Große Vorfreude beim SERC auf die Play-offs
Nach 29 Jahren sind die Eishockeyspieler aus Schwenningen wieder in der Endrunde dabei
- Erstmals seit 29 Jahren stehen die Schwenninger Wild Wings wieder im Viertelfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft. Obwohl mit Straubing ein starker Gegner wartet, ist die Vorfreude am Neckarursprung groß.
Seit der Spielzeit 1994/95 besteht die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und erst zum zweiten Mal sind die Wild Wings im Viertelfinale dabei. Gleich in der ersten Saison der DEL-Gründung hatten es die Schwenninger unter Trainer Bob Burns ins Viertelfinale geschafft. Damals wurde noch ein Achtelfinale ausgetragen, dort schlugen die Wild Wings als Tabellenneunter den Achten Rosenheim mit 4:3-Siegen. Das Viertelfinale wurde dann aber glatt 0:4 gegen Preußen Berlin verloren.
2018 hatten es die Schwenninger unter Coach Pat Cortina als Zehntplatzierter in die Pre-Playoffs geschafft, waren aber in zwei Spielen am Siebtplatzierten Wolfsburg gescheitert. Zu Zeiten der 1. Bundesliga war der SERC regelmäßig im Play-off-Viertelfinale vertreten. Lediglich in der ersten Saison der Zugehörigkeit zum deutschen Oberhaus, 1981/ 82, war Schwenningen in der Endrunde nicht dabei.
Von 1983 bis 1992 stand man ebenso regelmäßig im Viertelfinale, wie man es jeweils verlor. In der Saison 1989/90 gewann der SERC hingegen einmalig ein Viertelfinale und zwar mit 3:2-Siegen gegen Preußen Berlin, musste sich im Halbfinale 0:3 der Düsseldorfer EG geschlagen geben.
In der DEL schafften die Wild Wings in der Saison 1995/96 unter Trainer Burns Rang fünf. Damals gab es aber ein Play-off-Achtelfinale und die Wild Wings unterlagen dem Zwölftplatzierten Augsburg 1:3.
Die Freude am Neckarursprung ist nach dem 3:2-Sieg über Straubing nun riesig. Gesellschafter Thomas Burger: „Glückwunsch an die Mannschaft, an das Trainerteam und Stefan Wagner zu diesem tollen Erfolg. Besonders Stefan Wagner, den ich schon bei seinem ersten Engagement in Schwenningen sehr geschätzt habe, möchte ich herausheben, er hat großen Anteil am Erfolg. Jetzt in den Play-offs werden die Karten neu gemischt. Ich
bin jetzt 18 Jahre dabei, diese Saison greift aber tatsächlich ein Rädchen in das andere. Ich wünsche uns allen in den Play-offs viel Erfolg und dass wir das Erreichte auch genießen können.“
Der gelobte Geschäftsführer Stefan Wagner: „Wir haben uns für eine super Saison belohnt. Dass wir es direkt ins Viertelfinale schaffen, damit haben vor der Saison nicht viele gerechnet. Wir haben eine starke Mannschaft, deswegen war ich jetzt relativ ruhig. Zwar ist Straubing eine Topmannschaft, ich sehe unsere Chance weiterzukommen aber als sehr gut an.“
Die Saisonbilanz der Schwenninger gegen die Tiger ist ausgeglichen: Am 8. Oktober gewann Schwenningen zu Hause knapp 4:3, unterlag aber zweimal am Pulverturm klar, am 31. Oktober 1:4 und am 21. Dezember 3:6, siegte nun aber am 3. März 3:2.
Tigers-Trainer Tom Pokel in der Vorschau auf das Play-off-Duell: „Es treffen zwei starke Teams aufeinander. Beide sind sehr heimstark. Wir versuchen, unseren Vorteil des ersten Heimrechts zu nutzen. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften ist nicht groß. Ich erwarte eine intensive Serie. Unsere beste Mannschaftsleistung wird vonnöten sein.“SERC-Coach Steve Walker:
„Ich erwarte eine spannende Serie, die viel Spaß machen wird. Beide Teams haben großen Respekt voreinander. Die Straubinger haben herausragende Specialteams, da müssen wir sehr diszipliniert agieren.“
Der Siegtorschütze vom Sonntag, Arkadiusz Dziambor, sagte: „Es ist schwer, in Worte zu fassen. Schwenningen war schon lange nicht mehr in den Play-offs dabei. Wir hatten diese Saison doch mehrere Höhen und Tiefen, vor allem auswärts. Jetzt haben wir es geschafft und sind einfach sehr glücklich darüber und freuen uns auf die Play-offs.“
Torwart Joacim Eriksson: „Als ich in Schwenningen verlängert habe, habe ich von diesem Augenblick geträumt. Wir genießen nun die Tage bis zu den Play-offs, dann kämpfen wir weiter.“
Bis Mittwoch haben die Wild Wings von Coach Walker trainingsfrei bekommen. Das Viertelfinale startet am Samstag, 16. März, in Straubing. Schwenningen hat das erste Heimspiel am Dienstag, 19. März. Die Serie geht am Freitag, 22. März, in Straubing weiter, am Sonntag, 24. März, wird wieder in Schwenningen gespielt.
Sollten in der „Best-of-seven“Serie (vier Siege sind notwendig) weitere Spiele vonnöten sein, so wären die Termine Dienstag, 26.
März, in Straubing, Gründonnerstag, 28. März, in Schwenningen und Karsamstag, 30. März, in Straubing.
Der Ticketvorverkauf über die bekannten Kanäle wird laut Pressesprecher Krischan Läubin zeitnah, sprich in den nächsten Tagen, starten. Ein Blick auf die Homepage der Wild Wings, die entsprechend aktualisiert wird, ist dabei sicherlich hilfreich. Das Interesse wird riesig sein, so dass davon auszugehen ist, dass die Helios-Arena in Windeseile ausverkauft sein wird.
Die Wild Wings haben am kommenden Freitag in Iserlohn noch ihr letztes Punktespiel zu absolvieren. Das ist aber nicht nur für die Wild Wings, sondern auch für die Roosters unbedeutend. Die Iserlohn Sauerländer sind bereits gerettet.
Die Augsburger Panther mit Trainer und Sportdirektor Christof Kreutzer stehen seit Sonntag als Tabellenletzter fest und steigen ab, wenn der Meister der DEL2 die Bedingungen für den Aufstieg erfüllt. Es ist damit zu rechnen, dass SERCErsatztorwart Cody Brenner zum Abschluss der Hauptrunde in Iserlohn spielen wird. Stürmer Sebastian Uvira der gegen Straubing mit einer Oberkörperverletzung vom Eis musste, wird dann möglicherweise geschont.