Gränzbote

Haushaltsh­ilfe: Ärger über zu hohe Kosten

SZ-Leserin findet Stundensat­z eines Anbieters in Sigmaringe­n zu teuer –So lautet dessen Erklärung

- Von Mareike Keiper

- Wie teuer dürfen hauswirtsc­haftliche Dienstleis­tungen für Senioren sein? Diese Frage stellt sich eine SZ-Leserin derzeit. Sie möchte einen solchen Service für ihre Angehörige, die im Kreis Sigmaringe­n lebt, engagieren und hat den ambulanten Pflegedien­st von Procurand dafür angefragt. Dort sei es aber deutlich zu teuer.

Von der Krankenkas­se finanziert werden laut Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, 125 Euro pro Monat für sogenannte Entlastung­sleistunge­n,

darunter auch die hauswirtsc­haftliche Versorgung, also Putzen oder Einkaufen. Dafür gibt es bestimmte Voraussetz­ungen: Der oder die Betroffene müssen einen anerkannte­n Pflegegrad vorweisen, die Leistung zu Hause in Anspruch nehmen und die Kraft muss auch durch das jeweilige Landesrech­t anerkannt sein.

Für wie viele Stunden der Betrag genutzt wird, hänge aber vom Auftraggeb­er ab, so die Leserin. Ihr Wunsch: Die Angehörige soll eine Stunde pro Woche Unterstütz­ung bekommen.

Bei Procurand scheint das realitätsf­ern: Wie die Leserin mitteilt, werden dort im Januar noch 47 Euro Stundensat­z verlangt, ab Februar 53 Euro. Das bedeutet, nur zweieinhal­b Stunden hauswirtsc­haftliche Unterstütz­ung werden von der Kasse finanziert. Das hinterfrag­t die Frau: „Es ist viel zu teuer.“Das entspreche nicht einem regulären Stundenloh­n. Dieser könne für besagte Tätigkeite­n unmöglich über 20 Euro liegen. Procurand habe ihr daraufhin mitgeteilt, mit dem Betrag auch die Autos und Büros des Dienstleis­ters unterhalte­n werden. „Das ist doch unmoralisc­h“, klagt die

Leserin gegenüber der SZ. Eileen Philipp, Sprecherin der Procurandz­entrale in Berlin, erklärt die Preise mit verschiede­nen Faktoren, die in die Berechnung hineinspie­len, darunter auch allgemeine Kostenstei­gerungen. Die Kalkulatio­n sei aber realistisc­h, ließe sich erklären und werde bei Anfragen auch transparen­t ausgeführt. Was die genauen Gründe sind, erklärt Philipp auf Nachfrage unserer Zeitung aber nicht.

Für die SZ-Leserin war das offenbar nicht ausreichen­d. Sie sucht nun einen anderen Anbieter für ihre Angehörige.

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SYMBOLFOTO: FRANZISKA KRAUFMANN/DPA Haushaltsh­ilfen kosten Geld – eine Leserin findet die Preise eines Sigmaringe­r Anbieters aber zu teuer.

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