberstdorf
(SID) - Katharina Hennig kämpfte gegen den Oberstdorfer Nieselregen, holte Sekunde um Sekunde auf, zum ganz großen Wurf reichte es aber nicht mehr. Angefeuert von ihren Eltern und Geschwistern hat die Langlauf-Olympiasiegerin mit Rang sechs beim ersten Heimrennen des Winters erneut ihre Topform bestätigt. Für das erhoffte erste deutsche Podest in einem Heimweltcup seit 2013 reichte es im Allgäu aber nicht.
Wasser in der Spur erschwerte an vielen Stellen das Rennen auf dem ohnehin schmalen Kunstschneestreifen, auch Hennig musste auf den zehn Kilometern immer wieder ausweichen. „Dennoch: Mit einem Top-6-Ergebnis kann ich zufrieden sein. Es war heute nicht einfach“, sagte Hennig, die sich in der Gesamtwertung nach drei von sieben Etappen um einen Rang auf Position fünf verbesserte, in der ARD: „Das ist eine super Ausgangsposition.“Beim Sieg der Schwedin Frida Karlsson fehlten Hennig nach einer großen Aufholjagd 23,1 Sekunden zum Treppchen. Nach knapp 25 Minuten lag die 26-Jährige, die in dieser Saison schon zweimal auf dem Podium stand, noch 41,2 Sekunden hinter Karlsson, die ihren dritten Saisonsieg holte und die Führung in der Gesamtwertung übernahm.
Peter Schlickenrieder lobte vor allem die DSV-Frauen, die durch Katherine Sauerbrey (25.) und Victoria Carl (26.) weitere gute Ergebnisse einfuhren. „Katharina hat sich wacker geschlagen. Damit kann man absolut zufrieden sein“, sagte der Bundestrainer, der angesichts des Dauerregens mit einem Augenzwinkern von „feuchtem Sonnenschein“sprach.
Letzte Deutsche mit einem Podestplatz in einem Heimrennen bleibt die heutige Biathletin Denise Herrmann, die am 29. Dezember 2013 in Oberhof Sprint-Zweite geworden war. Hennig hat am Mittwoch im Verfolger über 20 Kilometer an gleicher Stelle eine weitere Chance.
Bei den Männern hatte zuvor Johannes Hösflot Kläbo dominiert. Der Titelverteidiger aus Norwegen gewann auch die dritte Etappe und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus. Einen „Hattrick“zum Tourstart hatte zuvor nur der Russe Sergej Ustjugow geschafft, der 2016/17 sogar die ersten fünf Teilstücke für sich entschieden hatte.
Bester Deutscher war Albert Kuchler (Lam/+1:09,0) auf Rang 28. Der stark in die Tour gestartete Friedrich Moch aus Isny hatte mit der hohen Startnummer 70 dagegen 1:16,7 Minuten Rückstand auf Kläbo und musste sich mit dem 33. Rang begnügen. In der Gesamtwertung bleibt Moch dennoch auf Rang 15.