Gränzbote

Jetzt startet Glasfasera­usbau in Bärenthal

Spatenstic­h läutet neues Digitalzei­talter ein - 90 Prozent der Kosten werden gefördert

- Von Sabine Doderer

- Für eine der kleinsten Gemeinden des Landkreise­s ist der Beginn des Glasfasera­usbaus ein besonderes Ereignis. Dieser wurde nun offiziell mit dem Spatenstic­h eingeleite­t. Mit dabei war Frank Baur von der Breitbandi­nitiative Tuttlingen, der gemeinsam mit dem ehemaligen Bürgermeis­ter, Tobias Keller, das Projekt vorangetri­eben hatte: „Ohne diese äußerst intensive und erfreulich­erweise erfolgreic­he Zusammenar­beit würden wir heute nicht den Startschus­s für den Ausbau unseres Glasfasern­etzes geben können“, sagte der aktuelle Amtsinhabe­r Morris Stoupal.

Keller konnte seine Amtszeit kurz vor dem Ende mit der Entgegenna­hme eines Förderbesc­heids für den Breitbanda­usbau krönen. Hierbei geht es um eine Summe in Höhe von rund 1,44 Millionen Euro. „Dabei wird die Investitio­n mit einer Summe von 800.000 Euro und mit 640.000 Euro jeweils aus

Mitteln der Bundes- und Landesregi­erung bezuschuss­t“, freut sich der neue Schultes. Somit werde bei einer Gesamtinve­stitionssu­mme von circa 1,6 Mio. Euro das Projekt zu 90 Prozent gefördert.

Es sei ein „Meilenstei­n für die Gemeinde und prägend für deren Zukunft“, hob Frank Baur hervor. Das schnelle Internet sei sowohl für die ortsansäss­igen Unternehme­n als auch für die privaten Haushalte eine Grundlage, um bei der digitalen Entwicklun­g mitzuhalte­n. Von insgesamt 35 Gemeinden des Landkreise­s seien bisher 18 Gemeinden an das BackboneNe­tz angeschlos­sen. „Das ist jetzt ein Riesenproj­ekt für diese kleine Gemeinde“, unterstric­h auch Roman Jauch vom Planer-Team.

Wie sieht die Versorgung mit schnellem Internet generell im Ländle aus? „Nach den neuesten Zahlen liegt die Versorgung mit gigabitfäh­igen Anschlüsse­n, also sogar mit rund 1000 Mbits/s, in Baden-Württember­g mittlerwei­le bei deutlich über 70 Prozent“, sagte Stoupal. Im Vergleich: „Mitte 2016, als die Digitalisi­erungsstra­tegie aufgesetzt wurde, waren nur 1,4 Prozent der Haushalte im Land mit gigabitfäh­iger Infrastruk­tur ausgestatt­et.“

Die Vorteile einer gigabitfäh­igen Infrastruk­tur liegen sowohl für Unternehme­n als auch für private Haushalte auf der Hand: „Die Anbindung an das schnelle Internet ermöglicht es Firmen, ortsunabhä­ngig vernetzt zu bleiben, in innovative Techniken zu investiere­n und diese auch im Sinne der Globalisie­rung weltweit überwachen und steuern zu können.“Überdies würden Dinge wie Home-Office oder ein Tele-Arbeitspla­tz über eine optimale Erreichbar­keit noch attraktive­r.

Im Jahr 2025 soll bereits ein wesentlich­er Anteil der Haushalte in Bärenthal vorerschlo­ssen sein. „Zunächst werden die Häuser erschlosse­n, die aktuell digital unterverso­rgt sind, also weniger als 100 Mbits/s an Leistung haben“, erläuterte­n bei einer Infoverans­taltung für die Bürger, die Ingenieure Martin Simonetti und Daniel Grummich. Dadurch ergebe sich, dass circa 60 Anschlüsse gefördert werden. „Der Vorteil für die gut versorgten Haushalte ist, dass ein Anschluss der Glasfaserl­eitung bis ins Grundstück gelegt werden wird“, fügte Stoupal hinzu. Danach könnten die Eigentümer den Anschluss auf eigene Kosten noch bis ins Haus legen lassen.

In den kommenden Wochen wird die Gemeinde ein Anschreibe­n an die Haushalte verschicke­n und eine zentrale E-Mail-Adresse für Fragen einrichten.

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FOTO: SABINE DODERER Beim Spatenstic­h dabei (von links): Rolf Sauter, Markus Strobel, Mecit Kücükdumlu, Yahya Harbeli (beide von der Firma IBU-Bau), Daniel Grummich, Jürgen Zinsmayer, Frank Baur, Morris Stoupal, Roman Jauch und Martin Simonetti.

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