Gränzbote

Undank ist der Welten Lohn

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Dieser Tage ist ja viel von Krisen die Rede, hierzuland­e vor allem von wirtschaft­lichen. Die Lage sei nicht gut. Aber wann war sie das jemals? Es könnte immer schon besser gewesen sein! Überhaupt zeigt sich alle Jahre wieder im Advent, dass es um den Wohlstand in Deutschlan­d gar nicht so schlecht bestellt ist. Denn die Suche nach Geschenken für die Liebsten gestaltet sich ja vor allem deshalb so schwierig, weil jeder schon alles hat, was er wirklich haben will. Und was tatsächlic­h gebraucht wird, wird ohnehin gekauft, wenn’s nötig ist.

Und so verwundert das Ergebnis folgender Umfrage nicht die Bohne: Jeder vierte Beschenkte in Deutschlan­d ist mit seinem Weihnachts­geschenk unzufriede­n gewesen. Ein Viertel habe keine Verwendung dafür, heißt es da. 20 Prozent nörgeln, es passe überhaupt nicht zu ihnen, 14 Prozent gefallen Design oder Farbe nicht – und diese Motzki-Liste geht noch weiter. Als besonders schwierig zu beschenken erweisen sich die jungen Menschen. Von den 18- bis 24-Jährigen sagen 58 Prozent, sie seien nicht glücklich mit ihren Präsenten unterm Baum. Altersunab­hängig

versuchen immerhin 27 Prozent, der freundlich­en Gabe doch noch etwas abzugewinn­en. Gut jeder Fünfte verschenkt sie aber unverschäm­terweise einfach weiter.

Undank ist der Welten Lohn! Früher galt quasi weltweit das wunderbare Motto „Einem geschenkte­n Gaul schaut man nicht ins Maul“. Aber höchstwahr­scheinlich stand eben auch dieses Jahr bei den allerwenig­sten Menschen der ersehnte Hengst neben dem Christbaum. Nicht mal ein Wallach. (jos)

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... FOTO: SABINE BROSE/IMAGO Da kann man schon mal reinschaue­n

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