Einer für Stuttgarts Startelf
Pascal Stenzel ist beim Fußball-Bundesligisten VfB bislang ein Gewinner unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia
(dpa) Pascal Stenzel dürfte das freie Wochenende besonders genießen. Der 26-Jährige gilt als einer der großen Gewinner des Trainingslagers des VfB Stuttgart, das am Freitag zu Ende ging. Eine Woche vor dem Neustart der Fußball-Bundesliga hat der Defensivmann seine Ausgangsposition bei den Schwaben erheblich verbessert. Stenzel darf sich Hoffnungen machen, beim Pflichtspielauftakt 2023 gegen den 1. FSV Mainz 05 nächsten Samstag in der Startelf zu stehen. Es wäre erst das dritte Mal in dieser Bundesligasaison.
Stenzels Spielweise ist im Abstiegskampf gefragt. Der frühere U21-Nationalspieler ist seit jeher weniger für Spektakel denn für solide Arbeit bekannt. Er läuft viel, hat ein Gespür für die richtigen Wege und Positionen – und die Erfahrung von 113 Erstliga-Einsätzen. Im Trainingscamp im spanischen Marbella betrieb er Eigenwerbung. „Pascal hat das sicher ausgenutzt, dass er vom
ersten Tag an voll da war und jede Einheit mitgemacht hat“, sagt Labbadia. „Man merkt auch, dass er das Spiel versteht.“
Neuer Trainer, neue Chance? „Wir kommunizieren viel, reden viel auf dem Platz“, schildert Stenzel seine ersten Eindrücke von Labbadia. Die Herangehensweise des Trainerroutiniers
scheint ihm zu liegen. In seiner ersten Saison in Stuttgart, 2019/20 und noch in der zweiten Liga, hatte Stenzel alle 34 Partien bestritten. Mit der Rückkehr in die Bundesliga wurden es immer weniger. 2020/21 stand der rechte Verteidiger in 23 Ligaspielen auf dem Feld, 2021/22 nur noch in 16. In der laufenden Saison kam der frühere Freiburger bislang nur neunmal in der Liga zum Einsatz – und nur zweimal von Beginn an.
Unter Ex-Trainer Pellegrino Matarazzo war Stenzel zunehmend ins Hintertreffen geraten. Nun könnte er die Gunst der Stunde nutzen und auf der rechten Seite an Josha Vagnoman vorbeiziehen. Der Sommereinkauf vom Hamburger SV hatte in seinen ersten Monaten beim VfB und auch in Marbella immer wieder mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen. Jetzt kämpft der 22-Jährige mit der wiedererstarkten Konkurrenz auf der Außenposition.
Pluspunkte sammeln konnte während des zwölftägigen Camps in Spanien auch Sturmtalent Thomas Kastanaras. Labbadia lobt den 20-Jährigen für seinen Fleiß. „Die Einstellung passt. Der Arbeitsaufwand ist sehr gut“, sagt der Trainer. „Das ist schon mal eine gute Basis.“Zumindest, um die Rolle als Joker zu festigen. Kastanaras dürfte vorerst noch nicht Mittelstürmer Serhou Guirassy den Stammplatz streitig machen.