Das Handy spielt eine entscheidende Rolle

Maryna Leda, Saskia Loleit und Thomas Quarleiter kümmern sich um Neuankömmlinge in Containeranlage

- Seit Herbst vergangenen Jahres stehen sie: die Container in der Krankenhausstraße gegenüber der Arztpraxis Breinlinger. Sie wurden durch den Landkreis Tuttlingen errichtet, um Flüchtlinge aus der Ukraine unterbringen zu können. Derzeit sind 18 Personen da, erst vor wenigen Tagen sind weitere Familien angekommen.

So auch eine dreiköpfige Familie. Sie will lieber anonym bleiben, zu groß sind die Ängste. Der Ehemann, 35 Jahre alt, ist zusammen mit seiner 27-jährigen Frau und dem dreieinhalb Jahre alten Sohn aus Ukrainka geflohen, einer Stadt mit rund 14.000 Einwohnern am Dnepr, rund 35 Kilometer von Kiew entfernt. Dauernde Angriffe mit Drohnen auch in ihrer Stadt waren dann ausschlaggebend für die Flucht nach Deutschland.

Maryna Leda, die beim Landratsamt als Dolmetscherin arbeitet, übersetzt. Dabei sind auch Sozialarbeiterin Saskia Loleit, die in der Geisinger Unterkunft regelmäßig Sprechstunden abhält, sowie der Leiter des Bereiches Unterkunftsmanagement vom Landratsamt, Thomas Quarleiter. Die junge Familie kam nach einer 24-stündigen Non-Stopbusfahrt in Tuttlingen an und wurden nach Geisingen gebracht.

Kontakt in ihre Heimat haben sie

über das Handy. Das spielt auch in der Kommunikation mit Saskia Loleit eine wichtige Rolle, weil es übersetzen kann. Wie Loleit und Quarleiter betonen, haben viele noch ein Päckchen an Erinnerungen dabei, die erst einmal verarbeitet werden müssen.

Die Containeranlage in Geisingen ist vorläufig auf zwei Jahre geplant. Die zweite Gemeinschaftsunterkunft auf dem Areal der ehemaligen Straßenmeisterei ist nach wie vor nicht belegt, weil dort noch immer ein Gerichtsverfahren anhängig ist.

Wasser, Feuchtigkeit und Schimmel verhindern in der dortigen Unterkunft die Unterbringung von Flüchtlingen. Wann mit einem Urteil zu rechnen ist, ist nach wie vor unklar. Laufend werden Termine verschoben wie Quarleiter auf Nachfrage mitteilt. Es ist auch fraglich, ob eine Sanierung möglich ist, oder die Unterkunft abgebrochen werden muss. Dafür werden laufend Gutachten erstellt, die Frage ist wer die Schuld an den Schäden verursacht hat und für die Kosten aufkommen muss.

FOTO: PAUL HAUG Diese drei sind für die Geisinger Unterkunft zuständig. Von links Dolmetscherin Maryna Leda, Sozialarbeiterin Saskia Loleit und Thomas Quarleiter, zuständig für den Bereich Unterkunftsmanagement vom Landratsamt in der Gemeinschaftsküche.