„Wir müssen den Unternehmen mehr zutrauen“
Grünen-Politiker Andreas Schwarz tauscht sich bei Besuch in Tuttlingen mit Handwerkern aus
(sz) - Zahlreiche Anregungen, aber auch Kritik hat Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, von seinem Besuch in Tuttlingen mit nach Stuttgart genommen. Begleitet wurde er von seiner Fraktionskollegin Dorothea Wehinger aus Singen, wie die Grünen Tuttlingen mitteilen.
Im BBT kam er ins Gespräch mit den Vertretern des Handwerks, und die hatten einiges auf den Herzen. Doch es gibt auch genug Übereinstimmungen, wie Jens Metzger, Kreisvorsitzender der Tuttlinger Grünen, betonte: „Handwerk und zusammen.“
Kreishandwerksmeister Bernd Simon verwies nach Angaben der Grünen auf die „Wirtschaftsmacht von nebenan“, das Handwerk mit seinen vielen kleinteiligen Betrieben, die auch ausbilden. Aber auch die Probleme gerade kleiner Betriebe in der Medizintechnik, die von den EUVerordnungen erdrückt werden, kamen zur Sprache.
Dabei seien es gerade diese kleinen Firmen, die die Branche geprägt und groß gemacht haben. Schwarz reagierte und sagte:
Grüne passen „Wir wollen nicht, dass das Handwerk unter die Räder kommt.“
Das Land investiere jetzt intensiv in frühkindliche Bildung, so Schwarz, „da werden wir viel Geld in die Hand nehmen.“Allerdings sei es schwierig, Lehrer zu finden, die Deutsch als Fremdsprache für die vielen gef lüchteten Azubis unterrichten könnten, so Schwarz. Es brauche grundsätzlich einen pragmatischeren Blick, denn in der Werkstatt müsse man sich verständigen, aber nicht Schillers Bürgschaft rezitieren können.
Mehr Werbung fürs Handwerk gerade an Gymnasien sei außerdem vonnöten, war man sich laut Grünen einig. Leider reagierten die Schulen selten auf die Einladungen des Handwerks. „Da müssen wir ein dickes Brett bohren“, betonte Bernd Simon. Schwarz brach eine Lanze für Recycling-Baustoffe, Holz als Baustoff sei ideal, „aber damit bauen wir kein Großgefängnis.“
Mit der Forderung, die beruflichen Schulen mit Hochschulen gleichzusetzen und ebenso gut auszustatten, hätten die Handwerksvertreter bei Andreas Schwarz offene Türen eingerannt. Schließlich werde es ohne das Handwerk nichts mit der Energiewende.