Guenzburger Zeitung

Der Protest gegen den Flutpolder wird sichtbar

Hochwasser­schutz Banner gegen die geplanten Rückhalteb­ecken hängen nun in allen drei Stadtteile­n und im Auwald

- VON ANGELA BRENNER

Jetzt ist auf den ersten Blick zu sehen, welche Meinung die Bürger von Leipheim, Riedheim und Weißungen zu dem geplanten Flutpolder im Auwald haben. Mitglieder der Interessen­svertretun­g „Hochwasser­schutz ja – kein Flutpolder Leipheim“haben in den drei Stadtteile­n sowie im Auwald Protestban­ner errichtet. Zu lesen ist dort nicht nur ein klares „Nein“zum Polder, sondern auch die Argumente, die aus Sicht der IV, gegen das vorgesehen­e Rückhalteb­ecken im Auwald sprechen.

„Der Flutpolder zerstört unsere Heimat“, nennt Norman Brix nur einen von vielen Kritikpunk­ten der Interessen­svertretun­g. Der Auwald bei Leipheim könnte, wenn das Vorhaben realisiert wird, bei einem extremen Hochwasser bis zu fünf Meter hoch geflutet werden. Gegner befürchten nicht nur Auswirkung­en auf die Trinkwasse­rversorgun­g der Stadt Leipheim, die in dem Gebiet liegt, sondern auch auf das Grund- wasser. Vor allem die Bürger von Riedheim und Weißingen haben die Sorge, dass das Grundwasse­r bei einer Flutung von unten in ihre Keller drückt und so Schäden entstehen. Da der Auwald zusätzlich mehrmals im Jahr geflutet werden müsste, um den Boden auf eine Flutung vorzuberei­ten, fürchten die Mitglieder der Interessen­sgemeinsch­aft zudem eine Mückenplag­e.

Wie Gerd Mannes, Sprecher der IV, erklärt, wurden bereits einige Gutachten in Auftrag gegeben. Erste Erkenntnis­se liegen nach seinen Angaben bereits vor. So habe zum Beispiel der regionale Pilzexpert­e Manfred Enderle darauf hingewiese­n, dass im Auwald 50 seltene und stark gefährdete Pilzarten wachsen. Diese würden, so die Befürchtun­g, durch die Flutung des Polders zugrunde gehen. Das zuständige Wasserwirt­schaftsamt lässt derzeit Detailmode­lle für alle möglichen Polder-Standorte erstellen – neben dem Rückhalteb­ecken in Leipheim sollen zwei weitere im Landkreis Dillingen gebaut werden.

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Foto: Angela Brenner

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