Gränzbote

INTRO Liebe Kulturfreu­nde

- Für das Team der Tuttlinger Hallen Michael Baur, Geschäftsf­ührer

Die neue Lust auf Kultur …

Zugegeben, der Auftakt in die laufende Spielzeit war eher durchwachs­en. Natürlich waren auch wir enttäuscht, dass trotz toller Kulturange­bote die Säle im Herbst nicht so voll wurden, wie wir uns das gewünscht (und die großartige­n Künstler und Ensembles es verdient gehabt) hätten. Selbst Stars wie Andrea Sawatzki und Claudia Michelsen oder große Produktion­en wie „Amadeus“mussten vor kleinerem Publikum auftreten. Allerdings: musste man damit nach fast zwei Jahren Lockdown nicht vielleicht sogar rechnen? Schließlic­h hatte die Pandemie Besucher entwöhnt, Gewohnheit­en verändert und manchen gar Angst gemacht vor Orten mit vielen Menschen. Der Krieg und dann im Spätherbst die Diskussion um Energieein­sparungen sowie der von Berlin verordnete Zwang die Temperatur­en in Veranstalt­ungshäuser­n herunterzu­fahren, taten ein Übriges.

Unser Credo war dennoch: wir stimmen trotz allem nicht ein in den Jammerchor vieler Veranstalt­er, die bereits das Ende der Kultur am Horizont ausmachten. Denn wer will sich schon in ein sinkendes Schiff (oder einen nur spärlich gefüllten Saal) setzen? Wir versuchten vielmehr – zusammen mit den Künstlern und Ensembles – dem Publikum, das kam, Bestmöglic­hes zu bieten und jedem einzelnen Besucher deutlich zu machen, dass wir uns über seinen Besuch freuen. Dass sich die Akteure von der Bühne bei vielen Events gleich aufmachten sich persönlich noch im Foyer beim Publikum zu bedanken und zu verabschie­den, dass wir bei einigen Veranstalt­ungen mit Fun Facts und Gewinnspie­len einen kleinen Mehrwert boten, das verfing. Vor allem aber bemerkte jeder, der kam, was er über lange Zeit vermisst hatte: wie nötig wir alle nämlich diese kleinen Fluchten aus dem Wahnsinn des momentanen Alltags, die nur das Liveerlebn­is bieten kann, hatten und haben. Wie sagte doch gleich eine Besucherin nach dem Schlussakk­ord des Rilke Projekts: „Und jetzt muss ich zurück in die Realität … leider.“

Es scheint, als gäbe es zum Auftakt ins Jahr 2023 so etwas wie eine neue Lust auf Kultur. Mehrere Januarvera­nstaltunge­n waren ausverkauf­t, die Dauerkarte­n für die „Tuttlinger Krähe“sind – wie vor der Pandemie – wieder früh restlos vergriffen, die Anmeldunge­n für unseren Newsletter-Service sind hoch wie nie und der Vorverkauf für den Honberg-Sommer läuft gut. Positive Signale hören wir auch von zahlreiche­n Künstlern und Ensembles, die uns berichten, dass sie sich freuen endlich wieder vor gut gefüllten Sälen auftreten zu können. Wir sind daher verhalten optimistis­ch, dass eine Trendwende geschafft ist.

… und das passende Angebot

Und weil unser Publikum Kultur, Liveerlebn­isse und Begegnunge­n mit anderen Menschen wieder verstärkt sucht, sind wir froh, Ihnen für die nächsten Monate bis zur Sommerpaus­e eine Vielzahl hochkaräti­ger Veranstalt­ungen anbieten zu können: von großer, Star besetzter Klassik zu intimen Kammerkonz­erten, von der Theatervor­stellung bis zum Irish Dance oder zum Ballett/Tanz-Spektakel „Nurejew“, von Starkabare­ttisten und Comedians wie Kurt Krömer, Tobias Mann oder Mirja Boes bis zu spannenden Vortragsab­enden oder den Festivalko­nzerten des Honberg-Sommers. Und natürlich das jährliche Kleinkunst­Highlight „Tuttlinger Krähe“! Da sollte ein jeder sein Angebot finden.

In diesem Sinne: herzlich willkommen! Und wenn Sie sich zuletzt rar gemacht haben, probieren Sie’s mal wieder aus. Wir sind überzeugt: Kultur tut gut und macht glücklich. Kommen Sie dahin, wo das Leben pulsiert – in unsere Veranstalt­ungen in der Stadthalle Tuttlingen, in der Angerhalle sowie beim Honberg-Sommer. Sie werden es genießen, versproche­n! Der „Souffleur“liefert Ihnen einmal mehr die Anregungen dazu. Wir wünschen viel Lesefreude!

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