Die drei Fragezeichen
Welche Antworten die Konferenz bringen soll
München Auf der Münchner Sicherheitskonferenz soll am Wochenende zumindest ein bisschen sortiert werden, was alles auf der Welt durcheinandergeraten ist. „Die Zahl der außenpolitischen Fragezeichen war noch nie so groß wie heute“, sagt Konferenzchef Wolfgang Ischinger. Vor allem sind es drei ganz große Fragen, mit denen sich die 30 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 70 Minister in München befassen müssen.
Was will Trump? Das ist die Kardinalfrage der Konferenz. Sie steht über allen anderen Themen. Dass Vizepräsident Mike Pence sie am Samstag bis in die Feinheiten beantwortet, erwartet niemand. Aber er könnte Licht ins Dunkel bringen. Es wird aber auch interessant sein zu beobachten, wie die Amerikaner sich untereinander vertragen: Die Kongress-Delegation wird von Senator John McCain angeführt. Er ist wie Trump Republikaner, aber auch sein prominentester Kritiker.
Was wird aus Syrien? Die Konferenz findet zwischen den von Russland, dem Iran und der Türkei vermittelten Syrien-Friedensgesprächen im kasachischen Astana und der Wiederaufnahme der UN-geführten Friedensgespräche in Genf in der kommenden Woche statt. Echte Hoffnung auf eine Lösung ging bisher von keiner dieser Sicherheitskonferenzen aus. Was macht man mit Putin? Welchen Kurs die USA gegenüber Moskau einschlagen werden, ist immer noch unklar. In der Russland-Politik wird der Schlingerkurs der Trump-Regierung so deutlich wie in keinem anderen Feld. (dpa)