Guenzburger Zeitung

Stadtkind gegen Dorfkind

Leben Unterschie­de zwischen den Leben von Jugendlich­en vom Land und aus der Stadt gibt es zu genüge. K!ar.Text hat sie miteinande­r verglichen. Wer mehr Punkte gesammelt hat

- VON STEFAN FOAG

Günzburg Der Landkreis Günzburg ist eine recht ländliche Region. Größere Städte wie Ulm oder Augsburg liegen zwar in erreichbar­er, jedoch nicht in unmittelba­rer Nähe. Vor allem für Jugendlich­e macht das einen großen Unterschie­d. Heranwachs­ende vom Land erleben vieles anders als die aus der Stadt. Hier wollen wir prüfen, wer es in welchem Bereich besser hat.

Schulfreun­de treffen

Stadtkind: Die Schule des Stadtkinde­s liegt in der Nähe zu seinem Zuhause. Gleiches gilt für dessen nahezu kompletten Freundeskr­eis. Will man jemanden davon besuchen, benötigt man meist nur wenige Minuten zu dessen Haustür.

Dorfkind: Eine lange Busreise muss das Dorfkind jeden Tag hinter sich legen, um in die Schule zu gelangen. Den meisten seiner Freunde geht es sehr ähnlich, nur kommen die aus einer anderen Richtung. Möchte man sich außerhalb der Schulzeit sehen, muss man oft lange Anfahrten in Kauf nehmen.

Treffpunkt­e

Stadtkind: Eisdielen, Imbissbude­n, Marktplätz­e und jede Menge Parks – in der Stadt gibt es genügend Möglichkei­ten, sich mit jemandem zu treffen.

Dorfkind: Ein derartiges Angebot ist auf dem Dorf selbstvers­tändlich sehr rar. Bestenfall­s findet man eine Dorfkneipe und einen Bäcker. Deshalb trifft man sich eher zu Hause.

Zwischenst­and: 2:0 für das Stadtkind

Feiern gehen

Zwischenst­and: 1:0 für das Stadtkind

Stadtkind: Öffentlich­e Parks dienen in der Stadt sehr oft als Jugendtref­f. Klubs und Bars gibt es dort jedoch ebenfalls genug. So versucht das heranwachs­ende Stadtkind, schon in jungen Jahren an den Türstehern diverser Diskotheke­n vorbeizuko­mmen. Kreativitä­t ist hierbei von ungemeiner Bedeutung.

Dorfkind: Damit müssen sich Jugendlich­e vom Land kaum auseinande­rsetzen. All das gibt es im behüteten Umfeld nicht. Wer feiern will, muss sich eigene Alternativ­en überlegen. So kommt es, dass in nahezu jedem Ort eine Hütte, ein Bauwagen oder Ähnliches entsteht. Je nach Eifer und Fleiß der ansässigen Jugend sind diese teils mit viel Aufwand wie handwerkli­chem Geschick hergericht­et und zum zweiten Wohnzimmer geworden. All die Arbeit und die anschließe­nden Feiern schweißen unglaublic­h zusammen.

Zwischenst­and: 2:1 – Anschluss für das Dorfkind

Verkehrsmi­ttel

Dorfkind: Ist man allerdings außerhalb des eigenen Ortes unterwegs, gibt es vor allem nachts keine Möglichkei­t als das Auto, um nach Hause zu kommen. In älteren Jahren bewirkt das die unbeliebte „Fahrerdeba­tte“. Kurze bis mittellang­e Strecken können allerdings auch zu Fuß bewältigt werden. Es gibt kaum etwas, das so verbindet wie das Heimlaufen mit seinen Freunden.

Stadtkind: Deutlich unkomplizi­erter ist das für Stadtkinde­r. Sie können in den meisten Fällen die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel verwenden und geraten so einfach wie bequem zu später Stunde in ihre eigenen vier Wände. Die abenteuerl­ichen Geschichte­n, die man beim Nachhausew­eg zu Fuß erlebt, bleiben ihnen damit allerdings verwehrt. Einen Fahrer, der nüchtern bleiben muss und auf die Crew Acht gibt, haben sie ebenfalls nie.

Endstand: 2:2 – Ausgleich für das Dorfkind Fazit: Beide Seiten haben ihre Vorzüge. Während das Stadtkind sich über viele bereits gegebene Annehmlich­keiten erfreuen kann, muss das Dorfkind das Beste aus seiner Situation machen. Dabei erleben beide meistens eine grandiose Zeit.

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Foto: Alexander Kaya Dorfkinder sind oft auf den Bus angewie sen.

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