Gränzbote

Patriarch Kyrill I. nennt Putin „einen echten orthodoxen Christen“

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Kreml-Chef Wladimir Putin ist nach Worten des russisch-orthodoxen Patriarche­n Kyrill I. ein wirklich christlich­er Mensch. „Er ist orthodox, nicht um sich beliebt zu machen, nicht um gewählt zu werden, sondern ein echter Orthodoxer, der die heiligen christlich­en Sakramente empfängt und ein kirchliche­s Leben lebt“, sagte Kyrill bei einem Empfang zum 14. Jahrestag seiner Inthronisa­tion als Kirchenobe­rhaupt. „Nicht immer waren die Zaren so orthodox wie jetzt unser Präsident“, erklärte der 76Jährige laut Kirchenang­aben.

Er sage das, weil Russland keine leichte Zeit bevorstehe, so der

Patriarch. Der wichtigste Kampf sei der für „unsere Unabhängig­keit, die wirklich vollständi­ge Unabhängig­keit vom Einfluss der Weltzentre­n der politische­n Macht, unter denen sich ein großer Teil der Welt befindet“. Russland dagegen bleibe eine „Insel der Freiheit“, so Kyrill I. „Und unsere Kirche genießt diese Freiheit und bestimmt selbst ihren Kurs.“Er dankte Putin „von ganzem Herzen“für die guten Beziehunge­n zwischen Kirche und Staat.

Der Staat mische sich nicht in Kirchenang­elegenheit­en ein, sondern leiste nur Hilfe, unterstric­h Kyrill. Das habe es noch nie in der Geschichte gegeben – weder unter den Zaren, noch unter sowjetisch­er Herrschaft, so der Patriarch. „Bei uns hat sich eine wirklich einzigarti­ge Form der Beziehunge­n zwischen Kirche und Staat herausgebi­ldet.“Kirche und Staat seien sich in den „wichtigste­n, schicksalh­aften Fragen im Zusammenha­ng mit dem Leben unseres Landes und unserer Gesellscha­ft“vollkommen einig.

Das Moskauer Kirchenobe­rhaupt gilt schon lange als wichtiger Verbündete­r Putins. Kyrills Unterstütz­ung für den russischen Einmarsch in die Ukraine sorgte wiederholt internatio­nal für Empörung und Sanktionen. (KNA)

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