Regen ohne Ende in Australiens beliebter Kimberley-Region
(dpa) - Extreme Regenfälle haben in Teilen Westaustraliens eine Jahrhundertflut ausgelöst. Betroffen sind vor allem mehrere Ortschaften in der auch bei Touristen aus aller Welt beliebten Kimberley-Region. Die Gemeinde Fitzroy Crossing war am Mittwoch bereits von der Außenwelt abgeschnitten, andere Orte könnten bald folgen. Den Notdiensten zufolge wird es vermutlich eine Woche dauern, bis der Ort mit 1200 Einwohnern wieder auf dem Landweg zugänglich ist. „So ein Hochwasser sieht man wohl nur einmal im Leben“, sagte eine Augenzeugin. „Leute, die schon lange hier leben, sagen, dass sie so etwas noch nie gesehen haben.“
Der nahe gelegene Great Northern Highway, der die Metropole Perth mit der nördlichen Hafenstadt Wyndham verbindet, ist in beide Richtungen unpassierbar. Viele Bewohner wurden mit Hubschraubern in die Stadt Broome ausgeflogen. Für die Verbliebenen brachten Helikopter Lebensmittel, da auch der Supermarkt des Outback-Örtchens unter Wasser stand.
Nicht nur Menschen waren in Gefahr, sondern auch die Tierwelt: Auf Aufnahmen des Senders 9News war zu sehen, wie Kängurus und Kühe versuchten, sich vor den Fluten in Sicherheit zu bringen (Foto: dpa). Wallabys flüchteten auf Veranden von Häusern, um ihr Leben zu retten. Die Behörden warnten auch vor Schlangen in den Wasserfluten. „Es werden auch viele tote Tiere vom Fluss mitgerissen“, sagte eine Anwohnerin. „Die Wallabys wissen nicht, wo sie hin sollen. Wildschweine schwimmen herum. Glücklicherweise gibt es hier nur Süßwasserkrokodile.“
Die wilde und spektakuläre Region Kimberley liegt im Norden zwischen dem Indischen Ozean und der Tanamiwüste. Die Landschaft mit faszinierenden Gesteinsformationen und traumhaften Stränden lockt Touristen aus aller Welt.
Die extremen Regenfälle seien Ausläufer des tropischen Zyklons „Ellie“, der vor zwei Wochen aufs Land getroffen war, sagten Meteorologen. Sie erwarteten bis zum Donnerstag weitere starke Regenfälle.