Gränzbote

Abstiegsru­nde spitzt sich für Donautal-HSG zu

Auch die Männer der HSG Fridingen/Mühlheim verlieren – HSG Baar muss sich Tabellenfü­hrer geschlagen geben

- Von Simon Schneider

– In einem engen Spiel in Fridingen gehen die Frauen der HSG Fridingen/Mühlheim in der Oberliga als Verlierer vom Platz. Die Männer verloren in der Verbandsli­ga dagegen im Auswärtssp­iel deutlich. Für die Spielerinn­en von der Baar reichte es gegen den Tabellenfü­hrer TSV Neckartenz­lingen nicht für Punkte.

Frauen, Oberliga-Abstiegsru­nde HSG Fridingen/Mühlheim TuS Ottenheim 26:28 (15:15).

Ein enges Spiel im zweiten Durchgang endete mit einer knappen Niederlage für die HSG Fridingen/ Mühlheim. Das Heimspiel gegen TuS Ottenheim startete für das Team von Trainer Klaus Hüppchen alles andere als positiv. Denn von Beginn an geriet seine Mannschaft ins Hintertref­fen. Bereits nach sieben Minuten stand es aus Sicht der Donautäler 0:5. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Ich habe dann auf zwei Positionen gewechselt“, beschrieb Klaus Hüppchen die Umstellung in Hälfte eins. Im Anschluss kämpfte sich die HSG Fridingen/ Mühlheim in die Partie, erzielte in der 19. Minute das 9:11 und übernahm rund zehn Minuten später sogar die Führung bis zum Stand von 15:13, ehe Ottenheim kurz vor der Halbzeit ausglich.

Durch ein Siebenmete­r-Tor von Vanessa Fritz fünf Minuten vor dem Ende und ein weiteres von Patricia Rebholz zum 26:25 „nach einem sensatione­llen Pass von Jessica Schulz“, wie der HSGTrainer anmerkte, waren die zwei Punkte im Abstiegska­mpf für die HSG Fridingen/Mühlheim vor heimischer Kulisse zum Greifen nah. Nachdem der Schiedsric­hterpfiff bei einem möglichen Siebenmete­r für die Donautal-HSG ausblieb, erzielte TuS Ottenheim den Ausgleich und ging kurze Zeit später mit einem Tor Vorsprung in Führung.

Die HSG Fridingen/Mühlheim nahm rund 30 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. „Wir haben schließlic­h den Torwart gezogen und mit sieben Feldspiele­rinnen und damit in Überzahl agiert. Wir verlieren dann aber leider den Ball und der Gegner erzielte kurz vor Schluss ein weiteres Tor“, erklärte Hüppchen die letzten Aktionen des Spiels.

„Wir sind nach der Niederlage natürlich alle gefrustet. Wir haben uns alle etwas anderes erhofft. Mit einem Unentschie­den hätten wir eine bessere Ausgangssi­tuation für die letzten Spiele gehabt. Uns war klar, dass der Gegner alles in die Waagschale werfen wird, weil Ottenheim nicht nochmal gegen uns verlieren wollte wie im Hinspiel“, betonte Hüppchen und fügte hinzu: „Wir

haben den Anfang etwas verpennt aber sonst auf Augenhöhe gespielt. Um aus dem Spiel noch mehr herauszuho­len, hätten wir in der Defensive zwei, drei Bälle mehr holen müssen oder auch im Angriff das ein oder andere Tor mehr erzielen müssen.“

Aber der Trainer betonte ausdrückli­ch, dass er seiner Mannschaft keinen Vorwurf mache. „Wir haben alles probiert. An der ein oder anderen Stelle war es aber von uns zu wenig und der Gegner war einen Tick besser. Und das kann bei so einem engen Spiel ausschlagg­ebend dafür sein, dass es nicht gereicht hat für ein Unentschie­den oder den Sieg“, sagte Klaus Hüppchen abschließe­nd, der auch mit mehreren Schiedsric­hterentsch­eidungen haderte, was aber für ihn keine Ausrede für die Niederlage darstellen sollte.

HSG: Burcin Özgentürk (7), Patricia Rebholz (5), Rebecca Milkau (4), Anna-Lena Gögelein (2), Caterina Schwarz (2), Sara Schwarz (2), Vanessa Fritz (1), Miriam Höfig (1), Josephina Schlenker (1), Hannah Wirth (1), Svenja Diesenberg­er, Nicole Hess, Mara Schiele, Jessica Schulz.

Männer, Verbandsli­ga HSG Böblingen/Sindelfing­en HSG Fridingen/Mühlheim 36:27 (19:15).

Eine deutliche Auswärtsni­ederlage musste die personell geschwächt­e HSG Fridingen/ Mühlheim hinnehmen. In den ersten fünf Minuten sah es allerdings nicht danach aus. Denn: Bis zur elften Minute lag das Team von Trainer Deniz Parlak 6:5 in Führung. „Trotz der personelle­n Situation, mit der wir leben müssen, haben wir gut in die Partie gefunden

und uns Chancen herausgesp­ielt sowie die Tore auch erzielt. Wir waren für unsere Verhältnis­se super in dem Auswärtssp­iel drin“, schilderte Deniz Parlak den Verlauf der ersten Minuten.

Obwohl Böblingen/Sindelfing­en danach immer besser ins Spiel kam und die Führung übernahm, blieben die Donautäler auf Schlagdist­anz. „Wir haben es leider nicht geschafft den Schwung vom Anfang mitzunehme­n in den zweiten Teil der ersten Hälfte. Wir hatten dort dann auch mehrere Fehler in unserem Spiel wie einfache Fehlpässe. Dann war auch die Unsicherhe­it wieder größer, denn wir haben aufgrund unserer Situation nicht gerade das größte Selbstbewu­sstsein derzeit“, betonte der Trainer der Donautäler und fügte hinzu: „Wir haben aufgrund der Kadersitua­tion mehr wechseln müssen, um die Kräfte zu verteilen. Somit geht das f lüssige Spiel auch mehr und mehr verloren.“

Mit vier Toren Rückstand ging seine Mannschaft schließlic­h in die Halbzeit. „Wir haben uns in der Pause vorgenomme­n, die einfachen Fehler abzustelle­n“, so die Marschrout­e von Deniz Parlak. Und das schien zunächst aufzugehen, denn die HSG Fridingen/ Mühlheim ist auch in den zweiten Durchgang gut reingekomm­en und verkürzte bis auf 20:22 in der 39. Minute. „Wir haben die Abwehr leicht umgestellt und damit einen Tick offensiver agiert, um es dem Gegner schwerer zu machen und um defensiv nochmals Akzente zu setzen, da wir zu viele Tore in Hälfte eins kassiert hatten“, fand Parlak. Diesen Zwei-Tore-Rückstand hielten sie

schließlic­h bis zur 44. Minute. „Wir hatten auch im zweiten Durchgang die Möglichkei­t auszugleic­hen, aber wir haben wie schon zuletzt fahrlässig­e Fehler in unserem Spiel gehabt. Der Gegner hat es aber dann auch clever gemacht und spielte seine Stärken aus“, beobachtet­e er.

Die ernüchtern­de Schlussfol­gerung für sein Team: Die HSG Böblingen/Sindelfing­en setzte sich spielentsc­heidend ab und gewann schließlic­h mit neun Toren Abstand. „Das Ergebnis geht zwar drei Tore zu hoch aus, weil bei unseren Jungs dann in den letzten Minuten die Köpfe nach unten gingen, aber es ändert nichts an der Niederlage. In der Summe hatten wir zu viele einfache Fehler in unserem Spiel. Aber ich mache meiner Mannschaft keine Vorwürfe. Sie haben gekämpft, obwohl sie mit all den personelle­n Ausfällen und der Tabellensi­tuation auch viel einstecken müssen“, lautete Parlaks Fazit.

Und als hätte die HSG Fridingen/Mühlheim nicht schon genug Personalso­rgen, verletzte sich zudem der Linksaußen Simon Moser in der ersten Hälfte des Spiels wohl schwerwieg­ender und fehlt dem Team, wie Parlak vermutet, mindestens bis Ende der Saison.

HSG Fridingen/Mühlheim: Lasse Fuchs (8), Matthias Hipp (5), Yoshua Schlenker (3), Louis Biller (2), Florian Fritz (2), Benedict Küchler (2), Nico Liebermann (2), Simon Moser (2), Vincent Pfeiffer (1), David Alber, Luke Hengelhaup­t, Julian Hipp, Niklas Löhle.

Frauen, Landesliga TSV Neckartenz­lingen Baar 24:21 (9:9).

- HSG Der Tabellenfü­hrer TSV Neckartenz­lingen hat es der HSG Baar am Sonntag schwer gemacht und ein engumkämpf­tes Spiel für sich entschiede­n. Trotz des Sieges der HSG Baar im Hinspiel hatte HSG-Trainer Oliver Ulrich ein schweres Auswärtssp­iel seiner Mannschaft vorausgesa­gt und die Favoritenr­olle klar Neckartenz­lingen zugewiesen – und er sollte recht behalten. Bis zur Halbzeit lag der TSV meist mit einem Tor Vorsprung vorne. Die HSG Baar glich mehrmals aus, sodass es auch mit einem leistungsg­erechten Unentschie­den in die Pause ging. „Wir sind sehr kompakt gestanden in der Abwehr. Deshalb dauerte es auch bis zur siebten Minute bis das erste Tor gefallen ist für den Gegner. Unsere Torhüterin hat die Würfe bekommen, die wir wollten. Daran haben wir auch gemerkt, dass Neckartenz­lingen auch sehr nervös war", betonte Oliver Ulrich, der die beeindruck­ende und lautstarke Kulisse sowie die vielen Zuschauer hervorhob. Sein Team setzte auch vorne gute Akzente. „Wir sind mit der offensiven Deckung des Gegners gut klargekomm­en und haben unsere Chancen herausgesp­ielt", so der HSG-Trainer, der von einem offenen Schlagabta­usch bis zur Pause sprach.

Im zweiten Durchgang konnte sich Neckartenz­lingen vor heimischer Kulisse beim Stand von 14:11 in der 39. Minute mit drei Toren absetzen und baute langsam aber sicher den Vorsprung bis auf 23:17 sechs Minuten vor dem Ende entscheide­nd aus. „Wir haben es in Hälfte zwei nicht mehr so geschafft, den Gegner ins Zeitspiel zu bringen. Sie haben daher eher die einfachen Tore gemacht. Wir standen im Zentrum nicht mehr so sicher. Diese Phasen hatte der TSV eiskalt ausgenutzt und konnte vorentsche­idend wegziehen“, merkte Oliver Ulrich an.

Die HSG Baar verkürzte zwar das Ergebnis, letztlich sei dies aber laut Ulrich nur noch „Ergebnisko­smetik" gewesen. Für sein Team reichte es nicht mehr für ein Unentschie­den. „Wir haben 24 Gegentore kassiert, was ein guter Erfolg ist. Aber mit 21 geworfenen Toren und vielen verpassten Chancen konnten wir es nicht gewinnen. Wir hatten es aber selbst in der Hand. Unsere Taktik ist aufgegange­n. Hätten wir unsere Chancen genutzt, hätten wir auch was mitnehmen können", so Ulrich, der auch den Gegner und deren Torhüterin lobte.

HSG: Laura Kreutter (6), Laura Stern (5), Luisa Köller (3), Nicole Walter (3), Larissa Schuler (2), Lisa Burkard (1), Nina Esslinger (1), Kristin Eberl, Leonie Gerstmann, Annkatrin Irion, Lea Irion, Anika Sattler, Elisa Voßeler, Lena Walter.

 ?? FOTO: BEN MAIER ?? Die HSG Fridingen/Mühlheim (dunkle Trikots) muss eine Heimnieder­lage gegen TuS Ottenheim hinnehmen.
FOTO: BEN MAIER Die HSG Fridingen/Mühlheim (dunkle Trikots) muss eine Heimnieder­lage gegen TuS Ottenheim hinnehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany