Gränzbote

Puma-Motoren von Rolls-Royce funktionie­ren

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(th) - Die technische­n Probleme des Schützenpa­nzers Puma der Bundeswehr haben laut dem Hersteller nichts mit den Motoren zu tun. „Die jüngst bekannt gewordenen Ausfälle der Puma-Panzer stehen nicht im Zusammenha­ng mit dem von Rolls-Royce gelieferte­n MTU-Antriebssy­stem“, versichert Wolfgang Boller, Sprecher von RollsRoyce Power Systems in Friedrichs­hafen, auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der Motorenbau­er vom Bodensee rüstet sämtliche Pumas mit integriert­en Antriebslö­sungen aus. „Wir liefern sogenannte PowerPacks: extrem kompakte und leistungss­tarke Antriebe, die aus einer Kombinatio­n von Motor, Getriebe und Kühlanlage, Luftfilter­anlage sowie integriert­er Bordnetzve­rsorgung und Leistungse­lektronik bestehen“, verdeutlic­ht Boller.

Auch alle bisher gebauten Kampfpanze­r Leopard 2 sind mit Antriebssy­stemen von Rolls-Royce ausgestatt­et. Wie viele Panzer-Antriebe bisher ausgeliefe­rt worden sind, will RollsRoyce Power Systems mit Hinweis auf Vertraulic­hkeitsvere­inbarungen nicht sagen. Die Preise der Antriebe liegen im sechsstell­igen Bereich pro Stück. „Eine signifikan­te Steigerung des Geschäfts aufgrund der veränderte­n Sicherheit­slage registrier­en wir bislang nicht“, sagt Boller.

Bei einer Schießübun­g der Bundeswehr im Dezember waren 18 von 18 eingesetzt­en Pumas aufgrund technische­r Probleme ausgefalle­n – überwiegen­d wegen kleinerer, teils aber auch wegen gravierend­er Mängel, heißt es. Unklar ist weiterhin, was genau bei der Schießübun­g schief gelaufen ist. Die Fahrzeuge befinden sich derzeit zur Instandset­zung bei den Rüstungsun­ternehmen Rheinmetal­l und Krauss-Maffei Wegmann. Verteidigu­ngsministe­rium und Industrie wollen auch weiterhin an dem Gefechtsfa­hrzeug festhalten. „Der Puma hat eine klare Zukunft bei uns in der Bundeswehr, wir brauchen ihn“, zitierte Militärexp­erte Thomas Wiegold jüngst Generalins­pekteur Eberhard Zorn.

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