Guenzburger Zeitung

Öffentlich­er Dienst: Tarif Streit beendet

Abschluss Angestellt­e dürfen sich auf insgesamt 4,35 Prozent mehr Lohn freuen

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Potsdam Neue Streiks an Schulen und Kitas sind abgewendet: Gewerkscha­ften und Arbeitgebe­r einigten sich am Freitagabe­nd im Tarifkonfl­ikt für den Öffentlich­en Dienst der Länder auf insgesamt 4,35 Prozent mehr Lohn innerhalb von zwei Jahren.

Rückwirken­d zum 1. Januar 2017 gibt es für die Beschäftig­ten 2,0 Prozent und ab dem 1. Januar 2018 nochmals 2,35 Prozent mehr Geld, mindestens aber 75 Euro für untere Entgeltgru­ppen, wie Verdi-Chef Frank Bsirske in Potsdam mitteilte. Eine neue Entgeltstu­fe 6 insbesonde­re für Lehrer kommt in zwei Schritten bis zum 1. Oktober 2018. Das bringe im Schnitt 150 Euro mehr. Für die Sozial- und Erziehungs­dienste sowie für die Krankenpfl­ege gebe es ebenfalls einen Ausgleich. Sozialarbe­iter erhalten demnach Zulagen von 50 bis 100 Euro. Auszubilde­nde bekommen 2017 und 2018 jeweils 35 Euro zusätzlich, Erzieherin­nen und KitaLeitun­gen 80 Euro mehr.

„Die soziale Balance in diesem Ergebnis stimmt“, sagte Bsirske. Der Verhandlun­gsführer der Länder, Niedersach­sens Finanzmini­ster Peter-Jürgen Schneider (SPD), sprach von einem Resultat, „das für die Länder erträglich ist“. Schneider bezifferte die Kosten für die Besserstel­lung der rund eine Million Länder-Angestellt­en auf 870 Millionen Euro in 2017 und 1,9 Milliarden Euro in 2018. Der Verhandlun­gsführer des Beamtenbun­des dbb, Willi Russ, forderte, dass das Ergebnis auf die 2,2 Millionen Beamten und Pensionäre von Ländern und Kommunen übertragen werden solle. Dies müsse nun noch verhandelt werden.

Für Hessen, für das nicht mitverhand­elt wurde, solle in der kommenden Woche ein Ergebnis erzielt werden. In der Regel übernimmt das Land die Tarifabsch­lüsse weitgehend. Auch die Verhandlun­gsführer der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) und der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) zeigten sich mit dem Ergebnis des Gesamtpake­tes zufrieden, das sowohl strukturel­le wie finanziell­e Verbesseru­ngen bringt. (dpa)

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