Wir bremsen auch für Beatles
Neulich hat sich Ex-Beatle Paul McCartney in große Gefahr begeben, als er über den berühmtesten Zebrastreifen des Universums spazieren wollte. Jenen Fußgängerüberweg an der Abbey Road in London, der vor den Abbey Road Studios über die Straße führt und auch das Cover des gleichnamigen Albums ziert. Ein herannahendes Auto erkannte aber weder das Haltegebot noch den weltberühmten Musiker, sodass er McCartney um ein Haar platt gefahren hätte.
Zebrastreifen werden trotz gesetzlich verankerter Rechtslage oftmals nicht als Lebensbereich anerkannt, in dem der Fußgänger endlich einmal Vorrang hat. Trotzdem sollte man am Überweg nicht unbedingt auf sein Recht pochen. Denn im Zweifel ist ein handelsüblicher Vorstadt-Panzer – im Volksmund SUV genannt – einfach das schlagkräftigere Argument. Der Fahrzeugführer ist bei einer Kollision aber vollkommen sicher und spürt selbst beim Überfahren eines dickschädligen Fußgängers höchstens ein sanftes Rumpeln.
Der Zebrastreifen in der Abbey Road in London gehört übrigens zu den Touristenmagneten. Ständig wollen irgendwelche Leute in breitem Schritt wie die Beatles darüber schreiten. Nicht selten kommt es deshalb zu Verkehrsirritationen, weil eben doch noch ein relevanter Anteil von Autofahrern vor Fußgängerüberwegen anhält. Zum Glück hielten damals 1969, als das berühmte Foto aufgenommen wurde, die Autos auch für die Beatles. Sonst wäre das letzte Beatles Album „Let it be“nie entstanden. Daran sieht man, dass es sich unbedingt lohnt, am Zebrastreifen stehen zu bleiben. (nyf)