Haus Baden nimmt Abschied
Max Markgraf von Baden wird auf Schloss Salem die letzte Ehre erwiesen
- Mit zwei Trauerfeiern wird Max Markgraf von Baden auf Schloss Salem am Bodensee die letzte Ehre erwiesen. Er starb am 29. Dezember im Alter von 89 Jahren. Der offene Teil am Donnerstag, 12. Januar, richtet sich an die Öffentlichkeit sowie Freunde und Personal des Hauses. Und am Tag darauf gibt es eine geschlossene Trauerfeier für den Familienkreis und geladene Gäste, zum Beispiel Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie befreundete Adelshäuser.
Mit dem ersten Termin am Donnerstag bekommt also die Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich von Max Markgraf von Baden zu verabschieden. Um 17 Uhr beginnt die Trauerfeier, die insbesondere für „Wegbegleiter, Freunde und Bekannte sowie Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und Pensionäre“gedacht ist, wie das Haus Baden auf seiner Internetseite mitteilt. Ein wesentlich größeres Spektakel dürften aber die Feierlichkeiten am Freitag werden. Zwar ist diese Trauerfeier im Münster für die Familie des Verstorbenen und geladene Gäste – die Schlossanlage in Salem werde aber trotzdem für jedermann geöffnet, schreibt das Haus Baden in einer Pressemitteilung. Allerdings bittet die markgräfliche Familie darum, dass die Bevölkerung nicht vor 11 Uhr zum Schloss kommen soll. „Aufstellungsund Organisationsmaßnahmen“bräuchten am Morgen noch Zeit, heißt es in der Mitteilung. Ein Grund, weshalb für die Feier viel vorbereitet werden muss: Es haben sich mehr als 200 Teilnehmer von Garden und Trachtengruppen aus allen badischen Landesteilen angemeldet. Sie werden sich zum Spalier aufstellen.
Für mehr Aufsehen dürften aber die teils prominenten Gäste sorgen, die zur Trauerfeier erwartet werden. Das Haus Baden ist schon seit einiger Zeit dabei, die Gästeliste für die geschlossene Beisetzung zu organisieren. Allerdings wird im Vorfeld nicht verraten, wer alles nach Salem kommt, wie ein Sprecher des Hauses auf Anfrage mitteilt. Ein Name jedenfalls ist bereits bekannt: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kommt persönlich. Das bestätigt eine Sprecherin des baden-württembergischen Staatsministeriums.
Offen ist, welche Vertreter anderer Häuser anwesend sein werden. Es könnte durchaus eine illustre Schar an Adeligen an der Trauerfeier teilnehmen, hat das Haus Baden doch enge Verbindungen zu verschiedenen europäischen Royals. Da wären zum Beispiel die Windsors in Großbritannien: Max Markgraf von
Baden und König Charles III. waren Cousins ersten Grades. Die Mutter von Max, Theodora von Griechenland, war die ältere Schwester von Prinz Philip, dem 2021 verstorbenen Ehemann von Queen Elizabeth.
Bernhard Markgraf von Baden, der älteste Sohn von Max, war 2021 zur Beerdigung von Prinz Philip gereist – als einer von nur 30 geladenen Gästen. Und auch im vergangenen Jahr war er gemeinsam mit seiner Mutter Markgräfin Valerie und seiner Frau Stephanie Prinzessin von Baden in London, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen. Kommt im Gegenzug König Charles persönlich zur Trauerfeier seines Cousins? Möglich wäre auch, dass er sich von einem ranghohen Mitglied der Windsors vertreten lässt, zum Beispiel von seinen Geschwistern: Prinzessin Anne oder Prinz Edward.
Andere europäische Adelige waren in der Vergangenheit ebenfalls schon auf Schloss Salem. Zur Hochzeit von Bernhard und Stephanie von Baden im Juni 2001 kamen 230 geladene Gäste, darunter auch Prinz Ernst August von Hannover und Prinzessin Caroline von Monaco, Sofia – damals noch Königin von Spanien – sowie Vertreter der Adelshäuser Württemberg und Liechtenstein. Sofia war außerdem wie Prinz Philip Schülerin im Internat Salem. Unklar ist allerdings, inwiefern Besucher auf dem Schlossgelände die Adelsvertreter und andere Prominenz mit eigenen Augen sehen können. Denn das Münster verfügt durchaus auch über diskrete Seiteneingänge. Jedenfalls rüstet sich das Haus Baden vor Ort bereits für einen großen Presserummel. Reporter und Fotografen dürfen zwar nicht selbst ins Münster, bekommen aber auf dem Vorplatz ein eigenes Areal. Wie das Haus Baden mitteilt, beginnt ab 12 Uhr der Einlass der Gäste. Um 13.55 Uhr kommt es zum Einzug der Familie, bevor von 14 bis 15 Uhr die Trauerfeier stattfindet. Danach gibt es einen Empfang für geladene Gäste.
Bei so viel hochrangigen Trauergästen ist die Veranstaltung übrigens auch ein Fall für die Polizei. Man stimme sich eng mit dem Haus Baden ab, erklärt ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Ravensburg. Die Beamten sorgen demnach für den Schutz der Anwesenden und wollen einen reibungslosen Ablauf der Feier gewährleisten.