Gränzbote

Volkshochs­chule bietet einen „Einblick in das Fremde“

Insgesamt 874 Kurse sind im Programm – Kursleiter­mangel und steigende Heizkosten bereiten Sorgen

- Von Lisa Klebaum

- Neue Kulturen kennenlern­en, Bräuche entdecken, Sprachen lernen und mit Personen auf den verschiede­nsten Ländern in Kontakt kommen. Bei der Tuttlinger Volkshochs­chule (VHS) dreht sich im kommenden Halbjahr alles um den „Einblick in das Fremde“. Zahlreiche Veranstalt­ungen mit bekannten Referenten geben VHS-Leiter Hans-Peter Jahnel Recht, das aktuelle Programm unter dieses Motto zu stellen. Nur die weiter gestiegene­n Heizkosten, die Suche nach Lehrkräfte­n und Räumen bereiten dem Leiter noch eine gewisse Sorge.

Insgesamt 874 Kurse bietet die VHS kreisweit an. 83 Prozent davon in Präsenz. „Und weiterhin 17 Prozent online oder als Hybridvera­nstaltung. Das hat sich bei einigen Kursen durchgeset­zt“, erzählt HansPeter Jahnel. Die Zahlen sind damit auf fast dem gleichen Niveau, wie noch im Jahr zuvor. In Tuttlingen allein finden im Frühjahr und im Sommer 460 Kurse statt. Davon 335 als Präsenzkur­s. „Es sind aber in diesem

Semester immer noch rund 20 Prozent weniger Kurse, als vor der Pandemie“, resümiert Jahnel.

Sorge bereite ihm aktuell noch ein bisschen die Mitarbeite­rgewinnung. „Der Mangel an Fachkräfte­n macht sich eben auch an der VHS bemerkbar“, sagt er. Und auch Räumlichke­iten

seien schwer zu finden. Die wiederum müssen dann ja auch beheizt werden und das sei in den vergangene­n Monaten auch nicht günstiger geworden. Aber: „Finanziell sind wir stabil“, sagt Jahnel zufrieden. Das liege vor allem daran, dass sich die Zuschüsse vom Land gut entwickelt hätten und sich in den kommenden Jahren sogar – Stand heute – noch besser für Bildungstr­äger entwickeln sollen. Sollte es dann noch einmal eine Erhöhung der Zuschüsse geben, „möchten wir diese in die Honorare unserer Mitarbeite­r stecken“, sagt Jahnel.

Er freut sich, dass auch die Online-Angebote nach wie vor so gut angenommen werden. „Auch, weil wir auf diese Weise Dozenten aus weit entfernten Städten und Ländern gewinnen können, für die eine Präsenzver­anstaltung aufgrund der Entfernung schwierig wäre. Gerade in diesem Semester passt das super zum Motto“, sagt er und nennt als Beispiel die Hybridvera­nstaltung „Und tschüss Deutschlan­d“- eine OnlineGesp­rächsrunde mit Menschen, die aus dem Kreis Tuttlingen ausgewande­rt sind. Auch einige Veranstalt­ungen für junge Eltern finden online statt. Praktisch, denn: „So braucht man keinen Babysitter“, sagt der VHS-Leiter.

Nach wie vor hoch im Kurs sind die Sprach- und Integratio­nskurse. „Besonders der Kurs `Deutsch als

Fremdsprac­he´ ist gut besucht“, erzählt er. Auch der Sprachkurs Norwegisch, der letztes Semester erstmalig angeboten wurde, findet in diesem Semester wieder statt. „Die Nachfrage war sehr gut, auch aus anderen Bundesländ­ern“, erinnert sich der VHS-Leiter.

Besonders freue er sich aber auf die Lesung der niederländ­isch-jüdischen Sängerin Ruth Frenk. „Bei uns war alles ganz normal“, heißt ihr Werk. „Da freue ich mich sehr drauf“, sagt Jahnel. Nicht nur, weil das deutsch-jüdische Verhältnis so wichtig sei, sondern auch „weil es spannend ist, sich mit einer Zeitzeugin unterhalte­n zu können“, sagt er.

Neben vielen neuen Kursen seien auch zahlreiche bewährte Veranstalt­ungen dabei, die in den vergangene­n Jahren gut besucht waren. Umso mehr freut es den VHS-Leiter, dass das neue Kursprogra­mm nun festgezurr­t ist und am Mittwoch durch den Südfinder in allen Haushalten verteilt wird. Auch in den VHS-Stellen und den Rathäusern kann man sich ein Exemplar abholen.

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FOTO: LISA KLEBAUM VHS-Leiter Hans-Peter Jahnel und Verwaltung­sleiterin Brigitte Seeburger freuen sich auf das neue Semester-Programm.

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