Sturm auf Ceuta
500 Migranten überwinden Zaun vor spanischer Exklave
500 Migranten haben am Freitagmorgen das geschafft, woran viele vor ihnen gescheitert sind. Sie haben den massiven Doppelzaun, der die spanische Exklave Ceuta von Marokko trennt, überwunden. Wie marokkanische Behörden mitteilten, hätten etwa 1000 Menschen versucht, die sechs Meter hohe Grenzanlage zu stürmen.
An mehreren Stellen seien die Migranten, die überwiegend aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara kommen sollen, „gewaltsam und sehr organisiert“vorgegangen, teilten die Behörden mit. Mehrere Flüchtlinge und Polizisten seien verletzt und 18 Menschen ins Krankenhaus gebracht worden.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr versuchten Flüchtlinge, die Grenzanlage zu stürmen. In der Neujahrsnacht waren noch mehr als 1100 Migranten an dem Wall gescheitert. Mehrere hundert illegale Einwanderer hatten Anfang Dezember mehr Erfolg. Sie schafften es bis nach Ceuta. Auch damals gab es viele Verletzte, als Grenzschützer und Polizisten versuchten, die anstürmenden Menschen abzuwehren.
Spanien verfügt mit Ceuta an der Meerenge von Gibraltar sowie das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla über zwei Exklaven in Nordafrika. Zehntausende notleidende Afrikaner sowie mittlerweile auch viele Syrer harren in der Nähe der Gebiete aus. Sie hoffen darauf, über Ceuta oder Melilla in die EU zu gelangen. Die beiden Exklaven sind die einzigen Landgrenzen, die Europa mit Afrika hat. (dpa)