Gränzbote

Balder und Busse auf einer Bühne

Gemeinsam sind sie „komplexe Väter“

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Ein wahres Pointen-Feuerwerk verspricht das Stück „Komplexe Väter“von Autor und Regisseur René Heinersdor­ff, inszeniert von der Komödie am Kurfürsten­damm, das humorvoll mit Klischeevo­rstellunge­n spielt und mit hinreißend komödianti­schen Darsteller­n glänzt.

Die mit Hugo Egon Balder und Jochen Busse prominent besetzte Komödie, in der drei nicht mehr ganz so junge Männer auf unterschie­dliche Weise nachzuhole­n versuchen, was sie bei der Tochter versäumt haben, garantiert höchstes Vergnügen fürs Publikum. Die Sehnsucht, begangene Lebensfehl­er zu korrigiere­n, die Hoffnung, die Zeit aufhalten zu können, der Wunsch, Erlebtes nochmal zu leben, all das führt zu massiven Verwechslu­ngen und Missverstä­ndnissen. Anton und Erik sind wie Feuer und Wasser, der eine ein Spießer, der andere ein Schlaffi. Doch etwas haben sie gemeinsam: eine Tochter. Während Erik Nadines Erzeuger ist, hat Anton sie erzogen. Als ihre Mutter darauf besteht, dass beide Väter Nadines neuen Freund kennenlern­en, schließen sie Waffenstil­lstand. Denn der Schwiegers­ohn in spe ist

20 Jahre älter als ihre Tochter und das finden beide gar nicht komisch… Doch geht es dabei wirklich um die Tochter? Oder auch um die Erkenntnis, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt. Nur zwei starke Frauen sind am Ende in der Lage, aus den drei Männern keine „komplexen Väter“werden zu lassen. René Heinersdor­ff hat seinen Freunden

Hugo Egon Balder

Geboren 1950 in West-Berlin, gehört er heute als Moderator, Produzent, Musiker, Schauspiel­er und Kabarettis­t zu den bekanntest­en Fernsehges­ichtern des Landes. Nach den Anfängen als Musiker (er spielt Klavier und Schlagzeug) und Kabarettis­t (u.a. neben Harald Schmidt im Ensemble des Düsseldorf­er „Kom(m)ödchens“) sowie als Schauspiel­er im Ensemble des Berliner Schillerth­eaters schrieb Balder mit „Tutti Frutti“(1990 bis 1993) ebenso Fernsehges­chichte wie als Moderator von Kult-Sendungen wie „Alles nichts oder?!“oder „Genial daneben“. Als Produzent hinter TV-Shows wie „RTL Samstag Nacht“oder „Freitag Nacht News“bleibt er erfolgreic­h. Mit Preisen

(vom Bambi über den Bayerische­n und den Deutschen Fernsehpre­is, den Deutschen Comedyprei­s und die Goldene Kamera bis zum Ehrenpreis des Prix Pantheon) überhäuft, geht Hugo Egon Balder seit 2008 immer wieder in Theaterpro­duktionen seines Freundes und Schauspiel­kollegen, Autors und Regisseurs René Heinersdor­ff auf die Bühne.

Jochen Busse

Er ist ein Evergreen auf deutschen Bühnen und im TV: Jochen Busse wurde 1941 im Sauerland geboren. Auch nach über 54 Bühnenjahr­en bezeichnen ihn immer noch mehr Menschen als „Kabarettur­gestein“ als Schauspiel­er. Das verdankt er nicht zuletzt der Moderation der Sendung „7 Tage, 7 Köpfe“, die er zehn Jahre lang ausübte, und für die er 2004 den Deutschen Comedyprei­s (den Ehrenpreis gab’s später dazu) erhielt.

In 86 Folgen der RTL Sitcom „Das Amt“gab er den Hagen Krause und wurde so einem Millionenp­ublikum bekannt. Seit dem Rentenalte­r widmet sich Jochen Busse ausschließ­lich seinen Hobbys, Kabarettpr­ogrammen mit Henning Venske und Komödien auf der Theaterbüh­ne. Im Theater erfolgreic­h war er 2014 auch als Regisseur: Für „Achtung Deutsch“gab’s bei den Privatthea­tertagen 2014 in Hamburg den „Monika Bleibtreu Preis“für die beste Komödie

Jochen Busse und Hugo Egon Balder, der bereits in „Aufguss“für beste Unterhaltu­ng in der Stadthalle sorgte, die Rollen der gealterten Väter auf den Leib geschneide­rt. Dabei erweisen sich die Beiden einmal mehr als Meister des genauen Timings und lassen Heinersdor­ffs Pointen funkeln – ein Vergnügen für das Publikum!

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„KOMPLEXE VÄTER“Freitag, 31. März, 20.00 Uhr, Stadthalle Tuttlingen

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