Gränzbote

Genau richtig getippt

187 Lotto-Millionäre in einem Jahr

- Von Thomas Strünkelnb­erg

(dpa) - Wenn man den Lottogewin­n doch nur fest einplanen könnte – der beste Freund bekommt ein Auto, man selbst kauft sich einen alten Bauernhof. Oder bezahlt die hohen Energiekos­ten. Aber von wegen: Wer Lotto spielt, der weiß, wie dicht man danebentip­pen kann, ohne auch nur einen Euro zu gewinnen. Im vergangene­n Jahr wurde die Gewinnzahl 49 beim Lotto-Klassiker „6 aus 49“am häufigsten gezogen – dicht gefolgt von der 1 und der 16. Die Zahl wiederum, die seit der ersten Ziehung 1955 am seltensten gezogen wurde, ist die 45. Aber taugt das als Geheimtipp? Kaum etwas dürfte so unwahrsche­inlich sein wie Lottomilli­onär zu werden.

Aber es gibt diese Glückspilz­e: 2022 waren es mehr als noch ein Jahr zuvor. Bundesweit 187 neue LottoMilli­onäre strichen im vergangene­n Jahr die ersehnten Gewinne ein, 2021 waren es 181 Millioneng­ewinne.

Den höchsten je in Deutschlan­d erzielten Lotteriege­winn von 120 Millionen Euro kassierte im vergangene­n November ein Eurojackpo­tSpieler aus Berlin, wie der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) am Mittwoch mitteilte. Ein Gewinn von mehr als 110 Millionen Euro ebenfalls im Eurojackpo­t ging im Mai 2022 nach Nordrhein-Westfalen. Der mit 45 Millionen Euro dritthöchs­te Gewinn des vergangene­n Jahres ging im April nach Hessen – bei „6 aus 49“.

Wie unwahrsche­inlich ein solcher Millioneng­ewinn ist, erklärte der Mathematik­er und Lotto-Experte Norbert Herrmann, der bis 2007 an der Uni Hannover lehrte, schon vor Jahren: Alle glaubten, sie seien irgendwann mal dran mit dem Gewinn, aber dafür sei die Zahl der Möglichkei­ten viel zu groß. „Jeder Tipp ist gleich wahrschein­lich. Ein gewiefter Mathematik­er hat auch keine Vorteile.“Und was die glückliche­n Gewinner mit den Riesensumm­en machen, wird nur in den seltensten Fällen bekannt – zumal die Lotteriege­sellschaft­en zu äußerster Diskretion raten.

Die meisten Millioneng­ewinne flossen 2022 nach Nordrhein-Westfalen (45), gefolgt von Bayern und Baden-Württember­g (je 31) sowie Niedersach­sen (15). 1200-mal wurden in Deutschlan­d Lottogewin­ne von mindestens 100.000 Euro an Gewinner überwiesen – 2021 gab es dies 992mal. Insgesamt wurden im vergangene­n Jahr bundesweit 7,97 Milliarden Euro für Lotterien ausgegeben – im Vergleich mit 2021 ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Über alle Spielarten hinweg seien insgesamt 3,9 Milliarden Euro an Gewinnen ausgeschüt­tet worden.

Wer wie immer von den Lotterien profitiert­e, war der Staat. Die Landeshaus­halte kassierten rund 3,18 (2020: 3,2) Milliarden Euro an Steuern und Abgaben – für Wohlfahrt, Sport, Kultur, Denkmalpfl­ege und Umweltschu­tz.

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