Spanische Superoma
Maria Branyas ist nun mit 115 Jahren der älteste Mensch der Welt
- Wie wird man 115 Jahre alt? Die Spanierin Maria Branyas hat dafür gleich mehrere Empfehlungen. Zum Beispiel eine gute Ernährung: „Ich verspeise jeden Tag einen Naturjoghurt.“Und: „Ich habe immer alles gegessen – aber nur in kleinen Mengen.“
Maria Branyas wurde gerade bescheinigt, dass sie der älteste Mensch der Welt ist. Bisher hielt die Französin Lucile Randon, eine Ordensschwester, diesen Rekord. Doch Lucile Randon, die in ihrer Ordensgemeinschaft Schwester André genannt wurde, verstarb gerade mit 118 Jahren im südfranzösischen Toulon.
Die Verifizierung dieser Altersrekorde, die ins Guinnessbuch eingehen, geschieht ganz wissenschaftlich durch die Gerontology Research Group (GRG). Das ist eine internationale Forschergruppe, die sich der Untersuchung der Langlebigkeit widmet und eine Liste aller Menschen führt, die älter als 110 Jahre sind.
Ganz oben auf dieser Liste steht nun also die Spanierin Branyas. Sie lebt seit mehr als 20 Jahren in einem Altersheim in der nordostspanischen Kleinstadt Olot, die sich in der Region Katalonien befindet. Branyas hat drei Kinder, elf Enkel und 13 Urenkel.
Ihre Familie sorgt dafür, dass die 115-Jährige noch in den sozialen Netzwerken aktiv ist. Dort meldet sich Maria Branyas zum Beispiel regelmäßig über den Kurznachrichtendienst Twitter, auf dem sie als „katalanische Superoma“Ratschläge gibt.
So sei für ein langes Leben nicht nur eine ausgewogene Ernährung wichtig, sondern auch ein gesunder Lebensstil, erklärt sie auf Twitter. Zu
Letzterem gehöre: „Ordnung, Ruhe, eine gute Beziehung zur Familie und zu Freunden, Naturverbundenheit und emotionale Stabilität.“Auch eine positive Lebenseinstellung sei hilfreich. Aber man habe nicht alles selbst völlig in der Hand, bekennt die Superoma. „Ich glaube, dass die Langlebigkeit zudem mit Glück und genetischen Anlagen zu tun hat.“So sei sie zum Beispiel nie ernsthaft krank gewesen. Sogar eine Covid-Infektion habe sie mit milden Symptomen problemlos überstanden.
Maria Branyas wurde am 4. März 1907 geboren – nicht in Spanien, sondern
auf der anderen Seite des Atlantiks in San Francisco im US-Staat Kalifornien. Dorthin waren ihre Eltern kurz zuvor ausgewandert.
Doch 1914 kam ihre Mutter zusammen mit der damals siebenjährigen Tochter Maria wieder nach Spanien zurück.
Wenn sie auf ihre 115 Jahre zurückschaut, dann fällt ihr nun vor allem eines auf: „Heute ist das Geld das Allerwichtigste“, sagte sie in einem Interview mit der katalanischen Nachrichtenagentur Catalan News. „Das konnten wir uns früher nicht vorstellen.“
Aber trotzdem findet sie, dass man auch mit Geld nicht alles erwerben könne. Glück, Liebe und Zufriedenheit etwa. „Früher haben wir besser gelebt – friedlicher und freudvoller.“
Mit Glück ist Maria Branyas reichlich beschert worden – und sie ist dankbar dafür. „Jedes neues Lebensjahr ist ein Geschenk“, sagt sie. „Ein neues Abenteuer, eine schöne Reise.“
Sie zeigt sich auch mit bald 116 Jahren entschlossen, zu dieser Reise noch viele weitere Stationen hinzuzufügen.