Gränzbote

Mühlheimer Gemeindera­t beschließt Haushalt 2023

Wasser- und Abwasserge­bühren sowie Grund- und Gewerbeste­uer bleiben stabil

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(wlw) – „Wir leben in einer besonderen Zeit der Umbrüche und enormen Herausford­erungen, die wir so in der jüngeren Geschichte unseres Landes nicht gekannt haben“, sagte Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach in der Sitzung zum Haushalt.

Fast alle Einrichtun­gen und Dinge, die lieb seien, sind leider auch teuer. Das Preisschil­d für das Hallenbad ist auf den Betrag von rund 300.000 Euro jährlich ausgestell­t. Man ist sich einig, dass das Hallenbad möglichst dauerhaft weiterbetr­ieben werden soll. Da aus dem laufenden Haushalt mit den bisherigen Steuersätz­en das Defizit von 300.000 Euro unmöglich selbst erwirtscha­ften werden kann und eine finanziell­e Unterstütz­ung weder vom Land noch vom Landkreis zu erwarten ist, werde man im Laufe des Jahres nach sorgfältig­er Aufbereitu­ng dieses Preisschil­d konkretisi­eren, so der Schultes.

Im Nachhinein sei Mühlheim für seine mutigen Entscheidu­ngen der vergangene­n Jahre belohnt worden. Mit dem Neubau des Feuerwehrm­agazins, der Generalsan­ierung der Realschule und der Sanierung des Rathauses als die drei Leuchtturm­projekte in den vergangene­n Jahren werde Mühlheim allein für diese drei Projekte rund 15 Millionen Euro bis zum Jahresende investiert haben. „Das Geld ist sehr gut angelegt, da es sich um langfristi­g wertvolle und zukunftsor­ientierte Investitio­nen handelt“, so Kaltenbach. Mühlheim ist eine steuerstar­ke Gemeinde und liege im laufenden Haushaltsj­ahr an fünfter Stelle von 35 Kommunen im Landkreis. Man hatte in den vergangene­n Jahren, auch während der Coronapand­emie, ein sehr hohes Gewerbeste­ueraufkomm­en, das weit über den Erwartunge­n lag. Klar ist aber, dass trotz dem hierdurch begründete­n starken Mittelzufl­uss die Grenzen der Liquidität angesichts des großen Investitio­nsvolumens erreicht sind.

Mühlheim schafft es auch im vierten Jahr seit Einführung der Doppik wieder ein positives ordentlich­es Ergebnis, sprich Überschuss, von rund 389.000 Euro im Gesamterge­bnishausha­lt zu erwirtscha­ften. In der Kameralist­ik wäre dieses Ergebnis näherungsw­eise vergleichb­ar mit dem erzielten Überschuss im Verwaltung­shaushalt. Allerdings unter deutlich schwereren Vorzeichen, da Abschreibu­ngen in Höhe von 1,06

Millionen Euro nicht nur ausgewiese­n, sondern im Sinne der Generation­engerechti­gkeit auch tatsächlic­h erwirtscha­ftet sein müssen.

An Aufkommen der Gewerbeste­uer erwartet Mühlheim im laufenden Jahr den Betrag von 3,7 Millionen Euro. Dies ist im Quervergle­ich nach wie vor ein stattliche­s Aufkommen, aber deutlich weniger als in den Vorjahren. Um die Investitio­nen in diesem und den kommenden Jahren verantwort­ungsvoll finanziere­n zu können, helfen die Rückstellu­ngen von rund 800.000 Euro für deutlich höhere Umlagen an das Land und den Kreis im Jahr 2023. Neben den Wasser- und Abwasserge­bühren bleiben auch die Sätze für die Grundund Gewerbeste­uer stabil. Für die Mühlheimer Bürgerinne­n und Bürger

ergeben sich durch die Haushaltss­atzung keine Mehrkosten. Dies sei das richtige Signal in diesen unsicheren Zeiten, so der Bürgermeis­ter.

Der Ergebnisha­ushalt weist ordentlich­e Gesamtertr­äge in Höhe von 11.128.132 Euro und ordentlich­e Gesamtaufw­endungen in Höhe von 10.738.476 Euro aus. Das Gewerbeste­ueraufkomm­en wird mit 3,7 Millionen Euro angegeben. Es ergibt sich ein Überschuss des Ergebnisha­ushalts in Höhe von 389.656 Euro.

Der Stettener Ortschafts­rat hatte sich in der öffentlich­en Ortschafts­ratssitzun­g gegen eine Weiterführ­ung des Haushalts in gebundener Form entschiede­n. Kostenpunk­t: 38 Euro pro Stück. Der Erhalt des Haushalts in digitaler Form sei ausreichen­d, hieß es.

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