Zu wenig Schnee für Lifte und Loipen
Vereine und Liftbetreiber könnten jederzeit loslegen – SC Fridingen versucht Kinderkurs
- Sie sitzen in den Startlöchern und könnten die Lifte auf dem Heuberg eigentlich jeder Zeit starten. Aber noch ist die Schneelage nicht gut genug. Die Skivereine und Liftbetreiber auf dem Heuberg machen sich nur wenig Hoffnung, dass es in den nächsten Tagen wirklich besser werden sollte.
„Der Skilift ist einsatzbereit. Aber der Schnee reicht natürlich noch nicht“, sagt zum Beispiel Walter Staiger vom Skiclub Wehingen. Wenn es die zwei Tage nochmal kräftig schneien sollte, könnte man gleich am Wochenende loslegen. „Aber ich bin nicht sonderlich optimistisch“, gesteht Staiger. In den nächsten Tagen wird es zwar noch ein bisschen kälter, aber viel Neuschnee wird nicht erwartet. Und für übernächste Woche erwarten manche Wetterprognosen sogar wieder Tauwetter.
„Noch ist viel zu wenig Schnee. Wir sollten schon mindestens 20 Zentimeter haben, bevor wir die Piste walzen, sonst wird’s eine Sauerei“, so Tom Hermle von der Alpin-Abteilung des SC Gosheim. „Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Sobald was kommt, wären wir bereit.“Schließlich, so Josef Mattes vom Böttinger Skilift-Team, ist es in vergangenen Jahren auch schon mal vorgekommen, dass es über Nacht mehr geschneit hat als prognostiziert.
Auch die Kinder-Skikurse am Böttinger Lift, die für letzte und vorletzte Woche schon ausgebucht waren, konnten nicht stattfinden, weil es einfach keinen Schnee gab. Gleiches gilt für die Skikurse, die der Skiclub (SC) Gosheim schon im Herbst geplant hatte. Aufgrund der Erfahrung der vergangenen Jahre vermutet Tom Hermle, dass sich die Saison und damit auch die Skikurse eher nach hinten Richtung Februar und März verschieben werden.
Personell wären eigentlich alle Vereine und Betreiber in der Lage, die Lifte zu besetzen. „Die Freiwilligen sind über einen E-Mail-Verteiler schnell abrufbar“, so Josef Mattes. Nur während der Fansetszeit (Schmotziger Donnerstag ist in diesem Jahr am 16. Februar, Aschermittwoch am 22. Februar) könnte es knapp werden.
Aber so ein Skilift, meint Walter Staiger, ist eigentlich immer ein Zuschussbetrieb. „Wir machen das auch nicht für den Gewinn“, betont er, „sondern hauptsächlich wegen der Kinder“. Wichtigste „Kundschaft“
der Skilifte in der Region sind nämlich hauptsächlich Kinder, Jugendliche und ihre Familien. „Erwachsene fahren eher in die Berge“, so Josef Mattes, „es macht mehr Spaß die rote Piste runterzufahren als den Hang.“
Die meisten Wartungs- und Instandsetzungarbeiten an den Liften werden von den Vereinsmitgliedern ehrenamtlich übernommen, so Staiger. „Was immer für laufende Kosten sorgt, auch wenn der Lift nicht läuft, ist die Abnahmegebühr für die TÜVPrüfung.“
Aufgrund der Erfahrungen dieses und der vergangenen Jahre fürchtet Tom Hermle: „Besser wird’s nicht.“„Da machen wir uns nichts vor“, sagt auch Walter Staiger von Skiclub Wehingen, „der Klimawandel ist offensichtlich. Die Großwetterlage hat sich verschoben. Selbst in den Alpen.“
Beim Skiclub in Fridingen sieht man die Sache mit dem fehlendem Winter in diesem Jahr gelassen. „Wir können am Wetter ja eh nichts groß machen“, sagt Pressewart Nils Ludewig auf Nachfrage.
Mitte Dezember sei der Hang einmal für den Publikumsverkehr geöffnet
gewesen und auch ein Skikurs mit etwa 40 Kindern hatte stattgefunden. Für letzteres brauche es auch gar nicht allzu viel Schnee, erklärt Ludewig. Da reichten sechs, sieben Zentimeter und es sei auch nicht so tragisch, wenn der Rasen ein bisschen durchspitzele.
Nachdem es diese Woche nun wieder leicht geschneit habe, wolle man am Wochenende wieder einen
Kinderkurs anbieten. Wer mitmachen wolle, der könne sich über die Homepage (www.sc-fridingen.de) anmelden. „So haben wir in der Hütte keine Zettelwirtschaft mehr.“
Auch Ausfahrten bietet der Skiclub Fridingen natürlich an. Allerdings: „Wir fahren keine ganzen Gruppen ins Gebirge, um dort Kurse zu geben“, so Ludewig. Jeder Teilnehmer sei da ganz flexibel.