Karriere-Knick für Bobic scheint nach Fauxpas sicher
(SID) - Google ist unbarmherzig. Beim Stichwort Fredi Bobic wirft die Suchmaschine nach wie vor den Begriff „Video“als erste Antwort aus. Die verbale Entgleisung des Ex-Geschäftsführers von Hertha BSC geht also weiter viral – mit weitreichenden Folgen für Bobic. Die Drohung in Richtung eines Reporters in Kombination mit einer halbherzigen Entschuldigung dürfte die Karriere des 51-Jährigen, der zuletzt noch als künftiger starker Mann des deutschen Fußballs gehandelt wurde, auf Eis gelegt haben.
Bobic hatte am Samstag nach der Niederlage der Hertha im Berliner Stadtderby gegen Union (0:2) einem Reporter gedroht. „Wenn du nochmal frägst, kriegst du eine gescheuert“, sagte Bobic zum RBB-Journalisten Uri Zahavi unmittelbar nach einem Interview für die ARD-Sportschau. Zuvor hatte ihn der Reporter auf die Zukunft von Hertha-Trainer Sandro Schwarz angesprochen. Wenig später verkündete der Bundesligist den Rauswurf von Bobic. „Es tut mir sehr leid, da habe ich zu emotional reagiert. Das war nur ein Spruch, der natürlich nicht so gemeint war“, gab Bobic zwar via „Bild“zu Protokoll: „Das sollte man im Fußball kurz nach einem Spiel bitte nicht überbewerten.“Als überbewertet gilt auch Bobic bei seinen Kritikern. Dass er tatsächlich als Nachfolger von ExGeschäftsführer Oliver Bierhoff beim DFB gehandelt wurde, quittierten zahlreiche Beobachter mit einem Kopfschütteln. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt in jedem Fall, dass die früheren Arbeitgeber des Europameisters von 1996 am Ende selten gut auf Bobic zu sprechen waren. Beim VfB Stuttgart musste Bobic seinen Posten als Sportvorstand vorzeitig räumen. Bei Eintracht Frankfurt trauert ihm niemand mehr hinterher, nachdem er trotz Vertrags seinen Wechsel zur Hertha im Sommer 2021 forcierte. Vollkommen arbeitslos ist Bobic trotz seiner Entlassung übrigens nicht. Er sitzt nach wie vor im Aufsichtsrat der DFL – und die sucht bekanntlich neue Chefs.