Wenn es nach dem Geld geht...
Diese Ausbildungsberufe lohnen
und schlechter bezahlt“, erklärt Brenke. Das Gegenteil sei der Fall bei naturwissenschaftlichen technischen Berufen.
Arbeitsmarktsituation
Löhne sind auch Ausdruck der regionalen Marktsituation. So wird beispielsweise im Westen tendenziell immer noch mehr verdient als im Osten, und im Süden haben Berufstätige im gleichen Job oft mehr in der Lohntüte als im Norden. Die regionale Marktsituation hat einen umso stärkeren Einfluss, umso weniger Arbeitnehmer in Berufsverbänden und Gewerkschaften organisiert sind, sagt Brenke.
Duales System
Nach einer dualen Ausbildung kann man in Einzelfällen durchaus mehr verdienen als nach einem dualen Studium. Ein Beispiel: Historiker kommen laut einer Studie im Auftrag der Online-Jobbörse Stepstone im Schnitt auf 31.167 Euro Jahresgehalt. Ein Logistiker kommt im Schnitt hingegen auf knapp 9000 Euro mehr im Jahr, zeigt eine Statistik von Compensation Partner. Die Spitzenverdiener unter den ehemaligen Auszubildenden sind Fluglotsen und Piloten mit mehr als 60.000 Euro im Jahr, zeigt die Statistik der Gehaltsdatenbank. Berufe im Bereich Kundenservice und Logistik werden mit mehr als 39.000 Euro entlohnt. Frisöre, Kosmetiker, Kellner und Zahnarzthelfer bekommen hingegen die niedrigsten Gehälter mit weniger als 21.000 Euro jährlich. Auch Pflege-Personal wird schlechter entlohnt: Angestellte verdienen im Durchschnitt 24.657 Euro brutto pro Jahr. Nicht nur das Gehalt spielt bei der Ausbildungswahl allerdings eine Rolle, erklärt Karl Brenke. „Viele entscheiden sich für einen Beruf, den sie aus dem Alltagsleben oder der Verwandtschaft kennen“, sagt der Wirtschaftsexperte. Die Perspektive nach dem Abschluss sei Auszubildenden ebenfalls sehr wichtig, daneben spielen der Arbeitsort und auch der Einfluss der Eltern eine enorme Rolle. Was natürlich aber weiterhin am Wichtigsten bleiben sollte: Wo liegen die eigenen Stärken, Talente und Interessen?