Gränzbote

Training trotz Babybauch

Hindernis-Ass Krause wehrt sich gegen Kritik

- Von Kristof Stühm

(SID) - Wenn Gesa Felicitas Krause nach einem langen Tag auf dem Sofa liegt, genießt das Hindernis-Ass einfach den Moment. „Das beste Gefühl ist, abends von dir getreten zu werden“, schrieb Krause bei Instagram und postete dazu ein Bild von ihrem Babybauch. Im Frühjahr wird die 30-Jährige ihr erstes Kind zur Welt bringen. Doch das soll Krause nicht davon abhalten, bei den Olympische­n Spielen nur ein Jahr später in Paris an den Start zu gehen.

Deshalb trainiert die Europameis­terin von 2016 und 2018 auch so viel es geht weiter. Dafür musste sie viel Kritik einstecken, nach dem Motto: „Warum tut sie sich und dem Baby das an?“Doch Krause fühlt sich gut damit, sie ist schwanger – und nicht krank. So sieht sie das.

„Von den Ärzten gibt es keine Einwände. Also kann ich auch aktiv sein und Sport treiben. Solange ich mich so fühle, möchte ich mich während der Schwangers­chaft möglichst fit halten“, sagte Krause dem „Münchner Merkur“: „Meine sportliche Karriere ist nicht vorbei. Die Leidenscha­ft und das Feuer für den Sport brennen weiter. Natürlich immer unter der Voraussetz­ung, dass die Ärzte grünes Licht geben.“

Krause war schon immer eine Powerfrau. Die WM-Dritte von 2015 und 2019 will beweisen, dass man als Athletin auch nach einer Schwangers­chaft zurück auf die große Sportbühne kehren kann. „Für mich war immer klar, dass eigener Nachwuchs nicht das Karriereen­de bedeuten

muss. Mir hat es auch Mut gemacht, das bei anderen Sportlerin­nen zu sehen“, sagte Krause. Zuletzt waren Athletinne­n vermehrt nach einer Schwangers­chaft zurück in den Sport gekehrt. Auch in der Leichtathl­etik gibt es prominente Beispiele – wie etwa die Sprinterin­nen ShellyAnn Fraser-Pryce (Jamaika) oder Allyson Felix (USA). In Paris will Krause unbedingt dabei sein.

„Diesen Traum will ich mir nächstes Jahr im Frühjahr erfüllen. Es wird aber eine ganz andere Ausgangsla­ge sein“, sagte sie: „Ich bin dann quasi zwei Jahre kein Hindernis gelaufen. Das kann einem Angst machen. Aber die Vorfreude, diese Herausford­erung anzunehmen, ist größer. Und der Gedanke, dass meine Tochter in Paris mit im Stadion sein kann, ist natürlich auch sehr verlockend.“

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FOTO: IMAGO Gesa Felicitas Krause

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