Magna macht das Werk in Dürbheim dicht
Als der Konzern das insolvente Acument-Werk 2010 kaufte, waren alle erleichtert - Jetzt der Schlag
- Der Kauf des insolventen Dürbheimer Metallbetriebs Acument durch den Automobilzulieferer-Konzern Magna hatte 2010 für große Erleichterung gesorgt. Jetzt der Schlag: In einer Betriebsversammlung sei den über 100 Beschäftigten am Donnerstag mitgeteilt worden, dass das Werk geschlossen werden soll. Dies sei allerdings erst für das nächste Jahr geplant.
Als es 2009 um die Zukunft des bei der Insolvenz noch 160 Mitarbeiter großen Unternehmens ging, waren verschiedene Interessenten im Rennen gewesen. Vor allem aus strategischen Gründen hatte Magna den Zuschlag bekommen.
Michael Föst, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Albstadt, bestätigte auf unsere Anfrage am Donnerstagabend die Schließungsgerüchte. Er sei „entsetzt“, dass das Werk geschlossen werde. Über weitere Inhalte wolle er zu einem späteren Zeitpunkt reden.
Auch der Pressesprecher von Magna bestätigt die beabsichtigte Schließung des Magna-Werks in Dürbheim. Noch am Donnerstagabend antwortete Rej Husetovic auf unsere Anfrage folgendermaßen: Die Geschäftsleitung des Magna Werkes in Dürbheim informierte die Belegschaft, dass angesichts der anhaltend negativen Geschäftsentwicklung und der Entwicklung des Marktes eine Fortführung des Standortes
wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sei. „Die Elektrifizierung des Fahrzeugmarktes führt zu einer sinkenden Nachfrage von Bauteilen für Verbrennungsmotoren und Getrieben. Trotz erheblicher finanzieller Investitionen und umgesetzter Kostensenkungsmaßnahmen in den letzten Jahren konnte die Wettbewerbsfähigkeit nicht aufrechterhalten werden“, so der Sprecher. Es sei geplant, das Werk zum 30. Juni 2024 zu schließen. „Von dieser Maßnahme sind 110 Mitarbeiter betroffen.“
Und weiter: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt über den aktuellen Stand der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern keine weiteren Angaben machen können.“