Rat will Förderung für Dorfzentrum Mönstetten
Projekt Das Vorgehen ist nicht unumstritten. Aber jetzt gibt es zumindest eine Grundsatzentscheidung
Dürrlauingen Dass hinsichtlich des geplanten Dorfzentrums für Mönstetten kein Konsens besteht, hatte sich bei der Bürgerversammlung vergangene Woche klar herauskristallisiert (wir berichteten). In der Sondersitzung des Dürrlauinger Gemeinderats am Mittwoch ging es um die Grundsatzentscheidung: Wird die Gemeinde am kommenden ELER-Förderverfahren teilnehmen und damit eine möglicherweise 60-prozentige Unterstützung aus den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums erhalten? Oder wird die Planung verschoben und nach einer anderen Möglichkeit gesucht? Die Entscheidung ist knapp für die Teilnahme ausgefallen.
Mancher habe nicht erkannt, dass man kein Schützenheim bauen wolle, betonte Bürgermeister Edgar Ilg zu Beginn der Sitzung. Das wäre bei dieser Förderung auch nicht möglich. Und ohne sie müsse klar sein, dass keine oder eine nur sehr abgespeckte Lösung infrage komme.
Tatsache ist: Die in der Bürgerversammlung vorgestellte Planung hatte der Mehrheit der Bürger nicht gefallen. „So etwas will man in Mönstetten nicht haben und es sprengt jeglichen Kostenrahmen“, sagte Peter Wiedemann am Mittwoch. Er vertrat die Meinung, sich noch einmal zu überlegen, mit deutlich weniger finanziellen Mitteln und in Eigenregie zu bauen. Man könne sicherlich auch ohne Förderung etwas machen und es werde garantiert nicht teurer, meinte auch Thomas Vogg. Allein der Bau würde 1,2 Millionen Euro kosten, hinzu kämen die Planungskosten wie auch die für die Außenanlagen. Mit dem Zuschuss spare man sich keinen Cent. Man gelange in Größenordnungen, die der Haushalt nicht hergebe, fügte Christian Ramin hinzu. „Bei diesen Summen müssen wir etwas bauen, das von den Mönstettern angenommen wird“, meinte Gemeinderätin Isabelle VollmannSchipper, die die Planung eher für eine „XL“-Lösung hielt.
Anders sah es Gemeinderatsmitglied Wolfgang Konrad: Er habe nach der Bürgerversammlung Bürger gehört, die die Planung als gar nicht so schlecht empfunden, sich allerdings nicht zu Wort gemeldet hätten. Wie schon zuvor der Dritte Bürgermeister Jürgen Wagner hielt auch er es für sinnvoll, das Vorhaben weiterzuverfolgen. Was die Eigenleistung betrifft: Die werde heute sicherlich nicht mehr so möglich sein wie seinerzeit bei der Entstehung des Dorfzentrums in Mindelaltheim, bemerkte Bürgermeister Ilg. Mit der Förderung sei das Projekt finanzierbar, schon aufgrund der derzeitigen äußerst günstigen Kredite – jedoch mit der Verpflichtung, bestimmte Dinge zu erfüllen.
Man solle das Geld nicht „hinauslassen“, meinte Bernhard Rau. „Wenn wir die Förderung sausen lassen, heulen wir später dem Geld hinterher“, betonte Manfred Wagner. Und schließlich schreibe das Förderprogramm kein „Superbauwerk“vor. Seiner Meinung nach bestehe durchaus auch die Alternative, Räumlichkeiten im Keller anstatt eines Obergeschosses vorzusehen. Wenn die Förderung verloren gehe, dann werde es vielleicht doch nur ein Schützenheim geben, fügte der Zweite Bürgermeister Franz Rosenfelder hinzu. Anfang März findet an der Schule zur Dorf- und Landes entwicklung inThi er haupten ein ganztägiges Pro je kt entwicklungs seminars tatt, an dem sowohl der Gemeinderat als auch Vereinsvorstände und Bürger aus Mönstetten teilnehmen werden. „Es liegt an uns, dort eine Lösung zu finden, mit der jeder sagt, damit könne man leben“, sagte Manfred Wagner. Für den einen oder anderen aus dem Gremium schien die Entscheidung keine einfache zu sein: Letztlich entschied der Gemeinderat mit 7:5 Stimmen, an dem Förderprogramm teilzunehmen und nachdem Pro je kt entwicklungs seminare inenentsprechenden Beschluss zufassen.