Der Protest gegen den Flutpolder wird sichtbar
Hochwasserschutz Banner gegen die geplanten Rückhaltebecken hängen nun in allen drei Stadtteilen und im Auwald
Jetzt ist auf den ersten Blick zu sehen, welche Meinung die Bürger von Leipheim, Riedheim und Weißungen zu dem geplanten Flutpolder im Auwald haben. Mitglieder der Interessensvertretung „Hochwasserschutz ja – kein Flutpolder Leipheim“haben in den drei Stadtteilen sowie im Auwald Protestbanner errichtet. Zu lesen ist dort nicht nur ein klares „Nein“zum Polder, sondern auch die Argumente, die aus Sicht der IV, gegen das vorgesehene Rückhaltebecken im Auwald sprechen.
„Der Flutpolder zerstört unsere Heimat“, nennt Norman Brix nur einen von vielen Kritikpunkten der Interessensvertretung. Der Auwald bei Leipheim könnte, wenn das Vorhaben realisiert wird, bei einem extremen Hochwasser bis zu fünf Meter hoch geflutet werden. Gegner befürchten nicht nur Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der Stadt Leipheim, die in dem Gebiet liegt, sondern auch auf das Grund- wasser. Vor allem die Bürger von Riedheim und Weißingen haben die Sorge, dass das Grundwasser bei einer Flutung von unten in ihre Keller drückt und so Schäden entstehen. Da der Auwald zusätzlich mehrmals im Jahr geflutet werden müsste, um den Boden auf eine Flutung vorzubereiten, fürchten die Mitglieder der Interessensgemeinschaft zudem eine Mückenplage.
Wie Gerd Mannes, Sprecher der IV, erklärt, wurden bereits einige Gutachten in Auftrag gegeben. Erste Erkenntnisse liegen nach seinen Angaben bereits vor. So habe zum Beispiel der regionale Pilzexperte Manfred Enderle darauf hingewiesen, dass im Auwald 50 seltene und stark gefährdete Pilzarten wachsen. Diese würden, so die Befürchtung, durch die Flutung des Polders zugrunde gehen. Das zuständige Wasserwirtschaftsamt lässt derzeit Detailmodelle für alle möglichen Polder-Standorte erstellen – neben dem Rückhaltebecken in Leipheim sollen zwei weitere im Landkreis Dillingen gebaut werden.