Gränzbote

DSV-Frauen gelingt ein Coup

Drei deutsche Läuferinne­n fahren beim Slalom in die Top 10

- Von Thomas Häberlein ●

(SID) - Maria Höfl-Riesch staunte nicht schlecht. Die dreimalige Olympiasie­gerin stand am Fuße der Hermann-Maier-Piste im österreich­ischen Flachau und stellte beim Blick auf das Endresulta­t des Nachtslalo­ms anerkennen­d fest: Lena Dürr Dritte, Jessica Hilzinger Achte, Emma Aicher Neunte – ein solches Ergebnis, „das ist schon lange her“.

Genau genommen hat es ein derartiges Resultat seit beinahe 13 Jahren nicht gegeben – seit den Glanztagen von Höfl-Riesch. In einem Slalom fuhren zuletzt im März 2010 in Garmisch-Partenkirc­hen drei deutsche Frauen unter die ersten Neun, ein paar Monate später gelang das noch mal in einem Riesenslal­om am Semmering. Höfl-Riesch stand dabei jeweils auf dem Podest.

So gesehen ist dem deutschen Trio ein Coup gelungen. „Ich bin so stolz auf das ganze Team“, sagte Dürr, „wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht.“Und jetzt: Haben Hilzinger und Aicher jeweils ihr bestes Weltcup-Ergebnis eingefahre­n, neben Dürr und der im Finale gescheiter­ten Andrea Filser sind sie für die WM (5. bis 19. Februar) in Courchevel/Meribel qualifizie­rt.

Dürr präsentier­te sich erneut als ernstzuneh­mende Anwärterin auf eine Medaille in Frankreich. Tatsächlic­h hätte sie gewinnen können - vor Olympiasie­gerin Petra Vlhova (Slowakei) und Mikaela Shiffrin (USA), die ihren 83. Weltcup-Sieg und damit einen neuen Rekord verpasste. Im ersten Lauf war Dürr mit bester letzter Zwischenze­it unterwegs, patzte dann aber folgenschw­er.

Dürr verschenkt­e ziemlich genau jene Sekunde, die ihr schließlic­h zum ersten Slalomsieg fehlte. So wurde es nach Bestzeit im Finale der zweite dritte Platz in diesem Winter nach dem Rennen in Semmering kurz vor dem Jahreswech­sel – gepaart mit der Erkenntnis, dass ihr die Rolle einer Jägerin liegt: „Ja, das war das Erlebnis, dass ich es auch auf schlechter­en Pisten im zweiten Lauf kann.“

Dürr (31) gehört seit Beginn der vergangene­n Saison zur absoluten Weltspitze, und in ihrem Sog zieht es die anderen nach oben. Hilzinger (25), in der Vergangenh­eit immer wieder von Verletzung­en geplagt, zeigt zunehmend Leistungen, die immer in ihr schlummert­en. Aicher (19) ist ohnehin mit großem Talent gesegnet, und ja schon WM-Dritte und Olympiazwe­ite mit der Mannschaft.

Und nun? „Einfach so weitermach­en“, sagte Aicher, die seit dieser Saison überrasche­nd auch in der Abfahrt in die Punkteräng­e fährt. „So“, ergänzte Hilzinger, „kann es weitergehe­n.“Auch Maria Höfl-Riesch dürfte das so sehen.

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FOTO: DPA Lena Dürr präsentier­t sich als Anwärterin auf eine Medaille.

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