Guenzburger Zeitung

Keine Angst vor „Monstern“in schwarzen Anzügen

Sich gegenseiti­g abchecken – das Vorstellun­gsgespräch

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Ein strahlende­s Lächeln zur Begrüßung im Büro ist etwas anderes als ein heißer Flirt am Abend. Schick angezogen sein heißt nicht sich aufbrezeln. Jemanden von sich überzeugen, bedeutet nicht grenzenlos­es Eigenlob. Wer beim Vorstellun­gsgespräch zum Selbstdars­teller wird, reduziert seine Chancen. Was ankommt, ist Natürlichk­eit. Ein Anruf, eine Mail, da ist sie: die lang ersehnte Einladung zum Vorstellun­gsgespräch. Doch bei einigen Bewerbern fließt nach den ersten Freudenträ­nen plötzlich nur noch der Angstschwe­iß. „Was sage ich, wenn ich nach meinen Schwächen gefragt werde? Was, wenn ich meinen Gehaltswun­sch äußern soll? Und warum sollte gerade ich der oder die Richtige sein?“Viele Kandidaten machen sich im Vorhinein zu viele Gedanken. Um sich vorzuberei­ten, wälzen sie Tage zuvor unzählige Bewerbungs­ratgeber und lernen sogar Antworten auf mögliche Fangfragen auswendig. Die gute Nachricht: Personaler sind keine Monster, getarnt in schwarzen Anzügen. In der Regel wünschen sie sich genauso eine angenehme Gesprächsa­tmosphäre wie der Bewerber – das sollte man sich immer wieder vor Augen führen.

An positive Beispiele denken

Ein Vorstellun­gsgespräch bietet nicht nur für die Firma, sondern auch für den Bewerber die Möglichkei­t, sich gegenseiti­g abzuchecke­n. Neben Horrorgesc­hichten, die häufig im Netz kursieren, gibt es zahlreiche positive Beispiele: Denn inzwischen bewerben sich auch Firmen bei ihren Bewerbern. Schließlic­h ist die Suche nach Fachkräfte­n aufwendig. Vorstellun­gsgespräch­e kosten den Betrieb viel Zeit.

Vorfreude aufs Gespräch

Wer zu einem Gespräch eingeladen ist, sollte gar keine ängstliche­n Gedanken aufkommen lassen, sondern sich einfach freuen. Schließlic­h ist der erste Schritt der Bewerbung ein erstes Erfolgserl­ebnis. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehme­n die Rahmenbedi­ngungen abgecheckt hat: Die Qualifikat­ionen des Bewerbers für die ausgeschri­ebene Stelle passen. In einem Gespräch will das Unternehme­n lediglich Auftreten und Umgangsfor­men testen. Die Personaler prüfen, ob der Kandidat ins Team passt. Wer sich so gibt, wie er wirklich ist, punktet am meisten. Natürlich macht es Sinn, sich vorher zu überlegen, was man kann und ob es den Anforderun­gen der Stelle entspricht. Alles andere muss intuitiv im Gespräch erfolgen. Nervosität ist hier fehl am Platz. Generell gilt: Hat der Bewerber etwas nicht verstanden, darf er gerne nachfragen. Anstatt sich vor dem Gespräch unzählige kniffelige Stressfrag­en zu stellen und unangenehm­e Eventualit­äten abzuwägen, sollte sich der Bewerber lieber daran erinnern, was ihn stark macht, und wofür er sich begeistert. Wo liegen meine Interessen? Kann ich gut organisier­en? Kann man sich auf mich verlassen? Bei all diesen Fragen ist es hilfreich, sich Beispiele in den Kopf zu rufen. Wer noch keine Berufserfa­hrung hat, kann hier auch privates Engagement anführen: wie beispielsw­eise die Organisati­on der Familienfe­ier oder die Neugestalt­ung der Wohnung eines Freundes. Nur Mut!

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