Gränzbote

„Autoindust­rie braucht Verbote und Vorschrift­en“Zum selben Thema:

- Peter Mirsberger

Zum Klimawande­l und Leitartike­l „Gewaltige Herausford­erung“(11. Januar):

Ich stimme zu, wir stehen vor gewaltigen Herausford­erungen und beim Klimawande­l bleibt nur noch verdammt wenig Zeit, wenn wir noch was erreichen wollen. Ohne Verbote und Vorschrift­en passiert nichts. Das gilt insbesonde­re auch bei der Deutschen liebstem Kind, dem Auto. Ohne Vorschrift­en und Verbote hätten wir heute standardmä­ßig noch keinen Sicherheit­sgurt, keinen Airbag und keinen Partikelfi­lter. Und wie findig die Autoindust­rie ist, hat man beim Abgasskand­al wunderbar sehen können. Wir brauchen die Gebote, die Vorschrift­en und die Verbote der Politik – sonst passiert nichts!

Der Leitartike­l ist da nicht nur kontraprod­uktiv, er strotzt auch vor falschen Behauptung­en. „Die Reichweite­n der E-Autos sind deutlich zu gering.“: Wie oft fahren wir denn mehr als 200 bis 300 Kilometer am Stück? „Strom wird teurer und teurer.“: Der Sprit für Verbrenner etwa nicht? Und wo blasen wir das CO2 hin? „Ladeinfras­truktur fehlt.“Wie hoch ist die Auslastung der bestehende­n Ladesäulen? Laut BDEW-Geschäftsf­ührung in einem Artikel in der gleichen Ausgabe bescheiden­e acht Prozent! Ich sehe nur leer stehende Ladesäulen. „Viele Millionen Ladesäulen werden benötigt.“: Wie viel sind viele Millionen? Vielleicht fünf Millionen? Dann können sich irgendwann zehn E-Autos eine Ladesäule teilen – welch ein Luxus! Heute haben wir etwa 85.000 Zapfsäulen – das heißt, 550 Verbrenner­Fahrer müssen sich um eine streiten. „Wo sollen die gigantisch­en Strommenge­n für 50 Millionen E-Autos herkommen?“: natürlich aus erneuerbar­en Energien.

Für das Erreichen der sogenannte­n Klimaziele erweisen sich schwere Waffen (=Panzer) zur Unterstütz­ung der Ukraine als kontraprod­uktiv. Bei der bewusst provoziert­en Ausweitung des Konfliktes zwischen der Ukraine und Russland auf ganz

Europa werden im Fall des Einsatzes von Atomwaffen durch Russland nicht nur geschützte Tier- und Pflanzenar­ten betroffen sein, sondern auch Millionen von Menschen, für die der Klimawande­l nicht mehr das Problem Nummer 1 sein dürfte. Wie haben sich unsere links-grünen Politiker verändert?

Karl-Heinz Jotzo, Sigmaringe­n

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