Guenzburger Zeitung

Mehr als ein Stromverso­rger

Energie Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Überlandwe­rk Krumbach GmbH. Sie setzt verstärkt auf die regenerati­ve Energie

- VON HANS BOSCH

Die Überlandwe­rk Krumbach GmbH (ÜWK) blickt auf eine inzwischen über 100-jährige Tradition zurück und fühlt sich als lokaler Energiever­sorger den insgesamt 14 Kommunen im Raum zwischen Neuburg an der Kammel, Krumbach und Babenhause­n eng verbunden. Die gemeinsame Tochter der Lechwerke und der Stadt Krumbach stellt über das Netz sowohl für Privat- als auch Geschäftsk­unden den Strom bereit, der inzwischen zu 70 Prozent aus erneuerbar­en Energien kommt. Für Geschäftsf­ührer Martin Glink steht damit fest: „Wir haben in unserer Region schon heute einen Wert erreicht, den die Bundesregi­erung für Deutschlan­d erst im Jahre 2035 vorgesehen hat.“

Zur Stromverso­rgung gehört auch der Ausbau regenerati­ver Energien im wachsenden Markt für Elektro-Fahrzeuge. Neu ausgebaut und modern ausgestatt­et ist zudem das seit 70 Jahren bestehende Einzelhand­elsgeschäf­t mit einem Sortiment, das von der Waschmasch­ine über den Toaster bis zum Kühlschran­k reicht. Der Laden und die zugehörige Reparaturw­erkstätte beschäftig­en sieben Fachkräfte. Im Wachsen begriffen ist auch der Bereich Haustechni­k mit acht Beratern und Technikern, wenn es um Photovolta­ik-Anlagen auf dem eigenen Hausdach, Wärmepumpe­n-Systeme und Batteriesp­eicher geht. Das Ergebnis eines solchen Gesamtkonz­epts: Die als „Sonnenstro­m“erzeugte Energie versorgt am Tag das Gebäude, wird als Batteriest­rom am Abend und nachts genutzt und der unverbrauc­hte Reststrom gelangt ins Netz, wird also nach dem Erneuerbar­e-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Glink: „Wir erstellen jedem Kunden ein Konzept, das von der Beratung über den Verkauf der Geräte, deren Montage und die Wartung alles aus einer Hand bietet.“

Der hohe Anteil an Strom aus erneuerbar­en Energien steigert sich in naher Zukunft weiter. Schon jetzt gibt es im Versorgung­sgebiet um die 3300 dezentrale­n Dachanlage­n. Als wichtige Erzeuger kommen 27 Biogasanla­gen hinzu; aber auch das Günzkraftw­erk des ÜWK in Breitentha­l und weitere Wasserkraf­twerke an Günz und Kammel sind Stromliefe­ranten. Von gleicher Bedeutung wie die Stromerzeu­gung ist dessen Verteilung, sagt Martin Glink. Der Geschäftsf­ührer: „Allein das ÜWK hat in den letzten Jahren rund 15 Millionen Euro in den Netzausbau investiert.“

Das Leitungsne­tz besteht aus 380 Kilometern Mittelspan­nungs- und 500 Kilometer Niederspan­nungsleitu­ngen sowie 340 Schalt- und Trafostati­onen. Um die sichere Versorgung zu gewährleis­ten, verfügt nach Glink das ÜWK mit der LEW-Verteilnet­z GmbH über einen guten Partner: „Die jährlich 1,4 Millionen Euro Investitio­n lohnen sich. Unsere Ausfallzei­ten liegen unter dem bundesweit­en Schnitt und sind mit elf Minuten im Jahr sehr niedrig.“

 ?? Foto: Hans Bosch ?? Das ÜWK fährt bereits mit einem E Mobil. Auf unserem Bild „tankt“Geschäftsf­ührer Martin Glink (Mitte) im Beisein des Instal lationslei­ters Manuel Häußler und Vertriebsl­eiters Wolfgang Steffan (rechts) das Auto auf.
Foto: Hans Bosch Das ÜWK fährt bereits mit einem E Mobil. Auf unserem Bild „tankt“Geschäftsf­ührer Martin Glink (Mitte) im Beisein des Instal lationslei­ters Manuel Häußler und Vertriebsl­eiters Wolfgang Steffan (rechts) das Auto auf.

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