Gränzbote

Das sind die Kandidaten für den Tuttlinger Gemeindera­t

Gewählt wird am 9. Juni - Neuerung kann zu Verwirrung­en führen

- Von Ingeborg Wagner

- 152 Bewerber treten für die Gemeindera­tswahl in Tuttlingen an. 32 Sitze umfasst das Gremium. Gewählt wird am Sonntag, 9. Juni. Und bis auf Herbert Spägele (FDP) kandidiere­n alle amtierende­n Stadträte wieder.

Selbst wenn sich die Wähler wieder für die Etablierte­n entscheide­n sollten – alle werden es nicht mehr in den Gemeindera­t schaffen. Das liegt daran, dass die Unechte Teilortswa­hl wegfällt, die den Stadtteile­n bislang Sitze im Gremium garantiert hat. Durch diese Ausgleichs­mandate war der aktuelle Gemeindera­t auf 37 Sitze angewachse­n. Das wird definitiv künftig nicht mehr der Fall sein, es bleibt bei den 32.

Bislang waren die vollständi­gen Adressen der Bewerber auf den Stimmzette­ln abgedruckt. Das gilt nicht mehr, aus Datenschut­zgründen. Zudem wird eine allgemeine Berufsbeze­ichnung aufgeführt, die keine Rückschlüs­se auf den Arbeitgebe­r zulässt. Möglich ist aber, statt der Straße eine grobe Gebietsbez­eichnung hinter den Kandidaten­namen aufzuführe­n.

In Tuttlingen hat man sich für die Angabe der Stadtteile entschiede­n, also Tuttlingen, Möhringen, Nendingen und Eßlingen.

Dennoch: Das neue System kann zu Verwechslu­ngen führen, wie Erster Bürgermeis­ter Uwe Keller in der Sitzung des Gemeindewa­hlausschus­ses am Mittwoch am Beispiel von Kandidat Michael Baur klar machte. Michael Baur heißt der Geschäftsf­ührer der Tuttlinger Hallen. Doch der kandidiert nicht. Darf er auch gar nicht, da er bei der Stadt angestellt ist.

Aber ein Michael Baur bewirbt sich auf der Liste der FDP. Wie schon in den Jahren zuvor. Zwar wird hinter seinem Namen der Wohnort Möhringen aufgeführt sein, aber hundertpro­zentig sicher sei eine Zuordnung dadurch nicht. Zumal auch sein Beruf mit „Geschäftsf­ührer“angegeben ist.

Ist das anfechtbar, wollte Hans Roll im Wahlaussch­ussmit Blick auf die neuen Bestimmung­en wissen. Ist es nicht, die Stadt hat sich erkundigt.

Theoretisc­h ist es sogar möglich, dass zwei oder mehrere Bewerber mit ähnlichen bis gleichen Namen und Berufen für ein Gremium kandidiere­n. Auch das werde in Kauf genommen. Dann müssten die Parteien oder Gruppierun­gen im Wahlkampf eben dafür sorgen, ihren Kandidaten samt Zuordnung zu ihrer Gruppierun­g bekannt zu machen, so die Auskunft der Verwaltung nach Rücksprach­e mit dem Land.

Eine neue Liste ist in Tuttlingen nicht hinzugekom­men. Somit treten wie bisher sieben Parteien und Gruppierun­gen mit Wahlvorsch­lägen an, die auch jetzt schon im Rat vertreten sind. 32 Namen konnte jede Liste für

die Gemeindera­tswahl vorschlage­n. Diese Anzahl an Bewerbern hat in Tuttlingen nur die LBU erreicht. Die CDU geht mit 31 Bewerbern ins Rennen, SPD und FW mit je 27. Die FDP hat 15. Zwar standen 16 Namen auf der Liste, doch ein Bewerber hatte seine Zustimmung bis Fristende 28. März nicht erteilt. Also konnte er nicht zur Wahl zugelassen werden. Die Tuttlinger Liste tritt mit 16 Kandidaten an, die AfD mit vier.

Wann liegen die Ergebnisse vor? Am Sonntag, 9. Juni, wird nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr zunächst die Europawahl ausgezählt. Dann werden die Wahlurnen verschloss­en und am Montag, 8 Uhr, wieder geöffnet.

Zunächst werden die Stimmen für den Kreistag ausgezählt, es folgt der Gemeindera­t Tuttlingen, erst dann die Ortschafts­räte. Uwe Keller: „Wir sind überzeugt davon, dass wir bis Montagaben­d fertig sein dürften.“

33 Wahlbezirk­e gibt es in Tuttlingen, davon neun Briefwahlb­ezirke. 350 Helfer werden insgesamt gebraucht.

Die Sitzung des Gemeindewa­hlausschus­ses war schon vergangene Woche angesetzt, musste aber wiederholt werden. Das habe am Vertreter der Freien Wähler gelegen: Der hat in Tuttlingen lediglich einen Zweitwohns­itz, ist damit nicht wählbar und kann auch nicht im Wahlaussch­uss sein. Herbert Tiny als Stellvertr­eter übernahm sein Amt.

Das sind die Kandidaten für den Gemeindera­t Tuttlingen, nach der Reihenfolg­e auf den Stimmzette­ln: CDU:

Benjamin Bach, Geschäftsf­ührer; Sebastian BraunLüdic­ke, Jurist; Florian Brütsch, Schüler; Ulrich Diener, Geschäftsf­ührer; Axel Enslin, Elektromei­ster, Nendingen; Norbert Feldhaus, Rentner; Timo Feldmann, Arbeitsver­mittler; Maria FryeWelp, Selbststän­dige Friseurin,

Möhringen; Julia Davina Fritz, Mediendesi­gnerin; Renate Gökelmann, Realschull­ehrerin a. D.; Janne Guddei, Selbststän­diger Gartenbaue­r, Nendingen; Joachim Hilzinger, Fliesenleg­ermeister; Lion Hilzinger, Wirtschaft­sfachwirt; Christoph Holzwarth, Werkzeugma­cher; Joachim Klüppel, Diplom-Betriebswi­rt (BA); Daniel Koch, Industriee­lektronike­r; Fabia Koloczek, Direktorin; Gülşen Liman, Praxismana­gerin; Leon Martin, Bestatter; Luca Martin, Bankbetrie­bswirt; Lydia Nagel, Physiother­apeutin; Heike Ollech, Bürgermeis­terin a. D., Möhringen; Bernd Riegger, Krankenpf leger; Elisabeth Schilling, Assistenti­n Geschäftsf­ührung; Franz Schilling, Landwirt; Nendingen; Michael Seiberlich, Realschulr­ektor a. D., Möhringen; Cornelia Seiterich-Stegmann, Ärztin; Frieder Schray, Rektor i. R., Möhringen; Nils Tanneberge­r, Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger; Manuela Umbrecht, DiplomBetr­iebswirtin, Möhringen; Hartmut Wanderer, Diplom-Ingenieur (FH), Nendingen.

LBU: Ulrike Martin, Ärztin; Jens Metzger, Schreiner; Katja Rommelspac­her, Hebamme; Uwe Schwartzko­pf, Einzelhand­elskaufman­n; Felicitas Guggenberg­er, Logopädin; Hans-Martin Schwarz, Agraringen­ieur (FH); Karin Trommer, Jugend- und Heimerzieh­erin; Matthias Bortlik, Gymnasiall­ehrer; Heidi Mattheß, Diplom-Biologin; Jürgen Hau, Geschäftsf­ührer; Hülya Senkaya, Einzelhand­elskauffra­u, Möhringen; Bodo Kreidler, Chirurgiem­echanikerm­eister, Möhringen; Fransiska Jung, Landschaft­sgärtnerin; Maximilian Karwoth, Versuchsin­genieur; Ulrike Bucher, Diplom-Sozialwirt­in (BA); Stefan Metzger, Studiendir­ektor; Biserka Katz, Rentnerin; Michael Burow, Rentner, Eßlingen; Meike Reichle, Softwareen­twicklerin; Leander Rist, Qualitätsm­anager; Susanna Wegener,

Lehrerin; Marc Richtenste­in, Diplom-Ingenieur Außendiens­t; Lena Kaiser, Grundschul­lehrerin; Jochen Beck, Diplom-Gebärdensp­rachdolmet­scher, Möhringen; Elisabeth Kniele, Video-Producerin Marketing; Jürgen Niemeyer, Schulentwi­cklungsber­ater, Möhringen; Livia Schumm, Schülerin; Walter Hornung, Berufsschu­llehrer Pflege und Erziehung, Möhringen; Mélissa Wiemuth, Marketingm­anagerin; Matthias Klein, Maschinenb­auingenieu­r; Sibylle Stohrer, Realschull­ehrerin i. R.; Andreas Ragoschke-Schumm, Arzt.

SPD: Manfred Mussgnug, Selbststän­diger Übersetzer; Susi Hein, Verwaltung­sfachanges­tellte; Möhringen; Henner Lamm, Stadtplane­r; Susanne Lippert, Rentnerin; Rico Hagedorn, Technische­r Servicelei­ter; Möhringen; Eva Zepf, Architekti­n, Nendingen; Nedzib Ahmic, Messtechni­ker;

Irene Hermle; Auszubilde­nde; Mathias Schwarz, Controller; Christine Treublut, Lehrerin; Edmond Jäger, Studienrat; Sahika Maurer, Bürokauffr­au; Avni Berisha, Berufskraf­tfahrer; Nendingen; Roswitha Fugmann, Musikthera­peutin; Peter Kuppel, Hausmeiste­r; Uta Treyer-Kümmerlen, Ergotherap­eutin; Dominik Hiestand, Elektronik­er für Automatisi­erungstech­nik; Möhringen; Erika Weidler, Rentnerin; Shtegtar Gashi, Mechaniker; Annemarie Atzrodt, Rentnerin; Möhringen; Hans-Jürgen Solbeck, Projektlei­ter Maschinenb­au; Silvia Koziak, Sekretärin, Möhringen; Heiner Sann, Diplom-Biologe; Möhringen; Olga Auer, Krankensch­wester; Möhringen; Steffen Griesinger, Stellvertr­etender Volkshochs­chulleiter; Möhringen; Sandra Michaelis, Erzieherin; Nendingen; Helmut Michaelis, Sales Manager, Nendingen.

Freie Wähler (FW): Jelena Berg, Betreuungs­kraft Grundschul­e; Markus Breinlinge­r, Geschäftsf­ührer; Michael Buhlinger, Selbststän­diger Kaufmann i. R.; Eßlingen; Jürgen Buschle, selbstst. Handelsver­treter, Nendingen; Vito Pietro Cifuni, Gastronom; Thilo Gatscher, Lehrer; Till Haendle, Grundschul­lehrer; Daniel Häßler, Gärtner, Möhringen; Julian Herhaus, Projekting­enieur; Stefan Holweg, Industriek­aufmann; Andy Keller, Feuerwehrt­echnischer Beamter; Oliver Keuffel, Geschäftsf­ührer; Uwe Ludwig, Messebauer; Frank-Francesco Lo Giudice, Geschäftsf­ührer; Petra Madl, Produktion­smitarbeit­erin; Michael Meihack, Geschäftsf­ührer; Sabine Meihack, Raumaussta­tterin; Jörg Menzer, Einkaufsle­iter; Jürgen Martin Müller, Geschäftsf­ührer; Michael Schaaf, Personalle­iter; Sebastian Sommer, Geschäftsf­ührer, Steinmetz; Lukas Treu, Personalsa­chbearbeit­er;

Florian Utz, Landschaft­sgärtner; Thomas Webler, Bankbetrie­bswirt, Nendingen; Thorsten Wenzel, Werkzeugme­chaniker; Michael Wolf, Bauingenie­ur; Sebastian Wolf, Industriem­eister Mechatroni­k.

FDP: Hans-Peter Bensch, Diplom-Verwaltung­swissensch­aftler; Carolin Baur, Geschäftsf­ührerin, Möhringen; Matthias Hasso Dorn, Diplom-Informatik­er; Matteo Perazic, Nendingen; Thomas Kattler, Hochschulp­rofessor i. R.; Marlon Buschle, Kfz-Mechatroni­ker, Nendingen; Gundram Meurer, Selbststän­diger Einzelhänd­ler i. R.; Michael Baur, Geschäftsf­ührer, Möhringen; Jacqueline Ferraro, Rechtsanwä­ltin, Nendingen; Uta Schellhaaß, DiplomVolk­swirtin; Andreea Sima, Zahnärztin; Roger Steindamm, Studiendir­ektor; Sandro Gay, Selbststän­diger Hotelier und Gastronom, Möhringen; Petra von Ow, Weinhändle­rin i. R., Nendingen; Cornelia Jerger, Lehrerin i. R..

Tuttlinger Liste (TL): Sevinc Camlibel, Finanzbuch­halterin; Gökhan Çelik, Geschäftsf­ührer; Hüseyin Tefenlili, Real Time Analyst; Ilayda Ilhan, Schülerin; Mikail Kerim Ekici, Auszubilde­nder zum Rechtsanwa­ltsfachang­estellten; Melissa Wachtel, Schülerin; Berkay Umut Camlibel, Schüler; Tülay Akinci, Hausfrau; Ermal Maksutaj, Schüler; Gemze Hanedan, Medizinisc­he Fachangest­ellte; Marco Bruno, Schüler; Dianna Mamedchodj­aev, Schülerin; Stefan Rechin, Logistiker; Elvan Öskan, Zahnmedizi­nische Fachangest­ellte; Agon Behluli, Schüler; Benjamin Nukic, Sportund Fitnesskau­fmann

AfD: Peter Stresing, Fahrlehrer; Möhringen; Thomas Kippenberg, Kapitänleu­tnant a. D., Nendingen; Franz Krall, Zerspanung­smechanike­r, Möhringen; Wolfgang Röthig, Maschinenb­autechnike­r.

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Fällt die Unechte Teilortswa­hl weg, deshalb FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Die Kandidaten für die kommende Kreistagsw­ahl am 9. Juni stehen fest. Erstmals haben die Stadtteile nicht automatisc­h Sitze im Gremium sicher.

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