Schwarzwald-Baar-Klinikum verschiebt wieder OPs
Viele Krankenhäuser sind am Limit, in Tuttlingen hat sich die Lage jedoch verbessert
(sbo/dh) Im Nachbarlandkreis Rottweil machte die Helios-Klinik bereits geltend, am Kapazitätslimit angekommen zu sein. Im Kreis Konstanz ist in Singen und Radolfzell der Notbetrieb zwar beendet, von Entspannung in den Kliniken kann dennoch keine Rede sein. Zumindest in Tuttlingen ist die Lage inzwischen beherrschbar. Im Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen dagegen hält die hohe Belastung an.
„Wir haben einen Krankenstand bei den Mitarbeitenden, der entsprechend der Jahreszeit etwas erhöht ist“, sagt Sebastian Freytag, Geschäftsführer des Tuttlinger Klinikums, auf Nachfrage. „Eine außergewöhnliche Erkrankungswelle unter Mitarbeitenden können wir nicht (mehr) beobachten.“Die Situation bei den Patienten sei ähnlich. Covid sei, was die Infektionszahlen angeht, inzwischen auf einem Level mit Krankheiten wie Influenza. „Die Zahlen sind im Rahmen früherer Jahre.“
Auch OPs werden nicht verschoben, die Operationssäle seien gut ausgelastet. Und auch wenn es nach wie vor einen hohen Andrang in der Zentralen Notaufnahme gebe, spricht Freytag momentan nur von punktuellen, keinen strukturellen Engpässen.
„Die Lage im Schwarzwald-BaarKlinikum ist weiterhin angespannt“, sagt dagegen Sandra Adams, Pressesprecherin am doppelstädtischen Klinikum, auf Anfrage. „Es gibt aktuell viele kranke Menschen – die
Krankheitswelle, die schon im Dezember starke Auswirkungen hatte, hält weiter an.“
Viele Notfälle landen im Schwarzwald-Baar-Klinikum, darunter seien nach wie vor viele Fälle mit Influenza und Atemwegserkrankungen – dabei hat die fünfte Jahreszeit, wenn traditionell wieder besonders viele Menschen sich treffen, zu Ansammlungen zusammenkommen oder Nächte durchfeiern, gerade erst begonnen. Das RS-Virus, das vor allem Kinder trifft, ist weiter auf dem Vormarsch. Darüber hinaus, auch wenn das öffentliche Interesse daran merklich gesunken ist: Auch das Coronavirus ist noch Thema im SchwarzwaldBaar-Klinikum. Bei zehn Infizierten ist der Verlauf so schwer, dass sie wegen der Infektion im Klinikum stationär behandelt werden müssen.
Wie sich das auf die Patienten und den Krankenhausalltag im Großklinikum auswirkt, wird nicht nur, aber auch beim Blick auf den OP-Plan deutlich: Teilweise müssen geplante Eingriffe „leider verschoben“werden, sagt Sandra Adams und setzt hinzu: „Dafür bitten wir um Verständnis.“
Zusätzlich zu den Patientenfällen kämpft man im Klinikum auch mit einer Krankheitswelle unter den Beschäftigten. „Die Grippewelle macht auch vor uns nicht halt“, stellt Adams fest. Da habe ein gutes Betriebsklima sein Gutes: „Unsere Mitarbeiter springen füreinander ein und engagieren sich außerordentlich, um die Patienten trotzdem bestmöglich zu versorgen.“