Haushaltshilfe: Ärger über zu hohe Kosten
SZ-Leserin findet Stundensatz eines Anbieters in Sigmaringen zu teuer –So lautet dessen Erklärung
- Wie teuer dürfen hauswirtschaftliche Dienstleistungen für Senioren sein? Diese Frage stellt sich eine SZ-Leserin derzeit. Sie möchte einen solchen Service für ihre Angehörige, die im Kreis Sigmaringen lebt, engagieren und hat den ambulanten Pflegedienst von Procurand dafür angefragt. Dort sei es aber deutlich zu teuer.
Von der Krankenkasse finanziert werden laut Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, 125 Euro pro Monat für sogenannte Entlastungsleistungen,
darunter auch die hauswirtschaftliche Versorgung, also Putzen oder Einkaufen. Dafür gibt es bestimmte Voraussetzungen: Der oder die Betroffene müssen einen anerkannten Pflegegrad vorweisen, die Leistung zu Hause in Anspruch nehmen und die Kraft muss auch durch das jeweilige Landesrecht anerkannt sein.
Für wie viele Stunden der Betrag genutzt wird, hänge aber vom Auftraggeber ab, so die Leserin. Ihr Wunsch: Die Angehörige soll eine Stunde pro Woche Unterstützung bekommen.
Bei Procurand scheint das realitätsfern: Wie die Leserin mitteilt, werden dort im Januar noch 47 Euro Stundensatz verlangt, ab Februar 53 Euro. Das bedeutet, nur zweieinhalb Stunden hauswirtschaftliche Unterstützung werden von der Kasse finanziert. Das hinterfragt die Frau: „Es ist viel zu teuer.“Das entspreche nicht einem regulären Stundenlohn. Dieser könne für besagte Tätigkeiten unmöglich über 20 Euro liegen. Procurand habe ihr daraufhin mitgeteilt, mit dem Betrag auch die Autos und Büros des Dienstleisters unterhalten werden. „Das ist doch unmoralisch“, klagt die
Leserin gegenüber der SZ. Eileen Philipp, Sprecherin der Procurandzentrale in Berlin, erklärt die Preise mit verschiedenen Faktoren, die in die Berechnung hineinspielen, darunter auch allgemeine Kostensteigerungen. Die Kalkulation sei aber realistisch, ließe sich erklären und werde bei Anfragen auch transparent ausgeführt. Was die genauen Gründe sind, erklärt Philipp auf Nachfrage unserer Zeitung aber nicht.
Für die SZ-Leserin war das offenbar nicht ausreichend. Sie sucht nun einen anderen Anbieter für ihre Angehörige.