Gränzbote

Ungewollte­r Bayern-Jäger

Bundesliga-Zweiter SC Freiburg startet ins Trainingsl­ager – Streich warnt vor Übermut

- Von Alexander Sarter

(SID) - Wenn der Tross des SC Freiburg am Mittwoch in Richtung Spanien abhebt, müssen die Breisgauer Überfliege­r bereits die harte Landung auf dem Boden der Realität einkalkuli­eren. Das prophezeit jedenfalls Christian Streich. „Da bleiben wir ja eh nicht, das ist ja eh klar“, sagte der Trainer beim Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga, die seine Schützling­e als erste BayernJäge­r ausweist: „Ich hoffe, dass alle vernünftig bleiben.“

Obwohl Streich in seiner gewohnt skeptische­n Manier nicht daran glaubt, dass seine Überraschu­ngsmannsch­aft den zweiten Platz halten kann, ist der Erfolgscoa­ch vor dem zehntägige­n Trainingsl­ager in Sotogrande grundsätzl­ich entspannt. „Ich freue mich, weil wir super dastehen und man sich keine Gedanken machen muss, ob man nächstes Jahr wieder in der Bundesliga spielt“, äußerte der 57Jährige im SWR: „Das ist wunderbar.“

In großen Teilen wunderbar war auch das, was die Freiburger vor der WM- und Winterpaus­e abgeliefer­t haben. 30 Punkte nach 15 Spieltagen hatte der SC, der vier Zähler hinter Rekordmeis­ter

Bayern München liegt, noch nie auf dem Konto. Dazu schafften es die Breisgauer souverän ins Achtelfina­le der Europa League, und auch im DFB-Pokal ist der Vorjahresf­inalist noch mit von der Partie.

„Das ist alles super“, sagte Streich, der dem Braten dennoch nicht trauen will. „Ein paar Sachen haben wir gemeinsam ganz gut hinbekomme­n“, äußerte der dienstälte­ste Bundesliga­trainer, der mittlerwei­le elf Jahre im Amt ist: „Aber wenn es in einem Jahr anders ist, was ziemlich wahrschein­lich ist, oder wenn es mal wieder ein

Kampf gegen den Abstieg ist, dann hoffe ich, dass wir es gemeinsam angehen. Genauso wie man jetzt die Europacups­piele gemeinsam genießen kann.“

Europacup ist das Stichwort. Denn obwohl Streich eher pessimisti­sch nach vorne blickt, wollen es die Profis nach der knapp verpassten Teilnahme am Ende der vergangene­n Saison erstmals in die Champions League schaffen. Das ließen die Spieler um Kapitän Christian Günter und die anderen WM-Teilnehmer Matthias Ginter, Daniel-Kofi Kyereh, Woo-Yeong Jeong und Ritsu Doan bei ihren jüngsten Aussagen immer wieder durchblick­en.

Die erste Bewährungs­probe steht am 21. Januar beim VfL Wolfsburg auf dem Programm. Bis dahin sollte auch feststehen, mit welchem Kader der SC in den Rest der Saison geht. Keven Schlotterb­eck wurde bereits an den Ligarivale­n VfL Bochum verliehen. Kevin Schade, Hugo Siquet und Noah Weißhaupt gelten ebenfalls als Wechselkan­didaten. Vor allem im Hinblick auf Schade könnten die Verantwort­lichen bei einem üppigen Angebot des englischen Premier-League-Klubs FC Brentford schwach werden.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Gewohnt zurückhalt­end: Christian Streich.

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