Harold Kreis als Bundestrainer vorgestellt
Wild Wings geben Alexander Herr als neuen Geschäftsführer bekannt
- Harold Kreis wurde als Bundestrainer vorgestellt. Er bleibt aber bis zum Saisonende in Schwenningen. Alexander Herr wird am Dienstag als neuer Geschäftsführer bei den Wild Wings bekannt gegeben.
Am Montag hat der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) im Rahmen einer Pressekonferenz in München die beiden neuen Bundestrainer der Nationalmannschaft vorgestellt. Harold Kreis wird, wie vorab von unserer Zeitung berichtet, neuer hauptamtlicher Bundestrainer. Der 64-Jährige übernimmt das Amt nach Abschluss der aktuellen DEL-Saison. Darüber hinaus besetzt der DEB die Position des Assistenztrainers mit Alexander Sulzer. Der 38-jährige, ehemalige NHL-Star wird der Nationalmannschaft während aller Maßnahmen zur Verfügung stehen und gemeinsam mit Harold Kreis das feste Bundestrainer-Team bilden. Die Beiden erhielten jeweils einen DreiJahresvertrag.
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Im ersten Schritt haben wir das Bundestrainer-Anforderungsprofil erstellt und sind nach Abstimmung mit den verschiedenen Gremien in die Kandidatenauswahl gegangen. Während des Prozesses hat sich herausgestellt, dass wir die Teamlösung als ideale Konstellation ansehen und haben entsprechend darauf hingearbeitet. Dabei waren Harold Kreis und Alexander Sulzer von Anfang an in der engeren Auswahl. Umso mehr freuen wir uns, dass wir heute die beiden offiziell vorstellen können.“
Harold Kreis, zukünftiger Bundestrainer: „Ich bin geehrt, diese verantwortungsvolle Rolle übernehmen zu dürfen und gehe mit Demut und voller Tatendrang in die Aufgabe. Gemeinsam mit Alexander will ich den erfolgreichen Weg, den die Nationalmannschaft zuletzt beschritten hat, fortsetzen und natürlich auch gemeinsam mit den Spielern weiterentwickeln. Ich freue mich schon jetzt auf die Zusammenarbeit mit dem DEB und dem gesamten Staff der Nationalmannschaft.“
Kreis stellte klar, wie wichtig ihm seine neue Position ist: „Es ist eine Ehre für mich, als leitende Figur des deutschen Eishockeys zu agieren.“Zu seiner Spielidee sagte er: „Ja, es stimmt, ich möchte der Mannschaft eine gute defensive Struktur geben. Wir werden aber auch eine Mannschaft sein, die agiert und das Spiel sucht.“DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger, der viele Jahre mit Kreis ein erfolgreiches Abwehrduo bildete, nannte als Ziel für die Nationalmannschaft das Erreichen des Viertelfinales bei der WM im Mai in Finnland, sowie die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand. Kreis: „Natürlich habe ich die Ziele des Verbandes vernommen. Ich werde mich so schnell es geht auch über Ziele äußern, kann dies momentan aber noch nicht tun, da es ja auch sehr darauf ankommt, welche Spieler der Nationalmannschaft zur Verfügung stehen.“
Er habe bislang noch keinen Kontakt mit den NHL-Stars wie Leon Draisaitl, Moritz Seider und Tim Stützle aufgenommen. Er werde dies nun aber sukzessive tun, wobei DEBSportdirektor Christian Künast im Februar nach Nordamerika fliege und mit den Spielern sowie den NHL-Klubs spreche. Kreis sagte aber auch, dass er solange er nun in Schwenningen sei, natürlich auch zusätzliche Arbeit für die Nationalmannschaft habe, „die ich aber sehr gerne habe und erledige“.
Doch was, wenn die Wild Wings in den Play-offs sehr weit kommen, möglicherweise bis ins Finale? Das mögliche letzte Saisonspiel ist am 27. April, die WM startet am 13. Mai. Kreis: „Da hat der DEB auch eine Lösung. Ein Finale Schwenningen gegen Bremerhaven, wie es der Pressevertreter skizziert hat, wäre doch toll. Dann wären Alexander Sulzer und ich zeitgleich fertig.“
Sulzer arbeitet aktuell als „Assi“von Thomas Popiesch bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Der ehemalige Top-Verteidiger wird in Zukunft also eine Doppelfunktion
ausüben. Niederberger: „Wir danken Schwenningen und Bremerhaven für ihre Zusammenarbeit bei den Personalien Harold Kreis und Alexander Sulzer.“
Wild-Wings-Geschäftsführer Stefan Wagner sagte am Montagnachmittag: „Zunächst einmal möchten wir Harold Kreis zu seiner Berufung zum Bundestrainer gratulieren. So eine Möglichkeit bekommt man nicht allzu oft in seiner Karriere. Dabei steht es aber auch außer Frage, dass wir bis zum Saisonende gemeinsam alles für den Erfolg der Wild Wings investieren werden.“
Aus diesem Grund wird Kreis auch den DEB-Lehrgang Anfang Februar nicht in leitender Funktion begleiten. Unterdessen beschäftigt man sich in Schwenningen mit potenziellen neuen Konstellationen auf der Trainerbank. „Wir durchdenken vieles, sind zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht an einem Punkt, an dem wir in irgendeine Richtung zum Abschluss gekommen sind“, beschreibt Stefan Wagner den aktuellen Status Quo.
Wild-Wings-Co-Trainer Ryan Marsh hatte bereits vor Wochen seine Bereitschaft signalisiert, als künftiger Chefcoach in Schwenningen zur Verfügung zu stehen. „Ich sehe Ryan fast täglich, werde dazu jetzt aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben“, sagte Wagner gegenüber unserer Zeitung. Der Geschäftsführer weiter: „Nachdem die Personalie
Eriksson jetzt in trockenen Tüchern ist, ist die Trainerposition unsere größte Baustelle. Ich habe da auch schon Gespräche geführt. Von mir aus könnte der neue Trainer jetzt sofort feststehen, tut er aber nicht. Wir werden uns die nötige Zeit lassen. Ich weiß heute noch nicht, wer unser Trainer in der kommenden Saison sein wird. Ich bin mir aber aber sicher, dass wir einen guten Trainer haben werden.“
Namen, die in Schwenningen in den letzten Wochen immer wieder die Runde machten wie Tom Pokel, Pavel Gross oder Greg Poss, sind nach Informationen unserer Zeitung keine Kandidaten. Brad Tapper, der in der vergangenen Saison bei den Iserlohn Roosters Cheftrainer war, gefeuert wurde, inzwischen aber als Co-Trainer beim ERC Ingolstadt unter Mark French arbeitet, kann sich dem Vernehmen nach auch wieder eine Tätigkeit als Cheftrainer vorstellen. Der 44-jährige Kanadier könnte also zu einem Kandidaten in Schwenningen werden. Immerhin, der neue gleichberechtigte Geschäftsführer, der dann für den kaufmännischen Bereich verantwortlich ist, Alexander Herr, ist am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Schwenningen vorgestellt worden. Der 44-jährige, gebürtigen Furtwangener, der 2001 in Lahti mit dem deutschen Team Skisprung-Weltmeister wurde, kommt an den Neckarursprung.