Abstiegsrunde spitzt sich für Donautal-HSG zu
Auch die Männer der HSG Fridingen/Mühlheim verlieren – HSG Baar muss sich Tabellenführer geschlagen geben
– In einem engen Spiel in Fridingen gehen die Frauen der HSG Fridingen/Mühlheim in der Oberliga als Verlierer vom Platz. Die Männer verloren in der Verbandsliga dagegen im Auswärtsspiel deutlich. Für die Spielerinnen von der Baar reichte es gegen den Tabellenführer TSV Neckartenzlingen nicht für Punkte.
Frauen, Oberliga-Abstiegsrunde HSG Fridingen/Mühlheim TuS Ottenheim 26:28 (15:15).
Ein enges Spiel im zweiten Durchgang endete mit einer knappen Niederlage für die HSG Fridingen/ Mühlheim. Das Heimspiel gegen TuS Ottenheim startete für das Team von Trainer Klaus Hüppchen alles andere als positiv. Denn von Beginn an geriet seine Mannschaft ins Hintertreffen. Bereits nach sieben Minuten stand es aus Sicht der Donautäler 0:5. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Ich habe dann auf zwei Positionen gewechselt“, beschrieb Klaus Hüppchen die Umstellung in Hälfte eins. Im Anschluss kämpfte sich die HSG Fridingen/ Mühlheim in die Partie, erzielte in der 19. Minute das 9:11 und übernahm rund zehn Minuten später sogar die Führung bis zum Stand von 15:13, ehe Ottenheim kurz vor der Halbzeit ausglich.
Durch ein Siebenmeter-Tor von Vanessa Fritz fünf Minuten vor dem Ende und ein weiteres von Patricia Rebholz zum 26:25 „nach einem sensationellen Pass von Jessica Schulz“, wie der HSGTrainer anmerkte, waren die zwei Punkte im Abstiegskampf für die HSG Fridingen/Mühlheim vor heimischer Kulisse zum Greifen nah. Nachdem der Schiedsrichterpfiff bei einem möglichen Siebenmeter für die Donautal-HSG ausblieb, erzielte TuS Ottenheim den Ausgleich und ging kurze Zeit später mit einem Tor Vorsprung in Führung.
Die HSG Fridingen/Mühlheim nahm rund 30 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. „Wir haben schließlich den Torwart gezogen und mit sieben Feldspielerinnen und damit in Überzahl agiert. Wir verlieren dann aber leider den Ball und der Gegner erzielte kurz vor Schluss ein weiteres Tor“, erklärte Hüppchen die letzten Aktionen des Spiels.
„Wir sind nach der Niederlage natürlich alle gefrustet. Wir haben uns alle etwas anderes erhofft. Mit einem Unentschieden hätten wir eine bessere Ausgangssituation für die letzten Spiele gehabt. Uns war klar, dass der Gegner alles in die Waagschale werfen wird, weil Ottenheim nicht nochmal gegen uns verlieren wollte wie im Hinspiel“, betonte Hüppchen und fügte hinzu: „Wir
haben den Anfang etwas verpennt aber sonst auf Augenhöhe gespielt. Um aus dem Spiel noch mehr herauszuholen, hätten wir in der Defensive zwei, drei Bälle mehr holen müssen oder auch im Angriff das ein oder andere Tor mehr erzielen müssen.“
Aber der Trainer betonte ausdrücklich, dass er seiner Mannschaft keinen Vorwurf mache. „Wir haben alles probiert. An der ein oder anderen Stelle war es aber von uns zu wenig und der Gegner war einen Tick besser. Und das kann bei so einem engen Spiel ausschlaggebend dafür sein, dass es nicht gereicht hat für ein Unentschieden oder den Sieg“, sagte Klaus Hüppchen abschließend, der auch mit mehreren Schiedsrichterentscheidungen haderte, was aber für ihn keine Ausrede für die Niederlage darstellen sollte.
HSG: Burcin Özgentürk (7), Patricia Rebholz (5), Rebecca Milkau (4), Anna-Lena Gögelein (2), Caterina Schwarz (2), Sara Schwarz (2), Vanessa Fritz (1), Miriam Höfig (1), Josephina Schlenker (1), Hannah Wirth (1), Svenja Diesenberger, Nicole Hess, Mara Schiele, Jessica Schulz.
Männer, Verbandsliga HSG Böblingen/Sindelfingen HSG Fridingen/Mühlheim 36:27 (19:15).
Eine deutliche Auswärtsniederlage musste die personell geschwächte HSG Fridingen/ Mühlheim hinnehmen. In den ersten fünf Minuten sah es allerdings nicht danach aus. Denn: Bis zur elften Minute lag das Team von Trainer Deniz Parlak 6:5 in Führung. „Trotz der personellen Situation, mit der wir leben müssen, haben wir gut in die Partie gefunden
und uns Chancen herausgespielt sowie die Tore auch erzielt. Wir waren für unsere Verhältnisse super in dem Auswärtsspiel drin“, schilderte Deniz Parlak den Verlauf der ersten Minuten.
Obwohl Böblingen/Sindelfingen danach immer besser ins Spiel kam und die Führung übernahm, blieben die Donautäler auf Schlagdistanz. „Wir haben es leider nicht geschafft den Schwung vom Anfang mitzunehmen in den zweiten Teil der ersten Hälfte. Wir hatten dort dann auch mehrere Fehler in unserem Spiel wie einfache Fehlpässe. Dann war auch die Unsicherheit wieder größer, denn wir haben aufgrund unserer Situation nicht gerade das größte Selbstbewusstsein derzeit“, betonte der Trainer der Donautäler und fügte hinzu: „Wir haben aufgrund der Kadersituation mehr wechseln müssen, um die Kräfte zu verteilen. Somit geht das f lüssige Spiel auch mehr und mehr verloren.“
Mit vier Toren Rückstand ging seine Mannschaft schließlich in die Halbzeit. „Wir haben uns in der Pause vorgenommen, die einfachen Fehler abzustellen“, so die Marschroute von Deniz Parlak. Und das schien zunächst aufzugehen, denn die HSG Fridingen/ Mühlheim ist auch in den zweiten Durchgang gut reingekommen und verkürzte bis auf 20:22 in der 39. Minute. „Wir haben die Abwehr leicht umgestellt und damit einen Tick offensiver agiert, um es dem Gegner schwerer zu machen und um defensiv nochmals Akzente zu setzen, da wir zu viele Tore in Hälfte eins kassiert hatten“, fand Parlak. Diesen Zwei-Tore-Rückstand hielten sie
schließlich bis zur 44. Minute. „Wir hatten auch im zweiten Durchgang die Möglichkeit auszugleichen, aber wir haben wie schon zuletzt fahrlässige Fehler in unserem Spiel gehabt. Der Gegner hat es aber dann auch clever gemacht und spielte seine Stärken aus“, beobachtete er.
Die ernüchternde Schlussfolgerung für sein Team: Die HSG Böblingen/Sindelfingen setzte sich spielentscheidend ab und gewann schließlich mit neun Toren Abstand. „Das Ergebnis geht zwar drei Tore zu hoch aus, weil bei unseren Jungs dann in den letzten Minuten die Köpfe nach unten gingen, aber es ändert nichts an der Niederlage. In der Summe hatten wir zu viele einfache Fehler in unserem Spiel. Aber ich mache meiner Mannschaft keine Vorwürfe. Sie haben gekämpft, obwohl sie mit all den personellen Ausfällen und der Tabellensituation auch viel einstecken müssen“, lautete Parlaks Fazit.
Und als hätte die HSG Fridingen/Mühlheim nicht schon genug Personalsorgen, verletzte sich zudem der Linksaußen Simon Moser in der ersten Hälfte des Spiels wohl schwerwiegender und fehlt dem Team, wie Parlak vermutet, mindestens bis Ende der Saison.
HSG Fridingen/Mühlheim: Lasse Fuchs (8), Matthias Hipp (5), Yoshua Schlenker (3), Louis Biller (2), Florian Fritz (2), Benedict Küchler (2), Nico Liebermann (2), Simon Moser (2), Vincent Pfeiffer (1), David Alber, Luke Hengelhaupt, Julian Hipp, Niklas Löhle.
Frauen, Landesliga TSV Neckartenzlingen Baar 24:21 (9:9).
- HSG Der Tabellenführer TSV Neckartenzlingen hat es der HSG Baar am Sonntag schwer gemacht und ein engumkämpftes Spiel für sich entschieden. Trotz des Sieges der HSG Baar im Hinspiel hatte HSG-Trainer Oliver Ulrich ein schweres Auswärtsspiel seiner Mannschaft vorausgesagt und die Favoritenrolle klar Neckartenzlingen zugewiesen – und er sollte recht behalten. Bis zur Halbzeit lag der TSV meist mit einem Tor Vorsprung vorne. Die HSG Baar glich mehrmals aus, sodass es auch mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause ging. „Wir sind sehr kompakt gestanden in der Abwehr. Deshalb dauerte es auch bis zur siebten Minute bis das erste Tor gefallen ist für den Gegner. Unsere Torhüterin hat die Würfe bekommen, die wir wollten. Daran haben wir auch gemerkt, dass Neckartenzlingen auch sehr nervös war", betonte Oliver Ulrich, der die beeindruckende und lautstarke Kulisse sowie die vielen Zuschauer hervorhob. Sein Team setzte auch vorne gute Akzente. „Wir sind mit der offensiven Deckung des Gegners gut klargekommen und haben unsere Chancen herausgespielt", so der HSG-Trainer, der von einem offenen Schlagabtausch bis zur Pause sprach.
Im zweiten Durchgang konnte sich Neckartenzlingen vor heimischer Kulisse beim Stand von 14:11 in der 39. Minute mit drei Toren absetzen und baute langsam aber sicher den Vorsprung bis auf 23:17 sechs Minuten vor dem Ende entscheidend aus. „Wir haben es in Hälfte zwei nicht mehr so geschafft, den Gegner ins Zeitspiel zu bringen. Sie haben daher eher die einfachen Tore gemacht. Wir standen im Zentrum nicht mehr so sicher. Diese Phasen hatte der TSV eiskalt ausgenutzt und konnte vorentscheidend wegziehen“, merkte Oliver Ulrich an.
Die HSG Baar verkürzte zwar das Ergebnis, letztlich sei dies aber laut Ulrich nur noch „Ergebniskosmetik" gewesen. Für sein Team reichte es nicht mehr für ein Unentschieden. „Wir haben 24 Gegentore kassiert, was ein guter Erfolg ist. Aber mit 21 geworfenen Toren und vielen verpassten Chancen konnten wir es nicht gewinnen. Wir hatten es aber selbst in der Hand. Unsere Taktik ist aufgegangen. Hätten wir unsere Chancen genutzt, hätten wir auch was mitnehmen können", so Ulrich, der auch den Gegner und deren Torhüterin lobte.
HSG: Laura Kreutter (6), Laura Stern (5), Luisa Köller (3), Nicole Walter (3), Larissa Schuler (2), Lisa Burkard (1), Nina Esslinger (1), Kristin Eberl, Leonie Gerstmann, Annkatrin Irion, Lea Irion, Anika Sattler, Elisa Voßeler, Lena Walter.