Aus für den Halt in Böfingen?
Hält Fernbus bald nur noch in Neu-Ulm?
Ulm/Neu Ulm Das Angebot an Fernbus-Linien wächst stetig. Allein für den Marktführer Flixbus fahren von Ulm aus pro Woche 250 Busse los und steuern 92 Ziele an. Doch der Ulmer Fernbusbahnhof ist für viele Fahrgäste ein Graus. Denn er befindet sich abgelegen in der EberhardFinckh-Straße in Böfingen. Wer dort hinkommen will, muss sich erst mal ins Auto oder in die Straßenbahn setzen. Bei einer Besichtigung sprach die Ulmer SPD kürzlich von einem „Angstraum“, den der Fernhaltepunkt darstelle. Der Standort sei „unter aller Sau“. Als Alternative brachten die Sozialdemokraten die Schillerstraße in Ulm ins Gespräch. Dort befindet sich derzeit der provisorische Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) West für Regionalbusse. Der wird genutzt, so lange die Bauarbeiten am Hauptbahnhof andauern. Die Fraktionen der Grünen in Ulm und Neu-Ulm machen einen anderen Vorschlag: Neu-Ulm.
„Nach wie vor sind wir der Meinung, dass ein gemeinsamer Fernbushalt für beide Städte am sinnvollsten ist“, schreiben die Grünen an die Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) und Gunter Czisch (CDU). Der Zentrale Umsteigepunkt (ZUP) am Neu-Ulmer Bahnhof direkt neben der GlacisGalerie verfüge über diverse Einkaufs-, Verpflegungs- und Freizeitangebote. „Der ZUP liegt auch näher an den beiden Innenstädten als Böfingen und ist mit Bahn und Bus exzellent angebunden“, so die Fraktionen. Die Verwaltungen sollen prüfen, ob die Kapazität ausreicht und wie die Finanzierung aussehen könnte. Dann soll der Punkt „Gemeinsamer Fernbushalt“auf die Tagesordnung beider Räte. Solange sollen nach Ansicht der Grünen die beschlossenen Ausbaumaßnahmen in Böfingen auf Eis gelegt werden. Am Standort Neu-Ulm halten auch jetzt schon Fernbusse – allerdings deutlich weniger als in Ulm, etwa 20 pro Woche. (mru)