Polanski will wieder in die USA
Eine alte Vereinbarung soll dem Regisseur dabei helfen
Los Angeles Der polnisch-französische Regisseur Roman Polanski möchte nach Angaben seines Anwalts in die USA zurückkehren und einen jahrzehntelangen Justizstreit wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu den Akten legen. Um die Rückkehr zu ermöglichen, soll auf eine alte Abmachung Polanskis mit der US-Justiz zurückgegriffen werden, wie sein Anwalt Harland Braun am Donnerstag sagte. So soll ihm eine Gefängnisstrafe erspart bleiben.
Braun schrieb an den Richter Scott Gordon in Los Angeles, um die Herausgabe einer von den USA unter Verschluss gehaltenen Zeugenaussage des damaligen Staatsanwalts Roger Gunson aus dem Jahr 2010 zu erreichen. Davon erhofft er sich den Beweis dafür, dass Polanski gemäß einer Vereinbarung, nur 48 Tage in Haft zu müssen, diese Strafe bereits abgesessen hat. Polanski hatte 1977 im Alter von 43 Jahren Sex mit einer 13-Jährigen.
Polanski bekannte sich als Teil einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft schuldig und saß zunächst 42 Tage in der Gefängnispsychiatrie in Chino. Von dort wurde er vereinbarungsgemäß entlassen – mit dem Rat an das Gericht, keine weitere Haftstrafe zu verhängen. Doch dann ließ der Richter Laurence Rittenband den Deal platzen und forderte eine 50-jährige Haftstrafe für den Regisseur. Polanski floh daraufhin vor der Urteilsverkündung nach Europa und kehrte seitdem nicht mehr in die USA zurück. Zuletzt lebte er in Frankreich.
Polanskis Anwälte sagten der Promi-Website TMZ, der Filmemacher würde gerne in Los Angeles das Grab seiner zweiten Frau Sharon Tate besuchen. Die hochschwangere Schauspielerin war 1969 von Anhängern des Sektenführers Charles Manson ermordet worden.