Zwischen Stabilität und Vorsicht
Zum Start ins Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland gestiegen
(dpa) - Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist stabil ins neue Jahr gestartet. Dass die Zahl der Arbeitslosen im Januar zulegte, liegt nach Angaben der Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, vor allem an der Jahreszeit: Wetterbedingt könne im Winter in einigen Branchen weniger gearbeitet werden, zwischen den Jahren würden auch weniger Menschen neu eingestellt, so Nahles in Nürnberg.
Im Januar waren insgesamt 2,62 Millionen Menschen ohne Job, 162.000 mehr als im Dezember und 154.000 mehr als im Januar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg von Dezember 2022 auf Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
Auch in Baden-Württemberg hat die Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn wieder zugenommen. Im Januar stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen
im Südwesten im Vergleich zum Vormonat um 6,9 Prozent auf nunmehr 243.217. Entsprechend stieg die Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent auf 3,9 Prozent.
Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im Januar um 14,5 Prozent auf 271.289 gestiegen. Das sind 34.394 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote in Bayern lag bei 3,6 Prozent – ein Anstieg um 0,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat.
„Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar“, sagte BA-Chefin Nahles. Zum Beispiel bei der Nachfrage nach Arbeitskräften: Diese sei nach wie vor hoch, erklärte Nahles, stagniere aber in den vergangenen Monaten. Es sei eine gewisse Vorsicht bei den Unternehmen zu bemerken. Es waren 764.000 Arbeitsstellen bei der
Bundesagentur gemeldet, 27.000 weniger als vor einem Jahr.
Auch Kurzarbeit wurde wieder häufiger eingesetzt. Die jüngsten Daten der BA in diesem Bereich sind aus dem November 2022; 208.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekamen für diesen Monat konjunkturelles Kurzarbeitergeld ausbezahlt. Das sei ein deutlich höherer Wert als noch in den Sommermonaten, aber dennoch weniger als im Jahr zuvor, sagte Nahles. 2021 hatte sich die Corona-Pandemie noch deutlicher ausgewirkt.
„Insgesamt zeigt sich ein stabiler Arbeitsmarkt in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld“, teilte Nermin Fazlic mit, Abteilungsleiter im Bundesarbeitsministerium. Die Unterbeschäftigung habe sich erhöht. Auch saisonbereinigt bleibe es bei einem leichten Anstieg.