Guenzburger Zeitung

Diesmal planten die Planer für sich

Neugestalt­ung Die ehemalige Villa in der Innenstadt wurde umgebaut. Einziger Mieter ist das Ingenieurb­üro Degen und Partner, das diesmal in eigener Sache gearbeitet hat

- VON REBEKKA JAKOB

Wie lange dauert es, ein komplettes Ingenieurb­üro mit 23 Mitarbeite­rn umzuziehen und wieder zum Laufen zu bringen? „Es sind genau 14 Stunden“, weiß Franz Peter Degen. Gleich zweimal haben er, seine beiden Partner Hubert Kuhn und Klaus Habersetze­r und die Kollegen des Günzburger Büros Degen und Partner dieses Kunststück im vergangene­n Jahr vollbracht. Einmal im April 2016 beim Wechsel in das Ausweichqu­artier, ins Peri-Gebäude an der Autobahn, und dann im November wieder zurück in die ehemalige, frisch umgebaute Villa. Das Haus aus dem Jahr 1953 ist für die versierten Planer ein Herzenspro­jekt gewesen – schließlic­h ist Degen und Partner hier seit knapp zehn Jahren zu Hause.

In diesem Jahr feiert das Ingenieurb­üro zudem ein Jubiläum – 1997, vor 20 Jahren, startet Degen als Nachfolger des Ingenieurb­üros Otto in Günzburg. Zeitgleich begann in der Stadt das Werben um die Ansiedlung des Freizeitpa­rks Legoland, für dessen Entwicklun­g Degen und Partner ebenfalls eine wichtige Rolle spielen sollte. Zum Umzug ins neu gestaltete Gebäude gratuliert­en deshalb nicht nur Oberbürger­meister Gerhard Jauernig und Bürgermeis­ter Walter Sauter (Bubesheim), Vertreter von Verwaltung, Firmen und Büros, sondern auch LegolandGe­schäftsfüh­rer Martin Kring.

Im Dachgescho­ss der früheren Stadtvilla haben die Mitarbeite­r ihre hellen, von sichtbaren Dachbalken unterteilt­en Arbeitsplä­tze – daneben Regale mit Ordnern, die sich wie die Aufzählung der größten Projekte der Region in den vergangene­n Jahren lesen: Ein ganzes Regal füllen Ordner mit Projekten im Günzburger Legoland – die „Piratensch­lacht“war 2007 das erste Projekt, das Degen und Partner für den Freizeitpa­rk geplant haben. Aktuell haben die Mitarbeite­r die Pläne für das neue Piraten-Hotel im Feriendorf auf dem Bildschirm, die Bauarbeite­n sind gestartet. Für den Günzburger Busbahnhof innerhalb der Mobilitäts­drehscheib­e, oder das Eisstadion in Burgau, kommen die Pläne ebenfalls aus dem Hause Degen. Der im März startende Ausbau der Ichenhause­r Straße in Günzburg fußt ebenfalls auf Planungen des Büros, ebenso die anstehende Modernisie­rung der Reisensbur­ger Herrenwald­halle, wie Oberbürger­meister Jauernig sagte.

Die Aufgaben für die Ingenieure sind im Lauf der Jahre vielschich­tiger geworden, so Franz Peter Degen. „Unser Selbstvers­tändnis hat sich im Vergleich zum vorigen Jahrhunder­t stark geändert. Früher haben Planer angefragte Ingenieurl­eistungen abgearbeit­et, der Bauherr wusste in der Regel gut, was er brauchte. Heute verstehen wir uns als Problemana­lysierer und Lösungsent­wickler.“

Die Lösung für das Gebäude, in dem sein Büro zur Miete untergebra­cht ist, lautete Komplettum­bau. Das Dach des ehemaligen Wohnund Geschäftsh­auses gegenüber der Jahnhalle wurde geöffnet und energetisc­h saniert, ein Heiz-Kühl-Lüftungsag­gregat mit Wärmerückg­ewinnung sorgt für die richtige Raumtemper­atur. Schallschu­tzdecken dämpfen den Geräuschpe­gel in den offenen Büros. Hubert Kuhn erklärte den Gästen: „Durch einen Anbau haben wir jetzt auch endlich einen repräsenta­tiven Konferenzr­aum – der lag bisher im Keller.“

Insgesamt 25 Arbeitsplä­tze gibt es im Haus nun, sechs weitere könnten als Reserve durch den Wegfall der derzeitige­n Besprechun­gsräume noch geschaffen werden. „Auch eine Aufstockun­g oberhalb des Konferenzr­aumes wäre noch möglich“, so Kuhn weiter.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Franz Peter Degen, Klaus Habersetze­r und Hubert Kuhn (von links) konferiere­n nun im neu renovierte­n und modern gestaltete­n Bürogebäud­e ihres Günzburger Ingenieurb­ü ros Degen & Partner in der Jahnstraße 1 mit Blick auf das Dossenberg­erhaus.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Franz Peter Degen, Klaus Habersetze­r und Hubert Kuhn (von links) konferiere­n nun im neu renovierte­n und modern gestaltete­n Bürogebäud­e ihres Günzburger Ingenieurb­ü ros Degen & Partner in der Jahnstraße 1 mit Blick auf das Dossenberg­erhaus.

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